anhang zur konsolidierten jahresrechnung

1. Organisation, Geschäftstätigkeiten und Konzerngesellschaften

Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG und ihre Tochtergesellschaften produzieren, vertreiben und verkaufen Premium-Schokoladeprodukte. Die Produkte werden unter den Markennamen Lindt, Ghirardelli, Caffarel, Hofbauer, Küfferle und seit September 2014 Russell Stover, Whitman's und Pangburn's verkauft. Weltweit gibt es zwölf Produktionsstandorte (sechs in Europa und sechs in den USA). Die Gruppe erwirtschaftet ihren Umsatz vor allem in Europa und den NAFTA-Ländern.

Bei der Gesellschaft handelt es sich um eine Aktiengesellschaft mit Sitz in Kilchberg ZH, Schweiz.

Das Unternehmen ist seit 1986 an der SIX Swiss Exchange kotiert (ISIN-Nummern: Namenaktien CH0010570759, Inhaberpartizipationsscheine CH0010570767).

Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 7. März 2016 vom Verwaltungsrat zur Veröffentlichung genehmigt.

Die Tochtergesellschaften der Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG per 31. Dezember 2015 sind:

Land Sitz Tochtergesellschaft Geschäfts- tätigkeit Eigentums- anteil (%) Währung Kapital in Mio.
Schweiz Kilchberg Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli (Schweiz) AG P&D 100 CHF 10,0
    Indestro AG 1) V 100 CHF 0,1
    Lindt & Sprüngli(International) AG 1) V 100 CHF 0,2
    Lindt & Sprüngli Financière AG 1) V 100 CHF 5,0
Deutschland Aachen Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli GmbH 1) P&D 100 EUR 1,0
Frankreich Paris Lindt & Sprüngli SAS P&D 100 EUR 13,0
Italien Induno Lindt & Sprüngli SpA 1) P&D 100 EUR 5,2
  Luserna Caffarel SpA P&D 100 EUR 2,2
Grossbritannien London Lindt & Sprüngli(UK) Ltd. 1) D 100 GBP 1,5
USA Stratham, NH Lindt & Sprüngli(USA) Inc. 1) P&D 100 USD 1,0
  San Leandro, CA Ghirardelli Chocolate Company P&D 100 USD 0,1
  Kansas City, MO Russell Stover Candies, LLC. P&D 100 USD 0,1
Spanien Barcelona Lindt & Sprüngli(España) SA D 100 EUR 3,0
Österreich Wien Lindt & Sprüngli(Austria) Ges.m.b.H. 1) P&D 100 EUR 4,5
Polen Warschau Lindt & Sprüngli(Poland) Sp. z o.o. 1) D 100 PLN 17,0
Kanada Toronto Lindt & Sprüngli(Canada) Inc. 1) D 100 CAD 2,8
Australien Sydney Lindt & Sprüngli(Australia) Pty. Ltd. 1) D 100 AUD 1,0
Mexiko Mexiko City Lindt & Sprüngli de México SA de CV 1) D 100 MXN 248,1
Schweden Stockholm Lindt & Sprüngli(Nordic) AB 1) D 100 SEK 0,5
Tschechische Republik Prag Lindt & Sprüngli(Czechia) s.r.o. 1) D 100 CZK 0,2
Japan Tokio Lindt & Sprüngli Japan Co., Ltd. D 100 JPY 1 227,0
Südafrika Kapstadt Lindt & Sprüngli(South Africa) (Pty) Ltd. 1) D 100 ZAR 100,0
Hongkong Hongkong Lindt & Sprüngli(Asia-Pacific) Ltd. 1) D 100 HKD 218,3
China Shanghai Lindt & Sprüngli(China) Ltd. D 100 CNY 174,4
Russland Moskau Lindt & Sprüngli(Russia) LLC 1) D 100 RUB 11,0
Brasilien São Paulo Lindt & Sprüngli(Brazil) Holding Ltda. D 100 BRL 33,0
    Lindt & Sprüngli(Brazil) Comércio de Alimentos S.A. 2) D 51 BRL 28,7

D – Distribution, P – Produktion, V – Verwaltung
1) Tochtergesellschaften, an denen die Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG direkt beteiligt ist.
2) Beim Joint Venture mit CRMPAR Holding S.A. handelt es sich um eine Tochtergesellschaft mit namhafter Minderheitsbeteiligung nach IFRS 10 – Konzernabschlüsse, weshalb sie vollkonsolidiert wird. Die sich daraus ergebenden nicht beherrschenden Anteile betragen CHF 4,2 Mio. Diese sind für den Konzern nicht wesentlich.

2. Rechnungslegungsgrundsätze

Grundlagen

Der Konzernabschluss der Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG (Lindt & Sprüngli Gruppe) wurde nach den Vorschriften der International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt.

Mit Ausnahme der Wertschriften, der Finanzanlagen und der derivativen Finanzinstrumente, die zum Fair Value bilanziert werden, wurde der Konzernabschluss auf Basis historischer Anschaffungs- oder Herstellungskosten erstellt.

Bei der Erstellung eines Jahresabschlusses muss die Geschäftsleitung Schätzungen vornehmen und Annahmen treffen, die sich auf die im Geschäftsbericht ausgewiesenen Aktiven und Passiven, die Offenlegung von Eventualverbindlichkeiten und -forderungen zum Zeitpunkt des Jahresabschlusses und auf die ausgewiesenen Aufwendungen und Erträge der Berichtsperiode auswirken. Die tatsächlichen Ergebnisse können von den Schätzungen abweichen.

Neue IFRS Standards und Interpretationen

Änderungen der IFRS und derer Interpretationen (gültig ab dem 1. Januar 2015 und danach) — Die Lindt & Sprüngli Gruppe hat in 2015 die folgenden neuen oder revidierte und in Kraft getretenen IFRS und Interpretationen angewendet:

  • Diverse revidierte Standards und Interpretationen zu den jährlichen Verbesserungen der IFRS der Zyklen 2010 bis 2012 und 2011 bis 2013.

Keine dieser Änderungen haben einen wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis oder die Finanzlage der Lindt & Sprüngli Gruppe.

Neue oder geänderte IFRS und derer Interpretationen, die in künftigen Berichtsperioden verpflichtend anzuwenden sind — Die folgenden neuen Standards wurden bereits publiziert, sind aber für das Geschäftsjahr 2015 nicht zwingend anzuwenden. Auf eine vorzeitige Anwendung wurde verzichtet.

  • IFRS 9 «Finanzinstrumente» beinhaltet Vorschriften für den Ansatz und die Bewertung von Finanzinstrumenten, deren Ausbuchung und Sicherungsbilanzierung. Der neue Standard wird ab Geschäftsjahr 2018 IAS 39 «Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung» vollständig ablösen
  • IFRS 15 «Erlöse aus Verträgen mit Kunden» wird ab Geschäftsjahr 2018 IAS 11 «Fertigungsaufträge» und IAS 18 «Erlöse» samt den dazugehörigen Interpretationen ablösen
  • IFRS 16 «Leasingverhältnisse» wird ab dem 1. Januar 2019 den gleichnamigen IAS 17 ablösen. Der neue Standard verändert die Jahresrechnung, denn der Grossteil der Leasingverhältnisse wird zu Vermögenswerten, die ein entsprechendes Nutzungsrecht am Leasingobjekt beinhalten und daher bilanzwirksam erfasst werden müssen. Eine vorzeitige Anwendung ist gemeinsam mit IFRS 15 «Erlöse aus Verträgen mit Kunden» möglich.

Diese Neuerungen könnten für den Konzern von Bedeutung sein, weshalb der Einfluss derer Einführung zurzeit geprüft wird.

Konsolidierungsmethode

Im Konzernabschluss werden die Abschlüsse des Mutterunternehmens und der von ihr beherrschten Unternehmen (Tochtergesellschaften) bis zum 31. Dezember eines jeden Jahres einbezogen. Beherrschung liegt vor, wenn das Mutterunternehmen schwankenden Renditen aus ihrer Beteiligung ausgesetzt ist bzw. Anrechte auf diese besitzt und die Fähigkeit hat, diese Renditen mittels ihrer Verfügungsmacht über das Beteiligungsunternehmen zu beeinflussen.

Nicht beherrschende Anteile sind in der Bilanz als Bestandteil des Eigenkapitals ausgewiesen; der Anteil am Gewinn, der nicht beherrschenden Anteilen zurechenbar ist, wird in der Erfolgsrechnung als Bestandteil des Jahresgewinns ausgewiesen.

Neu erworbene Gesellschaften werden vom Zeitpunkt der tatsächlichen Beherrschung gemäss der Erwerbsmethode (Acquisition Method) konsolidiert. Beim Unternehmenserwerb werden identifizierbare Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten einer Tochtergesellschaft zum Fair Value bewertet. Ein Überschuss des Kaufpreises über den Fair Value des identifizierten Nettovermögens der erworbenen Tochtergesellschaft wird als Goodwill bilanziert. Transaktionskosten werden im Entstehungszeitpunkt als Aufwand erfasst.

Fremdwährungsumrechnung

Der Konzernabschluss wird in Schweizer Franken erstellt, der die Funktional- und die Berichtswährung der Muttergesellschaft ist. Zur Absicherung von Währungsrisiken schliesst die Lindt & Sprüngli Gruppe Termin- und Optionsgeschäfte ab. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden dieser derivativen Finanzinstrumente werden weiter hinten im Abschnitt zur Bilanzierung von derivativen Finanzinstrumenten und Sicherungsgeschäften dargestellt.

Bei der Konsolidierung entstehende Differenzen aus der Umrechnung von Darlehen, die als Nettoinvestitionen in ausländische Gesellschaften behandelt werden, sind in der Gesamtergebnisrechnung gesondert im sonstigen Ergebnis erfasst. Die Rückzahlung von Darlehen an Tochtergesellschaften wird nicht als (Teil-)Veräusserung betrachtet und führt somit zu keinem Recycling der Umrechnungsdifferenzen.

Fremdwährungskurse — Die Lindt & Sprüngli Gruppe wendet folgende Fremdwährungskurse an:

    Jahresendkurse Bilanz Durchschnittskurse Erfolgsrechnung
CHF   2015 2014 2015 2014
Euro-Zone 1 EUR 1,08 1,20 1,07 1,21
USA 1 USD 0,99 0,99 0,97 0,94
Grossbritannien 1 GBP 1,47 1,54 1,48 1,51
Kanada 1 CAD 0,71 0,85 0,75 0,84
Australien 1 AUD 0,72 0,81 0,72 0,82
Polen 100 PLN 25,42 28,10 25,54 28,94
Mexiko 100 MXN 5,70 6,73 5,02 6,87
Schweden 100 SEK 11,77 12,79 11,47 13,32
Tschechische Republik 100 CZK 4,00 4,34 3,94 4,40
Japan 100 JPY 0,82 0,83 0,80 0,86
Südafrika 100 ZAR 6,36 8,55 7,53 8,45
Hongkong 100 HKD 12,76 12,76 10,32 11,80
China 100 CNY 15,24 15,96 15,48 15,50
Russland 100 RUB 1,35 1,72 1,53 2,29
Brasilien 100 BRL 25,21 36,84 27,75 37,30

Sachanlagen

Sachanlagen werden zu historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, abzüglich aufgelaufener Abschreibungen. Sie werden über die erwartete wirtschaftliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Planmässige Abschreibungen erfolgen linear bis zum erwarteten Restwert und auf Basis folgender Nutzungsdauern:

  • Gebäude (inklusive Installationen): 5 – 40 Jahre
  • Maschinen: 10 – 15 Jahre
  • Übrige Sachanlagen: 3 – 8 Jahre

Grundstücke werden nicht planmässig abgeschrieben. Gewinne und Verluste aus Abgängen werden in der Erfolgsrechnung erfasst.

Immaterielle Anlagen

Goodwill —Der Goodwill entspricht dem nach der Erwerbsmethode bestimmten Überschuss der Akquisitionskosten am Verkehrswert des identifizierten Nettovermögens. Goodwill wird nicht abgeschrieben, aber im vierten Quartal der Berichtsperiode auf mögliche Wertminderungen untersucht.

Übriges immaterialles Anlagevermögen — Zugänge von «Kundenbeziehungen» und «EDV-Sotftware» werden zu ihren Anschaffungskosten erfasst und linear über die erwartete wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Diese beträgt bei «EDV-Software» drei bis fünf Jahre, bei «Kundenbeziehungen» 10 bis 20 Jahre. Die geschätzte wirtschaftliche Nutzungsdauer dieser immateriellen Vermögenswerte wird regelmässig überprüft. «Marken und geistiges Eigentum» wird nicht abgeschrieben, sondern an jedem Bilanzstichtag auf mögliche Wertminderungen untersucht. Sämtliche identifizierbaren immateriellen Güter (wie zum Beispiel «Marken und geistiges Eigentum» und «Kundenbeziehungen»), die im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworben werden, werden anlässlich der Ersterfassung zu ihrem Fair Value bilanziert.

Wertbeeinträchtigungen

Die Lindt & Sprüngli Gruppe erfasst die Differenz zwischen erzielbarem Wert und Buchwert von Sachanlagen, Goodwill oder immateriellen Anlagen als Wertminderungsaufwand. Die Bewertung erfolgt auf Stufe der einzelnen Vermögensgegenstände oder, falls dies nicht möglich ist, auf Stufe einer Gruppe von Vermögensgegenständen, denen separate Mittelzuflüsse zurechenbar sind. Um den Wert der zukünftigen Nutzenzuflüsse zu bestimmen, werden die erwarteten zukünftigen Cash Flows diskontiert. Aktiven mit unbestimmter Nutzungsdauer, wie zum Beispiel Goodwill oder immaterielle Anlagen, die noch nicht in Gebrauch sind, werden nicht abgeschrieben und es wird jährlich ein Impairment Test durchgeführt. Aktiven, die abgeschrieben werden, werden auf ihre Werthaltigkeit geprüft, wenn es Anzeichen gibt, dass die fortgeführten Anschaffungskosten nicht mehr gedeckt sind.

Leasingverhältnisse

Die Lindt & Sprüngli Gruppe unterscheidet Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing und solche aus operativem Leasing.

Vorräte

Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- / Herstellkosten und Nettoveräusserungswert angesetzt. Die Herstellkosten umfassen alle direkt zurechenbaren Material- und Fertigungskosten sowie Gemeinkosten, die angefallen sind, um die Vorräte an ihren derzeitigen Standort zu bringen und in ihren derzeitigen Zustand zu versetzen. Die Anschaffungs- und Herstellkosten werden nach der FIFO-Methode ermittelt. Der Nettoveräusserungserlös ist der geschätzte Veräusserungserlös abzüglich der geschätzten Kosten für die Fertigstellung und der bis zum Verkauf anfallenden Kosten.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Flüssige Mittel beinhalten uneingeschränkte Kassenbestände, Bankguthaben sowie Geldanlagen bei Banken mit einer ursprünglichen Laufzeit von weniger als 90 Tagen.

Finanzinvestitionen

Der Konzern erfasst, bewertet, berichtigt im Bedarfsfall und gliedert Finanzinvestitionen wie von IAS 39 «Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung», IAS 32 «Finanzinstrumente: Darstellung» und IFRS 7 «Finanzinstrumente: Angaben» vorgeschrieben. Darlehen und Forderungen werden als kurzfristige Vermögenswerte eingestuft, es sei denn, ihre Restlaufzeit nach dem Bilanzstichtag beträgt mehr als zwölf Monate. In der Berichtsperiode war der überwiegende Teil der Darlehen und Forderungen kurzfristig und ist in den Bilanzpositionen «Kundenforderungen» und «Sonstige Forderungen» enthalten. Wertberichtigungen werden für Forderungen gemacht, deren Begleichung als zweifelhaft betrachtet wird.

Kauf und Verkauf von Finanzinvestitionen werden am Handelstag erfasst, das heisst an dem Tag, an dem der Konzern die Verpflichtung zum Kauf oder Verkauf des Vermögenswerts eingegangen ist. Ihr Ansatz erfolgt zum Fair Value, dem – mit Ausnahme der Bewertung finanzieller Vermögenswerte, die als «erfolgswirksam zum Fair Value zu bewerten» eingestuft wurden – noch angefallene, dem Erwerb direkt zurechenbare Transaktionskosten zuzurechnen sind. Die Ausbuchung einer Finanzinvestition erfolgt zu dem Zeitpunkt, zu dem das Recht, künftige Cash Flows aus der Investition zu erhalten, verfällt oder so an einen Dritten transferiert wurde, dass der Konzern im Wesentlichen alle mit der Investition verbundenen Risiken und Chancen abgegeben hat. «Zur Veräusserung verfügbare» Finanzinvestitionen und solche, die als «erfolgswirksam zum Fair Value zu bewerten» kategorisiert wurden, werden nach erstmaliger Erfassung mit dem Fair Value bewertet.

«Darlehen und Forderungen» sowie «bis zur Endfälligkeit zu haltende» Finanzinvestitionen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Realisierte und unrealisierte Gewinne und Verluste aus Änderungen des Fair Value von als «erfolgswirksam zum Fair Value zu bewerten» kategorisierten Finanzinvestitionen werden in der Periode ihres Anfalls erfolgswirksam erfasst.

Der Fair Value der kotierten Finanzinvestitionen wird anhand aktueller Tagesendkurse bestimmt. Sofern kein aktiver Markt existiert beziehungsweise die Wertpapiere nicht börsenkotiert sind, ermittelt der Konzern den Fair Value anhand von Bewertungsverfahren. Hierzu zählen je nach Sachlage das Heranziehen kürzlich zu Marktbedingungen stattgefundener Transaktionen sowie der Preise für ähnliche Finanzinstrumente, die Diskontierung künftiger Cash Flows als auch die Anwendung von Optionspreismodellen.

Liegen die Fair Values der zur Veräusserung verfügbaren Finanzinvestitionen mehr als 40 % unter dem Anschaffungswert oder über eine zusammenhängende Periode von 18 Monaten unter dem Anschaffungswert, dann wird diese bis anhin im Eigenkapital verbuchte Wertbeeinträchtigung der Erfolgsrechnung belastet. Wertberichtigungen für Eigenkapitaltitel werden nicht erfolgswirksam rückgängig gemacht; ein Anstieg des Fair Value nach Wertverminderung wird direkt im Eigenkapital erfasst. Wenn der Fair Value von Schuldkapitaltiteln in einer nachfolgenden Berichtsperiode ansteigt und sich der Anstieg objektiv auf ein Ereignis zurückführen lässt, das nach der erfolgswirksamen Verbuchung der Wertverminderung auftrat, wird der Betrag der Wertaufholung erfolgswirksam erfasst.

Rückstellungen

Rückstellungen werden gebildet, wenn die Lindt & Sprüngli Gruppe aus einem Ereignis in der Vergangenheit eine gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung hat, der Abfluss von Ressourcen zur Erfüllung dieser Verpflichtung wahrscheinlich ist und eine zuverlässige Schätzung des Betrags gemacht werden kann.

Dividenden

In Übereinstimmung mit den gesetzlichen Bestimmungen in der Schweiz und den Statuten werden die Dividenden in dem Geschäftsjahr, in dem sie von der Generalversammlung beschlossen und anschliessend bezahlt werden, als Gewinnverwendung behandelt.

Finanzielle Verbindlichkeiten

Die erstmalige Erfassung von finanziellen Verbindlichkeiten erfolgt sobald die Lindt & Sprüngli Gruppe einen Vertrag eingegangen ist. Sie werden bei der erstmaligen Erfassung zur erhaltenen Gegenleistung angesetzt, netto von Transaktionskosten. Finanzielle Verbindlichkeiten werden anschliessend zu den fortgeführten Anschaffungskosten (Amortized Cost) unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Als fortgeführte Anschaffungskosten wird der Betrag bezeichnet, mit dem eine finanzielle Verbindlichkeit bei der erstmaligen Erfassung bewertet wurde, abzüglich Tilgungen, zuzüglich oder abzüglich der kumulierten Amortisierung einer etwaigen Differenz zwischen dem ursprünglichen Betrag und dem bei Endfälligkeit rückzahlbaren Betrag. Gewinne oder Verluste werden in der Erfolgsrechnung durch den Amortisierungsprozess erfasst oder wenn die finanzielle Verbindlichkeit ausgebucht wird. Eine finanzielle Verbindlichkeit wird aus der Bilanz ausgebucht, wenn diese beglichen oder aufgehoben ist.

Vorsorgeverpflichtungen und andere langfristige Leistungen an Mitarbeiter

Der Aufwand und die Vorsorgeverpflichtungen für die wesentlichen leistungsorientierten Pläne und für die anderen langfristigen Leistungen an Arbeitnehmer gemäss IAS 19 (überarbeitet) werden anhand der Methode der laufenden Einmalprämie (Projected Unit Credit Method) bestimmt. Dabei werden die bis zum Bewertungsstichtag zurückgelegten Versicherungsjahre berücksichtigt. Zu den von der Lindt & Sprüngli Gruppe einzuschätzenden Berechnungsannahmen gehören unter anderem Erwartungen über die zukünftige Gehaltsentwicklung, die langfristige Verzinsung von Altersguthaben, die Personalfluktuation und die Lebenserwartung. Die Bewertungen werden jährlich von unabhängigen Versicherungsmathematikern durchgeführt. Die Bewertung des Vorsorgevermögens erfolgt jährlich zu Marktwerten.

Die Vorsorgekosten setzen sich aus drei Komponenten zusammen

  • Dienstzeitaufwand, welcher in der Erfolgsrechnung erfasst wird
  • Netto-Zinsaufwand, welcher ebenfalls in der Erfolgsrechnung erfasst wird, und
  • Neubewertungskomponenten, welche in den Posten des Gesamtergebnisses erfasst werden.

Der Dienstzeitaufwand umfasst den laufenden Dienstzeitaufwand, nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand und Gewinne und Verluste aus nicht routinemässigen Planabgeltungen. Gewinne und Verluste aus Plankürzungen werden nachzuverrechnendem Dienstzeitaufwand gleichgestellt.

Arbeitnehmerbeiträge und Beiträge von Drittpersonen reduzieren den Dienstzeitaufwand und werden von diesem in Abzug gebracht, sofern sich diese aus den Vorsorgereglementen oder einer faktischen Verpflichtung ergeben. Der Netto-Zinsaufwand entspricht dem Betrag, welcher sich ergibt wenn man den Rechnungszinssatz mit der Nettoposition aus Vorsorgeplänen multipliziert. Dabei werden unterjährige Kapitalflüsse und Veränderungen gewichtet berücksichtigt.

Neubewertungskomponenten umfassen aktuarielle Gewinne und Verluste aus der Entwicklung des Barwertes der Vorsorgeverpflichtungen und ergeben sich aus dem folgenden:

  • Annahmeänderungen und Erfahrungsabweichungen
  • dem Vermögensertrag abzüglich der im Netto-Zinsaufwand enthaltenen Beträge und
  • Veränderungen der nicht erfassten Vermögenswerte abzüglich der Effekte im Netto-Zinsaufwand.

Neubewertungen werden in den Posten des Gesamtergebnisses erfasst und können nicht rezykliert werden.

Der Dienstzeitaufwand und der Netto-Zinsaufwand werden in der konsolidierten Jahresrechnung im Personalaufwand erfasst.

Die in der konsolidierten Jahresrechnung erfassten Pensionsverbindlichkeiten oder Pensionsvermögen entsprechen der Über- oder Unterdeckung der leistungsorientierten Vorsorgepläne. Das erfasste Pensionsvermögen wird jedoch auf den Barwert des wirtschaftlichen Nutzens der Lindt & Sprüngli Gruppe aus künftigen Beitragsreduktionen oder Rückzahlungen beschränkt. Arbeitgeberbeiträge an beitragsorientierte Vorsorgepläne werden im Personalaufwand erfasst, sobald der Mitarbeiter den Anspruch darauf erwirbt.

Verpflichtungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses werden im Personalaufwand verbucht, wenn die Lindt & Sprüngli Gruppe keine andere Möglichkeit mehr hat als die angebotenen Leistungen zu finanzieren. In jedem Falle wird der Aufwand frühestens zu jenem Zeitpunkt verbucht, zu welchem auch der übrige Restrukturierungsaufwand erfasst wird.

Für andere langfristige Leistungen wird der Barwert der erworbenen Verpflichtung am Bilanzstichtag erfasst. Veränderungen des Barwertes werden direkt in der Erfolgsrechnung als Personalaufwand verbucht.

Ertragsrealisierung

Der Umsatz entspricht Warenlieferungen und Dienstleistungen an Dritte nach Abzug von Warenretouren, Preisnachlässen, Umsatz- oder Mehrwertsteuern sowie von allen sonstigen Zahlungen an den Handel, ausser, es handelt sich um eindeutige und klar identifizierbare Gegenleistungen der Handelspartner, die auch durch Dritte zu vergleichbaren Kosten erbracht werden können. Umsätze sind dann in der Erfolgsrechnung erfasst, wenn die mit dem Eigentum der Waren verbundenen massgeblichen Risiken und Chancen auf den Käufer übertragen sind. Für Warenretouren und sonstige Zahlungen im Zusammenhang mit den Verkäufen werden angemessene Rechnungsabgrenzungen vorgenommen.

Zinserträge werden periodengerecht unter Berücksichtigung der ausstehenden Darlehenssumme und des anzuwendenden Effektivzinssatzes abgegrenzt.

Dividendenerträge aus Finanzinvestitionen werden mit Entstehung des Rechtsanspruchs des Anteilseigners auf Zahlung erfasst.

Betriebsaufwand

Der Betriebsaufwand umfasst Marketing-, Vertriebs- und Verwaltungsaufwand.

Fremdkapitalkosten

Zinsen aus der Aufnahme von Fremdkapital zur Finanzierung des Baus von Sachanlagen werden während der Zeitdauer aktiviert, die benötigt wird, um das Aktivum zu erstellen und für den beabsichtigten Zweck fertigzustellen. Alle übrigen Fremdkapitalkosten werden direkt der Erfolgsrechnung belastet.

Steuern

Steuern basieren auf dem Jahresgewinn und enthalten auch nicht rückforderbare Verrechnungssteuern auf erhaltenen oder bezahlten Dividenden, Lizenzgebühren oder Zinsen. Diese Steuern werden aufgrund der steuerlichen Vorschriften in den betreffenden Ländern berechnet.

Latente Steuern werden nach der «Balance Sheet Liability Method» für temporäre Unterschiede zwischen der Steuer- und der IFRS-Bilanz betreffend Vermögenswerten und Verpflichtungen berücksichtigt. Zur Bestimmung der latenten Ertragssteuer wird der für den jeweiligen Zeitpunkt gesetzlich geltende oder angekündigten Steuersatz herangezogen.

Latente Steuerguthaben werden in dem Masse angesetzt, wie es wahrscheinlich ist, dass ein künftig zu versteuerndes Ergebnis erzielt wird, gegen das temporäre Unterschiede verwendet werden.

Latente Steuern entstehen auch aus temporären Differenzen, welche sich aus Investitionen in Tochtergesellschaften und assoziierten Gesellschaften ergeben, ausgenommen in dem Umfang, in dem beide der im Folgenden beschriebenen Bedingungen erfüllt sind: Das Mutterunternehmen ist in der Lage, den zeitlichen Verlauf der Auflösung der temporären Differenz zu steuern und es ist wahrscheinlich, dass sich die temporäre Differenz in absehbarer Zeit nicht auflösen wird.

Forschungs- und Entwicklungskosten

Entwicklungskosten für neue Produkte werden aktiviert, wenn die relevanten Kriterien zur Aktivierung gegeben sind. Zur Zeit sind keine Entwicklungskosten aktiviert.

Aktienbasierte Vergütungsformen

Die Lindt & Sprüngli Gruppe gewährt einigen Mitarbeitern Optionen auf kotierte Partizipationsscheine. Diese Optionen weisen eine Sperrfrist von drei bis fünf Jahren auf und haben eine maximale Lebensdauer von sieben Jahren. Die Optionen verfallen beim Austritt des Mitarbeiters. Ein Cash Settlement ist ausgeschlossen. Die Vergütung dieser Eigenkapitalinstrumente wird zum Zusagezeitpunkt mit dem Fair Value bewertet. Der zum Zusagezeitpunkt bestimmte Fair Value wird linear über die Vestingperiode aufwandswirksam erfasst. Dies geschieht auf der Grundlage der Schätzung der Anzahl Partizipationsscheine, die zu einer Zusatzvergütung berechtigen. Der Fair Value wurde mit Hilfe des Binomialmodells zur Optionspreisermittlung bestimmt. Bei der erwarteten Laufzeit wurden die Besonderheiten des Mitarbeiteroptionsplans, wie zum Beispiel die Sperrfrist und Nichtübertragbarkeit, berücksichtigt.

Bilanzierung von derivativen Finanzinstrumenten und Sicherungsgeschäften

Derivative Finanzinstrumente werden bei Kontraktabschluss erfasst und zu ihrem Fair Value bewertet. Die Behandlung des sich aus der Folgebewertung zum Fair Value ergebenden Gewinns oder Verlusts hängt davon ab, ob das derivative Finanzinstrument als Sicherungsinstrument designiert ist. Die Lindt & Sprüngli Gruppe designiert bestimmte derivative Finanzinstrumente als Sicherungsinstrumente zur Absicherung eines hochwahrscheinlichen erwarteten Geschäftsfalls oder bestimmter bilanzierter Vermögenswerte oder Schulden (Absicherung des Cash Flow).

Zu Beginn des Geschäftsvorfalls dokumentiert die Lindt & Sprüngli Gruppe die Beziehung zwischen Sicherungsinstrumenten und gesicherten Grundgeschäften sowie die Risikomanagementziele und -strategien für den Abschluss verschiedener Sicherungsgeschäfte. Der Konzern dokumentiert ferner sowohl zu Beginn des Sicherungsgeschäfts als auch fortlaufend seine Beurteilung, ob die als Sicherungsinstrumente eingesetzten derivativen Finanzinstrumente die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts oder des Cash Flow gesicherter Grundgeschäfte hochwirksam ausgleichen.

Der effektive Teil der Veränderungen des Fair Value der Derivate, der zur Absicherung des Cash Flow designiert wird und die Voraussetzungen erfüllt, wird erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst. Gewinne und Verluste aus dem ineffektiven Bestandteil der Wertveränderung werden erfolgswirksam erfasst.

Die erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis abgegrenzten Änderungen des Fair Values des Sicherungsinstruments werden in denselben Perioden erfolgswirksam wie das Grundgeschäft erfasst.

Bedeutende Beurteilung bei der Anwendung der Rechnungslegungsgrundsätze

Bei der Erstellung der konsolidierten Jahresrechnung müssen vom Management Einschätzungen und Annahmen getroffen werden. Die Einschätzungen und Annahmen beruhen auf Erkenntnissen der Vergangenheit und verschiedenen sonstigen Faktoren, die unter den gegebenen Umständen als zutreffend erachtet werden. Die tatsächlichen Werte können von diesen Einschätzungen abweichen. Von wesentlichen Einschätzungen und Annahmen sind betroffen:

  • Personalvorsorgeeinrichtungen: Die Berechnungen der bilanzierten Guthaben und Verbindlichkeiten bei leistungsorientierten Vorsorgeplänen basieren auf statistischen und versicherungsmathematischen Berechnungen der Aktuare. Dabei ist insbesondere der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen von Annahmen wie Diskontierungssatz, der zur Berechnung des Barwerts der zukünftigen Rentenverpflichtungen verwendet wird, zukünftige Gehaltssteigerungen und Änderungen der Leistungen an die Arbeitnehmer abhängig. Zusätzlich verwenden die vom Konzern unabhängigen Aktuare für ihre Annahmen statistische Daten wie Austrittswahrscheinlichkeit und Lebenserwartung der Versicherten
  • Bei der Beurteilung möglicher Wertbeeinträchtigungen von Goodwill und immaterieller Anlagen mit undefinierter Nutzungsdauer basieren die künftigen diskontierten Geldflüsse, die entsprechenden Diskontierungssätze und die zugrundeliegenden Wachstumsraten in hohem Masse auf Einschätzungen und Annahmen
  • Die Lindt & Sprüngli Gruppe ist in verschiedenen Steuerhoheiten steuerpflichtig. Schätzungen und Annahmen sind notwendig, um latenten Steueraktiven und Passiven sowie sonstige Steuerabgrenzungen zu beurteilen. Unsicherheiten bestehen hinsichtlich des anzuwendenden gültigen Steuersatzes und den erwarteten Steuerforderungen und -verbindlichkeiten.

Im Zuge der in 2013 erfolgten Umstrukturierung der Vorsorgepläne der Lindt & Sprüngli Gruppe entstanden zwei gemeinnützige Stiftungen. Diese sind im Sinne von IFRS 10 «Konzernabschlüsse» nicht konsolidierungspflichtig, weil unter anderem die Lindt & Sprüngli Gruppe nicht variablen Rückflüssen ausgesetzt ist.

3. Risikomanagement

Aufgrund der globalen Tätigkeit ist die Lindt & Sprüngli Gruppe einer Vielzahl von strategischen, operativen und finanziellen Risiken ausgesetzt. Im Rahmen des jährlichen Risikomanagementprozesses werden die einzelnen Risikopositionen in diesen drei Kategorien erfasst, bewertet, limitiert und Verantwortlichkeiten zugewiesen.

Angesichts der gegebenen und unabdingbaren strategischen und operativen Risiken des Grundgeschäfts ist es das Ziel des Managements, den Einfluss der finanziellen Marktrisiken auf den operativen Gewinn und den Reingewinn zu minimieren.

Finanzielles Risikomanagement

Der Konzern ist finanziellen Risiken ausgesetzt. Die Finanzinstrumente sind gemäss IFRS 7 nach folgenden Risikokategorien zu beurteilen: Marktrisiken (Wechselkurse, Zinssätze und «Commodities»), Kreditrisiko und Liquiditätsrisiko. Die Koordination des Risikomanagements obliegt dem Corporate Treasury des Konzerns, in enger Zusammenarbeit mit den operativen Gruppengesellschaften. In der dezentralen Organisationsstruktur geniessen die einzelnen operativen Gruppengesellschaften eine grosse Autonomie, insbesondere in der Bewirtschaftung der Wechselkurs- und Commodityrisiken. Als Grundlage für das gesamte Risikomanagement dienen die vom Verwaltungsratsausschuss («Audit Committee of the Board») erlassenen risikopolitischen Richtlinien.

Zentrale Systeme, insbesondere zur laufenden Erfassung und Konsolidierung der gruppenweiten Commodity- bzw. Fremdwährungspositionen, wie auch regelmässiges internes Reporting stellen sicher, dass die Risikopositionen zeitnah konsolidiert und bewirtschaftet werden können. Die Lindt & Sprüngli Gruppe geht nur derivative Finanzgeschäfte ein, die in einem Zusammenhang mit der Bewirtschaftung von bestehenden oder zukünftigen operativen und / oder finanziellen Aktiven und Passiven stehen.

Marktrisiken

Wechselkursrisiken — Die Berichterstattung des Konzerns erfolgt in Schweizer Franken und ist vor allem den Kursbewegungen gegenüber dem Euro, den Dollarwährungen und dem britischen Pfund ausgesetzt. Aus Umsätzen entstehen der Lindt & Sprüngli Gruppe keine Wechselkurs-Transaktionsrisiken, da die Tochtergesellschaften fast ausschliesslich in lokaler Währung fakturieren. Umgekehrt können Wechselkurs-Transaktionsrisiken auf bezogenen oder zu beziehenden Lieferungen und Leistungen auftreten. Diese sichern die Tochtergesellschaften weitgehend mit Devisentermingeschäften ab. Sämtliche Devisengeschäfte werden von den operativen Gesellschaften mit dem Corporate Treasury abgeschlossen, das diese im Gegenzug mit kreditwürdigen Finanz-instituten (kurzfristiges Rating A1 / P1) absichert.

Da die operativen Gesellschaften die Transaktionen wenn immer möglich in der funktionalen Währung abwickeln und die verbleibenden Fremdwährungsrisiken weitgehend mit Devisentermingeschäften absichern, bestehen analog dem Vorjahr per Bilanzstichtag auf den Finanzinstrumenten keine wesentlichen Fremdwährungsrisiken. Die Wechselkursveränderungen seit Abschluss der Devisentermingeschäfte sind im Wiederbeschaffungswert reflektiert und gemäss IAS 39 verbucht.

Zinsrisiko — Zinsrisiken aus «Mismatch» von Qualität, Laufzeit und Währung der Finanzposition werden vom Corporate Treasury laufend überwacht und minimiert. Zur Bewirtschaftung des Zinsänderungsrisikos von Bilanzaktiven oder -passiven und zukünftigem Cash Flow kann das Corporate Treasury derivative Instrumente verwenden. Per 31. Dezember 2015 und 31. Dezember 2014 bestanden keine solchen Instrumente.

Der überwiegende Teil der finanziellen Aktiven per 31. Dezember 2015 und per 31. Dezember 2014 sind nicht zinstragend. Diese beinhalten vorwiegend Bankkonten und Geldmarktanlagen in Schweizer Franken. Die Akquisition von Russell Stover Candies, LLC in 2014 führte zu einer Reduktion der liquiden Mittel bzw. zu einer Minimierung des Zinsrisikos auf der Aktivseite.

Stattdessen ist der überwiegende Teil des Zinssatzrisikos der Passivseite via langfristige Obligationen mit fixen Zinssätzen abgesichert. Auf den verbleibenden Positionen bestehen keine wesentlichen Sensitivitäten.

Commodity-Preisrisiko — Die Herstellung der Produkte des Konzerns bedingt Rohmaterialien, die entsprechend dem klimabedingten Angebot, der saisonalen Nachfrage und den spekulativen Einflüssen grossen Schwankungen unterliegen. Zur Eingrenzung des Preis- und Qualitätsrisikos des erwarteten zukünftigen Nettobedarfs schliessen die produzierenden Tochtergesellschaften des Konzerns mit Lieferanten Kontrakte zur zukünftigen physischen Lieferung der Rohmaterialien ab. Es werden auch Rohmaterial-Futures eingesetzt, die jedoch nur zentral über das Corporate Treasury getätigt werden und schliesslich in einer physischen Lieferung von Kakao der benötigten Qualität enden. Der Bestand an Rohmaterial-Futures ist aufgrund der erwarteten Produktionsmenge und Preisentwicklung während des Jahres unterschiedlich hoch. Aufgrund der bestehenden Kontraktvolumen per 31. Dezember 2015 und 31. Dezember 2014 bestehen keine wesentlichen Sensitivitäten auf diesen Positionen. Die Preisveränderungen seit Abschluss der Futures sind im Wiederbeschaffungswert reflektiert und gemäss IAS 39 behandelt.

Kreditrisiken

Die Kreditrisiken entstehen dadurch, dass Gegenparteien wie Lieferanten, Kunden oder Finanzinstitute ihre vertraglichen Verpflichtungen nicht erfüllen können. Dieses Risiko wird begrenzt, indem bei allen Tochtergesellschaften einheitliche Prozesse zur Festlegung von Kreditlimiten für Kunden und Lieferanten und deren laufenden Kontrolle der Einhaltung bestehen. Aufgrund der geografischen Umsatzverteilung und der grossen Anzahl Kunden ist das Konzentrationsrisiko der Lindt & Sprüngli Gruppe eingegrenzt. Die finanziellen Kreditrisiken werden limitiert, indem die Anlage liquider Mittel wie auch die derivativen Geschäfte mit verschiedenen Kreditinstituten mit einem kurzfristigen A1 / P1-Rating getätigt werden. Das maximale Ausfallrisiko der Vermögenswerte entspricht den Buchwerten in der Bilanz respektive im Anhang (einschliesslich derivativer Finanzinstrumente).

Liquiditätsrisiken

Das Liquiditätsrisiko besteht darin, dass die Lindt & Sprüngli Gruppe oder eine der Tochtergesellschaften ihren finanziellen Verpflichtungen (zum Beispiel Rückzahlung von Finanzschulden, Bezahlung von Zinsen) nicht nachkommen kann. Mittels einer laufenden, gruppenweiten Überwachung und Planung der Finanzposition sowie einer fristgerechten Anlagepolitik durch das Corporate Treasury wird die Liquidität sichergestellt. Die Nettofinanzposition (flüssige Mittel plus Wertschriften minus Finanzschulden) wird pro Gesellschaft auf Gruppenstufe überwacht. Per 31. Dezember 2015 beträgt die Nettofinanzschuld CHF – 681,5 Mio. (Vorjahr Nettofinanzschuld CHF – 844,2 Mio.). Überdies stehen bei Finanzinstituten entsprechende und gegenüber 2014 erhöhte Kreditlinien zur Verfügung.

Die folgenden Tabellen zeigen per 31. Dezember 2015 und 31. Dezember 2014 alle vertraglich fixierten Zahlungsausgänge:

CHF Mio. < 3 Monate 3 bis 12 Monate 1 bis 3 Jahre Über 3 Jahre 2015 Total
Anleihe (inklusive Zinsen) 0,1 5,3 260,5 770,0 1 035,9
Darlehen 1,6 0,2 1,8
Lieferantenverbindlichkeiten 177,4 6,0 183,4
Sonstige Verbindlichkeiten 48,9 1,1 50,0
Derivative Vermögenswerte – 6,2 – 19,5 – 0,4 – 26,1
Derivative Verpflichtungen 25,7 3,3 0,4 29,4
Banken- und Finanzverpflichtungen 86,6 0,5 87,1
Total vertraglich fixierte Zahlungsausgänge 332,5 – 3,3 262,1 770,2 1 361,5
CHF Mio. < 3 Monate 3 bis 12 Monate 1 bis 3 Jahre Über 3 Jahre 2014 Total
Anleihe 0,1 5,3 260,9 775,0 1 041,3
Darlehen 1,2 0,1 1,3
Lieferantenverbindlichkeiten 184,9 5,2 190,1
Sonstige Verbindlichkeiten 39,0 1,2 40,2
Derivative Vermögenswerte – 4,4 – 8,7 – 0,5 – 13,6
Derivative Verpflichtungen 9,5 2,7 20,6 32,8
Banken- und Finanzverpflichtungen 17,8 0,4 18,2
Total vertraglich fixierte Zahlungsausgänge 246,9 6,1 282,2 775,1 1 310,3

4. Kapitalbewirtschaftung

Das vorrangige Ziel der Lindt & Sprüngli Gruppe bezüglich Kapitalbewirtschaftung (Capital Management) ist es, sicherzustellen, dass zur Unterstützung der Geschäftstätigkeit eine nachhaltige und risikogerechte Eigenkapitalbasis vorhanden ist und durch die Kapitalstruktur eine angemessene Verzinsung erzielt werden kann. Die Lindt & Sprüngli Gruppe überwacht die Kapitalstruktur laufend und nimmt Anpassungen vor unter Berücksichtigung der Geschäftstätigkeit sowie des Wandels der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Die Lindt & Sprüngli Gruppe überwacht ihr Kapital mit Hilfe der Eigenkapitalquote, die als Prozent des Eigenkapitals am Gesamtvermögen berechnet wird. Per 31. Dezember 2015 betrug die Eigenkapitalquote 55,7 % (Vorjahr 53,8 %).

Zum 31. Dezember 2015 wurden gegenüber dem Vorjahr keine Änderungen der Ziele, Richtlinien und Verfahren bezüglich Kapitalsteuerung und -überwachung vorgenommen.

5. Segmentinformationen: Nach geografischen Segmenten

Die Lindt & Sprüngli Gruppe ist bezüglich Unternehmenssteuerung nach Ländergesellschaften organisiert. Für die Bildung berichtspflichtiger Geschäftssegmente hat die Lindt & Sprüngli Gruppe auf Basis ähnlicher volkswirtschaftlicher Strukturen (Fremdwährungsrisiken, Wachstumsaussichten, Bestandteil eines Wirtschaftsraums), ähnlicher Produkte und Handelsstrukturen und betriebswirtschaftlicher Eigenschaften (Bruttomargen) Ländergesellschaften zusammengefasst.

Die Lindt & Sprüngli Gruppe verfügt über die folgenden berichtspflichtigen Geschäftssegmente:

  • Europa» besteht aus den europäischen Ländergesellschaften und Geschäftseinheiten
  • NAFTA» besteht aus den Ländergesellschaften der USA, Kanadas und Mexikos
  • Alle übrigen Segmente» besteht aus den Ländergesellschaften Australiens, Japans, Südafrikas, Hongkongs, Chinas und Brasiliens sowie den Geschäftseinheiten Distributorengeschäft und Duty Free.

Die Lindt & Sprüngli Gruppe betrachtet das operative Ergebnis als Segmentsergebnis. Transaktionen zwischen den Geschäftssegmenten werden zu marktkonformen Konditionen («Cost plus»-Methode) abgewickelt.

Segmentergebnis

  Segment Europa Segment NAFTA Alle übrigen Segmente Total
CHF Mio. 2015 2014 2015 2014 2015 2014 2015 2014
Umsatz 1 924,6 2 003,1 1 588,7 1 259,4 414,0 393,8 3 927,3 3 656,3
./. Umsatz zwischen Segmenten 261,4 258,9 12,6 12,0 274,0 270,9
Umsatz Dritte 1 663,2 1 744,2 1 576,1 1 247,4 414,0 393,8 3 653,3 3 385,4
Operatives Ergebnis 263,7 259,4 205,7 165,6 49,4 49,3 518,8 474,3
Netto-Finanzergebnis             – 7,3 – 1,8
Gewinn vor Steuern             511,5 472,5
Steuern             – 130,5 – 129,9
Reingewinn             381,0 342,6

Die folgenden Länder erzielten im Jahre 2015 gruppenweit den grössten Umsatz:

  • USA CHF 1407,2 Mio. (Vorjahr CHF 1080,2 Mio.)
  • Deutschland CHF 492,0 Mio. (Vorjahr CHF 518,9 Mio.)

Bilanz und andere Informationen

  Segment Europa Segment NAFTA Alle übrigen Segmente Total
CHF Mio. 2015 2014 2015 2014 2015 2014 2015 2014
Aktiven 1) 3 935,1 3 401,2 2 107,4 2 015,4 216,5 164,9 6 259,0 5 581,5
Fremdkapital 1) 2 295,5 2 120,8 335,8 344,6 138,0 114,4 2 769,3 2 579,8
Investitionen 116,4 151,2 94,8 58,3 41,6 25,1 252,8 234,6
Abschreibungen 78,5 76,4 44,0 31,1 3,5 2,4 126,0 109,9
Wertbeeinträchtigungen 0,9 3,5 0,1 0,1 0,2 1,0 3,8

1) Aktiven in der Höhe von CHF 4,9 Mio. (Vorjahr CHF –7,6 Mio.) und Fremdkapital in der Höhe von CHF 71,3 Mio. (Vorjahr CHF 52,3 Mio.), die nicht zugeordnet werden können, werden in der Kategorie «Alle übrigen Segmente» ausgewiesen.

Die folgenden Länder besassen 2015 gruppenweit den grössten Anteil an Sach- und immateriellen Anlagen:

  • USA CHF 1326,6 Mio. (Vorjahr CHF 1279,2 Mio.)
  • Deutschland CHF 257,5 Mio. (Vorjahr CHF 263,9 Mio.)

6. Finanzinstrumente, FAIR VALUE UND HIERARCHIESTUFEN

Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte und die Fair Values der im Konzernabschluss erfassten Finanzinstrumente, analysiert nach Kategorie und Hierarchiestufe per Jahresende:

    2015 2014
CHF Mio. Stufe 1) Buchwerte Fair Value Buchwerte Fair Value
Finanzielle Vermögenswerte          
           
Erfolgswirksam zum Fair Value zu bewertende finanzielle Vermögenswerte          
Derivate 1 10,7 10,7 3,3 3,3
Derivate 2 15,4 15,4 10,2 10,2
Wertschriften und kurzfristige Finanzanlagen 1/2 0,2 0,2 0,2 0,2
Total erfolgswirksam zum Fair Value zu bewertende finanzielle Vermögenswerte   26,3 26,3 13,7 13,7
           
Zur Veräusserung verfügbare Finanzinvestitionen          
Beteiligung Dritte 3 1,3 1,3 2,3 2,3
Total zur Veräusserung verfügbare Finanzinvestitionen   1,3 1,3 2,3 2,3
           
Total Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Darlehen und Forderungen 2)   1 377,2 1 377,2 1 160,7 1 160,7
           
Total finanzielle Vermögenswerte   1 404,8 1 404,8 1 176,7 1 176,7
           
Finanzielle Verbindlichkeiten          
           
Erfolgswirksam zum Fair Value zu bewertende finanzielle Verbindlichkeiten          
Derivate 1 0,2 0,2 1,0 1,0
Derivate 2 29,2 29,2 31,8 31,8
Total erfolgswirksam zum Fair Value zu bewertende finanzielle Verbindlichkeiten   29,4 29,4 32,8 32,8
           
Anleihen 1 997,1 1 029,1 996,6 996,6
Darlehen 3)   1,8 1,8 1,3 1,3
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten   8,4 8,4 11,2 11,2
Lieferantenverbindlichkeiten   183,3 183,3 190,1 190,1
Sonstige Verbindlichkeiten   50,6 50,6 41,8 41,8
Banken- und Finanzverpflichtungen 3)   87,1 87,1 18,3 18,3
Total Darlehen und Verpflichtungen   1 328,3 1 360,4 1 259,3 1 259,3
           
Total finanzielle Verbindlichkeiten   1 357,7 1 389,7 1 292,1 1 292,1

1) Stufe 1 – Die Bewertung von identischen Finanzinstrumenten basiert auf kotierten Kursen für an aktiven Märkten kotierte Instrumente. Stufe 2 – Die Bewertung von identischen Finanzinstrumenten basiert auf beobachtbaren Marktdaten ausser den unter Stufe 1 erwähnten kotierten Kursen. Stufe 3 – Bewertungsmethoden mit nicht beobachtbaren Inputfaktoren. Bei Finanzinstrumenten mit kurzfristiger Fälligkeit wird angenommen, dass der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert darstellt.

2) Beinhaltet Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Kundenforderungen, sonstige Forderungen und Darlehen an Dritte.

3) Siehe Anmerkung 17.

7. Sachanlagen

7. Sachanlagen
CHF Mio. Grundstücke, Gebäude Maschinen Übrige Sachanlagen Anlagen im Bau 2015 Total
Anschaffungskosten am 1. Januar 2015 927,7 1 117,8 207,4 116,7 2 369,6
Zugänge 64,7 48,2 16,7 105,4 235,0
Abgänge – 31,5 – 7,0 – 2,3 – 1,4 – 42,2
Umbuchungen 16,0 55,0 4,7 – 75,6 0,1
Währungsumrechnung – 44,4 – 64,9 – 13,4 – 3,9 – 126,6
Anschaffungskosten am 31. Dezember 2015 932,5 1 149,1 213,1 141,2 2 435,9
           
Abschreibungen, kumuliert am 1. Januar 2015 420,1 701,3 160,1 1 281,5
Zugänge 36,0 58,5 16,4 110,9
Wertbeeinträchtigungen 0,1 0,9 1,0
Abgänge – 28,1 – 6,5 – 2,0 – 36,6
Umbuchungen 0,1 – 0,1
Währungsumrechnung – 19,8 – 40,9 – 10,5 – 71,2
Abschreibungen, kumuliert am 31. Dezember 2015 408,4 713,3 163,9 1 285,6
           
Sachanlagen, netto 31. Dezember 2015 524,1 435,8 49,2 141,2 1 150,3
           
           
CHF Mio. Grundstücke, Gebäude Maschinen Übrige Sachanlagen Anlagen im Bau 2014 Total
Anschaffungskosten am 1. Januar 2014 742,8 967,4 182,2 135,2 2 027,6
Zugänge 49,8 80,0 15,1 78,7 223,6
Abgänge – 0,8 – 5,2 – 2,3 – 8,3
Umbuchungen 53,5 44,0 3,4 – 101,3 – 0,4
Erwerb Tochtergesellschaft 65,3 18,3 8,2 1,4 93,2
Währungsumrechnung 17,1 13,4 0,8 2,7 34,0
Anschaffungskosten am 31. Dezember 2014 927,7 1 117,8 207,4 116,7 2 369,6
           
Abschreibungen, kumuliert am 1. Januar 2014 382,0 645,7 146,6 1 174,3
Zugänge 31,0 54,6 15,2 100,9
Wertbeeinträchtigungen 3,5 0,1 0,2 3,8
Abgänge – 0,7 – 4,5 – 2,1 – 7,3
Währungsumrechnung 4,3 5,4 0,3 10,0
Abschreibungen, kumuliert am 31. Dezember 2014 420,1 701,3 160,1 1 281,5
           
Sachanlagen, netto 31. Dezember 2014 507,6 416,5 47,3 116,7 1 088,1

Unter Anlagen im Bau sind Anzahlungen in der Höhe von CHF 89,9 Mio. enthalten (Vorjahr CHF 50,6 Mio.). Der Versicherungswert der Sachanlagen beträgt CHF 3088,1 Mio. (Vorjahr CHF 3026,6 Mio.). Grundstücke und Gebäude sind nicht mit Hypotheken belastet.

Die Wertbeeinträchtigungen in der Höhe von CHF 1,0 Mio. (Vorjahr CHF 3,8 Mio.) beinhalten Sonderabschreibungen auf Grundstücke und Gebäude von CHF 0,1 Mio. (Vorjahr CHF 3,5 Mio.) sowie Produktions- und Sachanlagen von CHF 0,9 Mio. (Vorjahr CHF 0,3 Mio.).

Der Nettobuchwert der durch Finanzierungs-Leasing aktivierten Leasinggüter beträgt CHF 1,9 Mio. (Vorjahr CHF 1,4 Mio.). Die festen Verpflichtungen aus operativen Leasinggeschäften sind nicht bilanziert.

8. Immaterielle Anlagen

8. Immaterielle Anlagen
CHF Mio. EDV-Software und Beratung Kunden- beziehungen Marken und geistiges Eigentum Goodwill Andere immaterielle Werte 2015 Total
Anschaffungskosten am 1. Januar 2015 78,0 132,3 459,8 779,7 8,0 1 457,9
Zugänge 10,5 7,3 17,8
Abgänge – 5,6 – 5,6
Umbuchungen – 0,1 – 0,1
Währungsumrechnung – 4,9 – 0,2 – 1,7 – 6,8
Anschaffungskosten am 31. Dezember 2015 77,9 132,3 459,8 779,5 13,6 1 463,1
             
Abschreibungen, kumuliert am 1. Januar 2015 60,3 3,0 0,1 63,4
Zugänge 6,3 8,6 0,2 15,1
Abgänge – 5,6 – 5,6
Währungsumrechnung – 3,8 0,2 – 0,1 – 3,7
Abschreibungen, kumuliert am 31. Dezember 2015 57,2 11,8 0,2 69,2
             
Immaterielle Anlagen, netto 31. Dezember 2015 20,7 120,5 459,8 779,5 13,4 1 393,9
             
             
CHF Mio. EDV-Software und Beratung Kunden- beziehungen Marken und geistiges Eigentum Goodwill Andere immaterielle Werte 2014 Total
Anschaffungskosten am 1. Januar 2014 70,4 5,3 75,7
Zugänge 8,1 2,9 11,0
Abgänge – 1,7 – 1,7
Umbuchungen 0,4 0,4
Erwerb Tochtergesellschaft 121,5 459,9 716,1 1 297,5
Währungsumrechnung 0,8 10,8 – 0,1 63,6 – 0,1 75,0
Anschaffungskosten am 31. Dezember 2014 78,0 132,3 459,8 779,7 8,0 1 457,9
             
Abschreibungen, kumuliert am 1. Januar 2014 55,1 55,1
Zugänge 6,1 2,8 0,1 9,0
Abgänge – 1,7 – 1,7
Währungsumrechnung 0,8 0,2 1,0
Abschreibungen, kumuliert am 31. Dezember 2014 60,3 3,0 0,1 63,4
             
Immaterielle Anlagen, netto 31. Dezember 2014 17,7 129,3 459,8 779,7 7,9 1 394,5

Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung betrugen CHF 10,5 Mio. (Vorjahr CHF 9,5 Mio.) und wurden direkt der Erfolgsrechnung belastet.

Impairment Test für Goodwill und immateriellen Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer

Für die Wertbeeinträchtigungsprüfung des Goodwills und der immateriellen Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer («Marken und geistiges Eigentum») im Zusammenhang mit dem Erwerb von Russell Stover Candies, LLC in 2014 wird die gleichnamige zahlungsmittelgenerierenden Einheit verwendet.

Der Nutzwert entspricht dem Barwert der diskontierten Cash Flows. Dazu dienen Planungsannahmen über die nächsten Jahre plus Residualwert. Die Kalkulation des Nutzwerts ist gegenüber wesentlichen Annahmen zum Umsatzwachstum, zu der EBIT Marge, zum Diskont- und zum erwarteten Steuersatz sensitiv. Die Bruttomarge wurde aufgrund historisch erzielter Werte und Berücksichtigung von gruppenweiten branchenüblichen Erfahrungswerten geplant. Für die Kalkulation des Nutzwertes wurden die Cash Flows gemäss internen Benchmarks über einen Zeitraum von zehn Jahren projiziert, ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von 5,0 % mit einer positiven und unternehmensweit üblichen operativen Ergebniszahl angenommen. Für die Ermittlung des Residualwertes wurde eine Wachstumsrate von 2,5 % verwendet und der Barwert anhand eines Diskontsatzes von 6,1 % bestimmt.

Die erzielbaren Werte für Goodwill und immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer liegen über dem Buchwert.

9. Finanzanlagen


9. Finanzanlagen
CHF Mio. 2015 2014
Vermögenswerte aus Vorsorgeplänen 1) 1 565,1 1 208,5
Darlehen 4,9 4,9
Beteiligungen Dritte (zur Veräusserung verfügbare Finanzinvestitionen) 1,3 2,3
Total 1 571,3 1 215,7

1) Siehe Anmerkung 18.

10. Latente Steueraktiven und -passiven

Latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten werden saldiert, wenn ein einklagbares Recht besteht, die laufenden Steuerforderungen gegen die laufenden Steuerverbindlichkeiten aufzurechnen und wenn latente Steuern gegen dieselbe Steuerbehörde bestehen.

Der Nettowert der latenten Steuerpassiven entwickelte sich wie folgt:

CHF Mio. 2015 2014
Bilanz per 1. Januar 310,5 279,7
Latenter Steueraufwand 29,6 – 8,8
Steuern auf Bewegungen des Gesamtergebnisses 102,2 40,5
Erfassung leistungsorientierter Vorsorgeplan 1) – 14,6
Währungsumrechnung 2,2 – 0,9
Bilanz per 31. Dezember 429,9 310,5

1) Siehe Anmerkung 18.

Die latenten Steueraktiven und -passiven wurden von folgenden Bilanzpositionen generiert:

CHF Mio. 2015 2014
Latente Steueraktiven    
Sachanlagen 2,5 13,9
Vorsorgeguthaben und Vorsorgeverpflichtungen 44,7 37,3
Forderungen 7,1 7,8
Vorräte 19,9 22,4
Verbindlichkeiten und Rückstellungen 45,1 68,7
Übrige 45,3 4,6
Latente Steueraktiven brutto 165,0 154,8
Verrechnung – 133,2 – 93,7
Total 31,8 61,1
     
Latente Steuerpassiven    
Sachanlagen 35,1 43,6
Immaterielle Vermögenswerte 45,9 31,8
Vorsorgeguthaben und Vorsorgeverpflichtungen 469,4 362,5
Forderungen 6,9 7,6
Vorräte 4,1 4,5
Verbindlichkeiten und Rückstellungen 14,0 14,5
Derivative Vermögenswerte und Verpflichtungen 0,3
Übrige 19,5 0,4
Latente Steuerpassiven brutto 594,9 465,2
Verrechnung – 133,2 – 93,7
Total 461,7 371,6
     
Nettowert latenter Steueraktiven und -passiven 429,9 310,5

Verlustvorträge

Latente Steuerforderungen für steuerliche Verlustvorträge werden mit dem Betrag aktiviert, zu dem die Realisierung der damit verbundenen Steuervorteile durch zukünftige steuerliche Gewinne wahrscheinlich ist. Die nicht aktivierten Verlustvorträge verfallen wie folgt:

CHF Mio. 2015 2014
Zwischen 1 und 5 Jahre 6,2 2,8
Zwischen 6 und 10 Jahre 12,6 14,7
Über 10 Jahre 2,9 1,6
Total 21,7 19,1

Die im Geschäftsjahr 2015 beanspruchten Verlustvorträge betragen CHF 1,1 Mio. (Vorjahr CHF 10,2 Mio.).

11. Warenvorräte

11. Warenvorräte
CHF Mio. 2015 2014
Rohmaterial 113,9 99,9
Verpackungsmaterial 96,9 110,0
Halb- und Fertigfabrikate 478,5 459,7
Wertberichtigung – 41,8 – 57,9
Total 647,5 611,7

Von der per Ende 2014 bilanzierten Wertberichtigung wurden in 2015 CHF 6,3 Mio. (Vorjahr CHF 3,0 Mio.) aufgelöst.

12. Kundenforderungen

12. Kundenforderungen
CHF Mio. 2015 2014
Bruttoforderungen 934,2 944,9
Wertberichtigung – 27,1 – 27,4
Total 907,1 917,5
     
Wertberichtigung am 1. Januar – 27,4 – 20,4
Bildung – 6,7 – 13,1
Verwendung 4,8 4,4
Auflösung 0,9 1,8
Währungsumrechnung 1,3 – 0,1
Wertberichtigung am 31. Dezember – 27,1 – 27,4

Die Altersstruktur stellt sich wie folgt dar:

CHF Mio. 2015 2014
Nicht überfällig 756,0 733,8
Überfällig 1–30 Tage 130,2 127,7
Überfällig 31–90 Tage 29,0 60,1
Überfällig über 91 Tage 19,0 23,3
Bruttoforderungen 934,2 944,9

In der Vergangenheit war das Ausfallrisiko der nicht überfälligen Debitoren kleiner als 1 %. Deshalb wird das Ausfallrisiko als gering eingeschätzt. Die Wertberichtigungen werden basierend auf einer Einschätzung des Ausfallrisikos der überfälligen Debitoren gebucht.

Die Kundenforderungen entfallen auf die folgenden Währungen:

CHF Mio. 2015 2014
CHF 48,6 52,8
EUR 312,3 352,8
USD 340,6 304,1
GBP 57,3 59,3
Übrige Währungen 148,3 148,5
Nettoforderungen 907,1 917,5

13. Derivative Finanzinstrumente und Hedging-Abgrenzungen

Der Fair Value von derivativen Finanzinstrumenten setzt sich am Bilanzstichtag wie folgt zusammen:

    2015 2014
CHF Mio. Vermögen Verpflichtung Vermögen Verpflichtung
Derivate zur Absicherung (Währungen und Rohmaterial) 26,1 7,3 13,5 5,2
Übrige Derivate 22,1 27,6
Total 26,1 29,4 13,5 32,8

Der gesamte Kontraktwert der Fremdwährungs- und Rohmaterialabsicherungsgeschäfte per 31. Dezember 2015 beträgt CHF 1531,2 Mio. (Vorjahr CHF 1403,3 Mio.). Der grösste Teil der Gewinne der Absicherungsgeschäfte, der per 31. Dezember 2015 im Eigenkapital im Umfang von CHF 19,5 Mio. (Vorjahr Gewinn von CHF 8,8 Mio.) ausgewiesen ist, wird innerhalb der nächsten 24 Monate in die Position «Materialaufwand» der Erfolgsrechnung einfliessen. Übrige Derivate, die im Sinne der Risk Policy als Absicherungsgeschäfte eingesetzt werden, gemäss den Kriterien von IAS 39 jedoch nicht als Hedge Accounting qualifizieren, sowie der ineffektive Teil der designierten Hedges, werden über die Erfolgsrechnung erfasst.

14. Wertschriften und kurzfristige Finanzanlagen

14. Wertschriften und kurzfristige Finanzanlagen
CHF Mio. 2015 2014
Erfolgswirksam zum Fair Value zu bewertende finanzielle Vermögenswerte 0,2 0,2
Total 0,2 0,2

Erfolgswirksam zum Fair Value zu bewertende finanzielle Vermögenswerte

CHF Mio. 2015 2014
CHF-Aktien 0,2 0,2
Total 0,2 0,2

Die oben aufgeführten finanziellen Vermögenswerte sind bei erstmaligem Ansatz als «erfolgswirksam zum Fair Value zu bewertende finanzielle Vermögenswerte» klassifiziert. Gewinne und Verluste aus Änderungen des Fair Value werden in den Zeilen «Finanzertrag» und «Finanzaufwand» in der Erfolgsrechnung erfasst.

Der Fair Value kotierter Finanzinvestitionen wird anhand bezahlter Kurse oder aktueller Geldkurse bestimmt.

15. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

15. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
CHF Mio. 2015 2014
Flüssige Mittel 141,9 171,1
Kurzfristige Geldanlagen 262,4 0,7
Total 404,3 171,8

Der durchschnittliche Ertrag der kurzfristigen Bankanlagen entspricht den Durchschnittszinssätzen der Geldmärkte und der Entwicklung der verschiedenen Währungen für Anlagen mit einer ursprünglichen Laufzeit von bis zu drei Monaten.

16. Kapitalstruktur

16. Kapitalstruktur
  Anzahl Namenaktien (NA) 1) Anzahl Partizipations- scheine (PS) 2) Aktien- kapital (CHF Mio.) PS- Kapital (CHF Mio.) Total (CHF Mio.)
Bilanz per 1. Januar 2014 136 111 925 311 13,6 9,3 22,9
Kapitalerhöhung 30 755 0,308 0,3
Bilanz per 31. Dezember 2014 136 111 956 066 13,6 9,6 23,2
Kapitalerhöhung 45 139 0,451 0,5
Kapitalherabsetzung – 23 – 12 730 – 0,002 – 0,127 – 0,1
Bilanz per 31. Dezember 2015 136 088 988 475 13,6 9,9 23,5

1) Zum Nominalwert von CHF 100.–

2) Zum Nominalwert von CHF 10.–

Das bedingte Kapital umfasst total 483 767 Partizipationsscheine (Vorjahr 528 906) mit einem Nominalwert von CHF 10.–. Von diesem Total sind 229 317 Titel (Vorjahr 174 456) für Mitarbeiterbeteiligungsprogramme und die verbleibenden 254 450 Titel (Vorjahr 354 450) für Kapitalmarkttransaktionen bestimmt. Neben dem bedingten Kapital besteht kein zusätzliches genehmigtes Kapital. Im Berichtsjahr 2015 wurden insgesamt 45 139 Mitarbeiteroptionen (Vorjahr 30 755) zu einem durchschnittlichen Ausübungspreis von CHF 2297 (Vorjahr CHF 2410) ausgeübt. Der Partizipationsschein hat kein Stimmrecht, aber die anteiligen Vermögensrechte wie die Namenaktie.

Davon werden folgende eigene Titel gehalten:

    2015   2014
Bestand eigener Aktien Namenaktien Partizipationsscheine Namenaktien Partizipations- scheine
Anfangsbestand 1. Januar 2 558 12 730 1 853 1 682
Zugänge 139 750
Abgänge – 90 – 68
Rückkaufsprogramm 23 11 048
Kapitalherabsetzung – 23 – 12 730
Endbestand 31. Dezember 2 584 2 558 12 730
Durchschnittlicher Einstandspreis der Zugänge (in CHF) 72 316 56 034
Durchschnittlicher Verkaufspreis der Abgänge (in CHF) 58 171 50 538
Durchschnittlicher Kaufpreis des Rückkaufsprogramms (in CHF) 50 076 4 254
Durchschnittlicher Preis für Kapitalherabsetzung (in CHF) 50 076 4 200

17. Finanzverbindlichkeiten

17. Finanzverbindlichkeiten
CHF Mio. 2015 2014
Langfristig    
CHF 250 Mio. variable Anleihe, 2014–2017 249,8 249,6
CHF 500 Mio. 0,5% Anleihe, 2014–2020 499,1 498,9
CHF 250 Mio. 1,0% Anleihe, 2014–2024 248,2 248,1
Darlehen 1,8 1,3
     
Kurzfristig    
Banken- und Finanzverpflichtungen 87,1 18,3
     
Total Finanzverbindlichkeiten 1 086,0 1 016,2

Zur Akquisitionsfinanzierung von Russell Stover Candies, LLC konnte die Lindt & Sprüngli Gruppe im September 2014 Anleihensobligationen mit einem Nominalwert von insgesamt CHF 1 Mrd. platzieren, verteilt über die folgenden drei Tranchen:

  • Eine CHF 250 Mio. Floating Rate Anleihe mit einer Laufzeit von 3 Jahren und einer variablen Verzinsung auf 3-Monats CHF LIBOR-Basis plus 0,18 % per annum. Die Zinszahlung erfolgt quartalsweise.
  • Eine CHF 500 Mio. Anleihe mit einer Laufzeit von 6 Jahren und einem fixen Zinssatz von 0,5 % per annum. Die Zinszahlung erfolgt jährlich, jeweils per 8. Oktober.
  • Eine CHF 250 Mio. Anleihe mit einer Laufzeit von 10 Jahren und einem fixen Zinssatz von 1,0 % per annum. Die Zinszahlung erfolgt jährlich, jeweils per 8. Oktober.

Die Buchwerte der verzinslichen Verbindlichkeiten lauten auf folgende Währungen:

CHF Mio. 2015 2014
CHF 997,1 996,6
EUR 4,5 9,9
USD 83,7 8,2
Übrige Währungen 0,7 1,5
Total 1 086,0 1 016,2

18. Vorsorgeleistungen und andere langfristige Leistungen an Mitarbeiter

Die Gruppe unterhält in der Schweiz und im Ausland eine Anzahl von Vorsorgeplänen für Mitarbeitende, welche die entsprechenden Kriterien für die Aufnahme erfüllen. Dazu gehören sowohl leistungs- als auch beitragsorientierte Pläne, welche die meisten der Mitarbeiter der Gruppe für die Risiken Alter, Invalidität oder Tod versichern.

18.1 Beitragsorientierte Vorsorgepläne

Die Gruppe bietet den Mitarbeitern, welche die entsprechenden Aufnahmekriterien erfüllen, beitragsorientierte Pläne an. Die Unternehmung ist verpflichtet, einen vorgegebenen Prozentsatz des Jahresgehaltes an die Vorsorgepläne zu überweisen. Bei einigen dieser Pläne leisten auch Arbeitnehmer Beiträge. Diese Beiträge werden vom Arbeitgeber typischerweise monatlich vom Lohn in Abzug gebracht und ebenfalls an den Vorsorgeplan überwiesen. Neben der Bezahlung der Beiträge und der Überweisung der Arbeitnehmerbeiträge gibt es derzeit keine weiteren Verpflichtungen des Arbeitgebers.

Für das Geschäftsjahr 2015 betrug der Arbeitgeberbeitrag an beitragsorientierte Pläne CHF 10,6 Mio. (Vorjahr CHF 8,5 Mio.).

18.2 Gemeinschaftliche Pläne mehrerer Arbeitgeber

Zwei Gesellschaften in den USA sind bei einem gemeinschaftlichen Plan für mehrere Arbeitgeber angeschlossen. Dabei handelt es sich um einen leistungsorientierten Vorsorgeplan. Zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresabschlusses 2014 lagen noch nicht genügend Informationen zur Ermittlung des auf die Gruppe entfallenden Anteils der Pensionsverbindlichkeiten vor. Der Plan wurde deshalb als beitragsorientierter Plan behandelt. In 2015 hat die Gruppe die notwendigen Daten der aktiven Versicherten, der Ausgetretenen mit Guthaben und der Rentenbezüger erhalten und war nun in der Lage eine vollständige Bilanzierung des Planes als leistungsorientierten Vorsorgeplan vorzunehmen. Auf Basis dieser Daten konnte die dafür notwendige Berechnung von einem unabhängigen Aktuar aufbereitet werden. Der Plan wurde per 30. September 2015 erstmals als leistungsorientierter Vorsorgeplan bilanziert. Die erstmalige Erfassung der Nettoverbindlichkeit per 30. September 2015 von CHF 35,8 Mio. (CHF 21,2 Mio. nach Abzug latenter Steuern) wurde direkt den Gewinnreserven belastet.

Für die Periode vom 1. Januar bis 30. September 2015 wurde der Plan weiterhin als beitragsorientierter Plan behandelt. In dieser Periode ergaben sich Arbeitgeberbeiträge von CHF 1,2 Mio. (Vorjahr CHF 1,5 Mio.).

Die Beiträge des Arbeitgebers für diesen Plan richten sich nach den Arbeitsstunden der betroffenen Mitarbeiter. Es wird pro Stunde ein fixer Beitrag ausgerichtet. Dieser fixe Beitrag bestimmt sich auf Basis eines mit den Gewerkschaften ausgehandelten Gesamtarbeitsvertrages.

18.3 Leistungsorientierte Vorsorgepläne und andere langfristige Leistungen an Arbeitnehmer

Die Gruppe finanziert leistungsorientierte Vorsorgepläne für Mitarbeiter, welche die entsprechenden Aufnahmekriterien erfüllen. Die wesentlichsten solcher Pläne befinden sich in der Schweiz, in Deutschland, in den USA, Frankreich, Italien und Österreich.

Daneben bestehen Pläne für Dienstjubiläen und andere von der Dienstzeit abhängige Leistungen, welche als Pläne für andere langfristige fällige Leistungen an Arbeitnehmer qualifizieren.

a) Pläne in der Schweiz

Die Gruppe unterhält in der Schweiz für die Mitarbeiter verschiedene Vorsorgepläne. Das Vermögen dieser Pläne ist entweder in autonome Stiftungen oder Sammelstiftungen ausgesondert. Der Stiftungsrat der autonomen Stiftungen setzt sich aus einer gleichen Anzahl von Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern zusammen. Die Stiftungsräte sind aufgrund des Gesetzes und des Vorsorgereglements verpflichtet, einzig im Interesse der Stiftung und der Destinatäre (aktive Versicherte und Rentenbezüger) zu handeln. Der Arbeitgeber kann somit nicht selber über die Leistungen und die Finanzierung bestimmen, die Beschlüsse sind paritätisch zu fällen.

Die Stiftungsräte sind verantwortlich für die Festlegung der Anlagestrategie, für die Änderungen der Vorsorgereglemente und insbesondere auch für die Festlegung der Finanzierung der Vorsorgeleistungen.

Die Vorsorgeleistungen basieren auf dem versicherten Lohn und den Versicherungsjahren. Für einige Pläne berechnen sie sich auf einem Altersguthaben. Im Zeitpunkt der Pensionierung haben die Versicherten die Wahl zwischen einer lebenslänglichen Rente, welche eine anwartschaftliche Ehegattenrente einschliesst, oder einem Kapitalbezug. Neben den Altersleistungen umfassen die Vorsorgeleistungen auch Invaliden- und Partnerrenten. Der Versicherte kann zudem Einkäufe zur Verbesserung seiner Vorsorgesituation bis zum reglementarischen Maximum tätigen oder Geld auch vorzeitig für den Kauf eines selbst genutzten Wohneigentums beziehen. Beim Austritt wird die Freizügigkeitsleistung an die Vorsorgeeinrichtung des neuen Arbeitgebers oder an eine Freizügigkeitseinrichtung übertragen. Diese Art der Leistungsformen kann dazu führen, dass sich die Zahlungen von Vorsorgeleistungen zwischen den einzelnen Jahren erheblich verändern können.

Bei der Festlegung der Leistungen sind die Mindestvorschriften des Gesetzes zur beruflichen Alters-, Hinterlassenen und Invalidenvorsorge (BVG) und seinen Ausführungsbestimmungen zu beachten. Im BVG werden der mindestens zu versichernde Lohn und die minimalen Altersgutschriften festgelegt. Der auf diesem minimalen Altersguthaben anzuwendende Mindestzins wird vom Bundesrat mindestens alle zwei Jahre festgelegt. Im Jahr 2015 beträgt dieser 1,75 % (Vorjahr 1,75 %).

Aufgrund der Planausgestaltung und den Bestimmungen des BVG ist der Arbeitgeber versicherungsmathematischen Risiken ausgesetzt. Die wesentlichsten sind dabei das Anlagerisiko, das Inflationsrisiko, falls es zu Lohnanpassungen führt, das Zinsrisiko, das Invaliditätsrisiko und das Risiko der Langlebigkeit. Die Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträge werden von den Stiftungsräten festgelegt.

Der Arbeitgeber trägt mindestens 50 % der notwendigen Beiträge. Beiträge können jedoch auch von patronalen Wohlfahrtsfonds oder von Finanzierungsstiftungen des Arbeitgebers geleistet werden. Im Falle einer Unterdeckung können sowohl vom Arbeitgeber als auch vom Arbeitnehmer Sanierungsbeiträge zur Beseitigung der Deckungslücke erhoben werden.

Neben den Vorsorgeplänen bestehen patronale Stiftungen, welche als Hauptzweck die Finanzierung der anderen Vorsorgepläne haben. Bei diesen Stiftungen wird der Stiftungsrat ausschliesslich vom Arbeitgeber bestimmt.

b) Pläne in Deutschland

Die Gesellschaft in Deutschland verfügt über eine betriebliche Altersvorsorge, welche auf verschiedenen Regelungen und Betriebsvereinbarungen beruht. Zudem gibt es für leitende Angestellte individuelle Vorsorgelösungen. Grundsätzlich besteht ein Anspruch auf Versorgungsleistungen bei Eintritt des Versorgungsfalls Alter, Invalidität oder Tod. In Abhängigkeit von der massgebenden Versorgungsregelung sind lebenslang zu zahlende Rentenleistungen oder gegebenenfalls Kapitalleistungen vorgesehen. Die Vorsorgeleistungen werden grösstenteils vom Arbeitgeber finanziert. Bei Ausscheiden aus der Firma vor Fälligkeit einer Versorgungsleistung bleiben die Anwartschaften auf die Versorgungsleistungen entsprechend der gesetzlichen Regelungen erhalten.

Aufgrund der Planausgestaltung und den gesetzlichen Bestimmungen (Betriebsrentengesetz) ist der Arbeitgeber versicherungsmathematischen Risiken ausgesetzt. Die wesentlichsten sind dabei das Risiko der Langlebigkeit, das Risiko der Lohnentwicklung und das Risikos des Inflationsausgleichs der Renten.

c) Pläne in den USA

Im Rahmen der Akquisition von Russell Stover Candies, LLC wurden auch zwei leistungsorientierte Vorsorgepläne und ein gemeinschaftlicher Plan wie unter Anmerkung 18.2 erwähnt übernommen. Beim ersten leistungsorientierten Plan handelt es sich um einen geschlossenen Vorsorgeplan. Die Altersleistungen berechnen sich in Abhängigkeit der Dienstjahre und einem fixen USD-Betrag. Die Leistungen werden in der Regel als lebenslängliche Altersrenten ausbezahlt. Daneben werden Todesfallleistungen vor Pensionierung ausgerichtet. Der Plan wird vollumfänglich vom Arbeitgeber finanziert. Arbeitnehmerbeiträge sind nicht erlaubt. Aufgrund der Planausgestaltung ist der Arbeitgeber versicherungsmathematischen Risiken, insbesondere dem Risiko der Langlebigkeit ausgesetzt.

Beim zweiten leistungsorientierten Plan werden die Leistungen bei der Pensionierung in Kapitalform ausbezahlt. Sie basieren auf einem Sparkonto, welchem die Sparbeiträge und die, auf der vom Versicherten gewählten Anlagestrategie, erzielten Kapitalerträge gutgeschrieben werden. Das für den Plan ausgesonderte Vermögen, qualifiziert nach IAS 19 nicht als Planvermögen, da es einen Rückgriff der Schuldner geben kann. Das Vermögen dient jedoch der Abgeltung der Verpflichtung und wird deshalb als Erstattungsanspruch erfasst. Für diesen Plan bestehen keine versicherungstechnischen Risiken für den Arbeitgeber, sofern die Anlagen die von den Arbeitnehmer gewählte Strategie abdecken.

d) Übrige Vorsorgepläne

Weitere Pläne bestehen in Frankreich, Italien und Österreich. Diese basieren auf den lokalen gesetzlich Vorschriften.

Die letzte versicherungsmathematische Bewertung der Barwerte der leistungsorientierten Verpflichtungen und des Dienstzeitaufwandes wurden per 31. Dezember 2015 von unabhängigen Aktuaren durchgeführt. Der beizulegende Zeitwert des Planvermögens wurde per 31. Dezember 2015 basierend auf den im Zeitpunkt der Erstellung des Jahresabschlusses bekannten Informationen bestimmt.

Die wesentlichsten Annahmen, welche den versicherungsmathematischen Berechnungen zugrunde liegen, lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  Vorsorgepläne Andere langfristig fällige Leistungen
  2015 2014 2015 2014
Technischer Zinssatz 2,0% 1,9% 2,0% 2,1%
Künftige Gehaltssteigerungen 1,3% 1,5%    
Künftige Rentenanpassungen 0,4% 0,5%    

Für die wesentlichen Länder mit Rentenverpflichtungen werden die folgenden Annahmen zur Lebenserwartung im Alter 65 unterstellt:

  2015 2014
  Schweiz Deutschland USA Schweiz Deutschland USA
Pensionierung in 20 Jahren (Alter 45 per Stichtag)            
Männer 23,24 21,64 19,36 23,16 21,52 20,40
Frauen 25,67 25,58 21,51 25,59 25,46 21,70
             
Pensionierung per Stichtag (Alter 65)            
Männer 21,49 18,99 17,69 21,39 18,85 18,80
Frauen 23,96 23,06 20,41 23,86 22,92 22,92

Die in der Gewinn- und Verlustrechnung und in den sonstigen Ergebnissen erfassten Beträge lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  Vorsorgepläne Andere langfristig fällige Leistungen
CHF Mio. 2015 2014 2015 2014
Vorsorgeaufwand erfasst in der Erfolgsrechnung        
Dienstzeitaufwand        
Laufender Dienstzeitaufwand 17,1 12,6 0,5 0,6
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0,1 0,1
Planabgeltungen – 0,8
Netto-Zinsaufwand – 16,0 – 19,8 0,1 0,2
Technische Verwaltungskosten 0,6 0,8
Aktuarielle (Gewinne) / Verluste 0,2 0,6
Vorsorgeaufwand der Periode 1,0 – 6,3 0,8 1,4
         
Neubewertungskomponenten erfasst im sonstigen Ergebnis        
Aktuarielle (Gewinne) / Verluste        
Aufgrund Anpassung demographischer Annahmen 1,5
Aufgrund Anpassung finanzieller Annahmen 11,4 62,3
Erfahrungsabweichung – 0,6 – 0,8
Ertrag auf dem Planvermögen (ohne Beträge im Netto-Zinsaufwand) – 351,9 – 193,2
Ertrag auf den Erstattungsansprüchen (ohne Beträge im Netto-Zinsaufwand) 0,6 0,3
Total im sonstigen Ergebnis erfasste Beträge – 339,0 – 131,4
         
Total (Vorsorgeerträge) / Vorsorgekosten – 338,0 – 137,7

Die Entwicklung der Vorsorgeverpflichtungen, des Vorsorgevermögens und der nicht erfassten Vermögenswerte lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Entwicklung Barwert der Vorsorgeverpflichtungen

  Vorsorgepläne Andere langfristig fällige Leistungen
CHF Mio. 2015 2014 2015 2014
Barwert der Vorsorgeverpflichtungen am 1. Januar 542,3 438,5 8,1 8,3
Laufender Dienstzeitaufwand 17,1 12,6 0,5 0,6
Beiträge der Arbeitnehmer 4,1 4,9
Zinsaufwand der Verpflichtungen 10,3 11,4 0,1 0,2
Aktuarielle (Gewinne) / Verluste 12,3 61,5 0,2 0,6
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0,1 0,2
Planabgeltungen – 0,8
Unternehmenskäufe 36,3
Rentenzahlung durch Vorsorgevermögen – 18,3 – 13,9
Rentenzahlung durch Arbeitgeber – 10,1 – 9,0 – 1,0 – 1,5
Erfassung leistungsorientierter Vorsorgeplan 1) 61,3
Währungsumrechnung – 10,9 – 0,2 – 0,6 – 0,1
Barwert der Vorsorgeverpflichtungen am 31. Dezember 607,4 542,3 7,3 8,1

1) Siehe Erläuterungen in Abschnitt 18.2.

Entwicklung Vorsorgevermögen

    Vorsorgepläne
CHF Mio. 2015 2014
Vorsorgevermögen am 1. Januar 1 578,5 1 344,8
Beiträge der Arbeitnehmer 4,1 4,9
Beiträge des Arbeitgebers 3,6 3,8
Zinsertrag auf dem Vermögen 25,9 31,0
Ertrag auf dem Planvermögen (ohne Beträge im Zinsertrag) 351,9 193,2
Unternehmenskäufe 14,7
Rentenzahlungen durch Vorsorgevermögen – 18,3 – 13,9
Technische Verwaltungskosten – 0,6 – 0,7
Erfassung leistungsorientierter Vorsorgeplan 1) 25,5
Währungsumrechnung – 0,4 0,7
Vorsorgevermögen am 31. Dezember 1 970,2 1 578,5

Siehe Erläuterungen in Abschnitt 18.2.

Entwicklung der Erstattungsansprüche1)

CHF Mio. 2015 2014
Erstattungsansprüche am 1. Januar 13,1
Beiträge der Arbeitgeber 0,8 0,1
Zinsertrag auf den Erstattungen 0,6 0,2
Ertrag auf den Erstattungen (ohne Beträge im Zinsertrag) – 0,6 – 0,3
Unternehmenszusammenschlüsse 17,9
Erstattungen an Arbeitgeber – 1,8 – 5,5
Währungsumrechnung – 0,1 0,7
Erstattungsansprüche am 31. Dezember 12,0 13,1

1) Betrifft ausschliesslich Erstattungsansprüche der im 2014 akquirierten Gesellschaft Russell Stover Candies, LLC.

Die in der Bilanz erfasste Nettoposition aus Pensionsverbindlichkeiten lässt sich wie folgt zusammenfassen:

Nettoposition aus Pensionsverbindlichkeiten

  Vorsorgepläne Andere langfristig fällige Leistungen
CHF Mio. 2015 2014 2015 2014
Barwert der über einen Fonds finanzierten Vorsorgeverpflichtungen 579,4 508,7
Marktwert des Vermögens – 1 970,2 – 1 578,5
Unterdeckung (+) / Überdeckung (–) – 1 390,8 – 1 069,8
Barwert der nicht über einen Fonds finanzierten Vorsorgeverpflichtungen 28,0 33,5 7,3 8,1
Nettoposition aus Pensionsverbindlichkeiten (+) / -vermögen(-) – 1 362,8 – 1 036,3 7,3 8,1
Davon Pensionsverbindlichkeiten 202,4 172,2 7,3 8,1
Davon Vermögenswerte aus Vorsorgepläne 1) – 1 565,1 – 1 208,4

1) Siehe Anmerkung 9.

Die Vermögenswerte stammen im Wesentlichen aus den Vorsorgeplänen und den patronalen Stiftungen in der Schweiz. Die Stiftungsräte erlassen für die Anlage des Vorsorgevermögens Anlagerichtlinien, welche die taktische Asset Allokation und die Benchmarks für den Vergleich der Resultate mit einem allgemeinen Anlageuniversum enthalten. Bezüglich der Diversifikation und der Sicherheit gelten für die Vorsorgepläne die gesetzlichen Vorschriften des BVG. Obligationen weisen in der Regel mindestens ein Rating von A auf. Immobilien werden in der Regel direkt gehalten.

Die Stiftungsräte der Vorsorgepläne prüfen laufend, ob die gewählte Anlagestrategie für die Erfüllung der Vorsorgeleistungen angemessen ist und ob das Risikobudget der demographischen Struktur entspricht. Die Einhaltung der Anlagerichtlinien und die Anlageresultate der Anlageberater werden vierteljährlich geprüft. Periodisch wird zudem von einem externen Beratungsbüro die Anlagestrategie auf ihre Wirksamkeit und Angemessenheit geprüft.

Die Vermögensanlage in den patronalen Stiftungen und hier insbesondere in der Finanzierungsstiftung besteht hauptsächlich aus Aktien der Gruppe.

Das Vorsorgevermögen setzt sich im Wesentlichen aus folgenden Vermögenskategorien zusammen:

  2015 2014
CHF Mio. kotiert nicht kotiert Total kotiert nicht kotiert Total
Aktien 1 661,0 1 661,0 1 305,9 1 305,9
Obligationen 106,4 106,4 103,3 103,3
Alternative Finanzanlagen 5,80 5,8
Immobilien 3,40 105,0 108,4 97,8 97,8
Qualifizierte Versicherungspapiere 18,2 18,2 17,3 17,3
Flüssige Mittel 71,9 71,9 47,0 47,0
Andere Finanzanlagen – 1,5 – 1,5 7,2 7,2
Total 1 776,6 193,60 1 970,20 1 409,2 169,3 1 578,5

Das Vermögen per 31. Dezember 2015 enthält Aktien der Gruppe mit einem Marktwert von CHF 1514,4 Mio. (Vorjahr CHF 1168,4 Mio.) und von der Gruppe bei den Pensionskassen gemietete Liegenschaften mit einem Marktwert von CHF 16,8 Mio. (Vorjahr CHF 16,8 Mio.).

Im Jahr 2015 resultierte auf dem Vermögen ein Ertrag von CHF 380,5 Mio. (Vorjahr CHF 227,7 Mio.). Im Jahr 2016 werden Arbeitgeberbeiträge in der Höhe von CHF 5,2 Mio. und Rentenzahlungen an ehemalige Mitarbeiter in der Höhe von CHF 2,2 Mio. erwartet.

Die leistungsorientierten Verpflichtungen teilen sich wie folgt auf aktive Versicherte, unverfallbar Ausgetretene und Rentenbezüger auf.

    Vorsorgepläne
CHF Mio. 2015 2014
Aktive Versicherte 345,9 317,6
Unverfallbar Ausgetretene 23,2 11,8
Rentenbezüger 238,3 212,9
Total 607,4 542,3

Die durchschnittliche Laufzeit der Verpflichtungen per 31. Dezember 2015 beträgt 17,5 Jahre (Vorjahr 17,8 Jahre).

Die wesentlichsten Einflussfaktoren auf die Entwicklung der Verpflichtungen stellen der technische Zinssatz, die Lohnentwicklung und die Rentenindexierung dar. Die Auswirkungen der Veränderungen dieser Faktoren auf die Vorsorgeverpflichtgungen ist in der untenstehenden Tabelle ersichtlich:

CHF Mio. 2015 2014
Zunahme (+) / Abnahme (-) der Annahmen um +0,25% -0,25% +0,25% -0,25%
Technischer Zinssatz – 24,9 26,8 – 21,9 23,5
Lohnentwicklung 9,5 – 9,4 8,8 – 8,7
Rentenindexierung 14,5 – 13,8 14,1 – 13,2

19. Rückstellungen

19. Rückstellungen
CHF Mio. Geschäftsrisiken Übrige Total
Rückstellungen am 1. Januar 2014 60,8 14,3 75,1
Bildung 8,0 1,3 9,3
Verwendung – 1,8 – 1,3 – 3,1
Auflösung – 10,7 – 2,3 – 13,0
Erwerb von Tochtergesellschaft 3,7 4,8 8,5
Währungsumrechnung 0,3 0,3 0,6
       
Rückstellungen am 31. Dezember 2014 60,3 17,1 77,4
Bildung 39,7 6,0 45,7
Verwendung – 1,5 – 2,9 – 4,4
Auflösung – 14,2 – 14,2
Währungsumrechnung – 0,7 – 0,2 – 0,9
       
Rückstellungen am 31. Dezember 2015 83,6 20,0 103,6

Die Rückstellungen für Geschäftsrisiken enthalten Risiken aus belastenden Verträgen sowie aus juristischen und administrativen Verfahren, die aus der normalen Geschäftstätigkeit der Unternehmung entstanden. Die Rückstellungen werden gebildet, wenn am Bilanzstichtag eine rechtliche oder faktische Verpflichtung besteht und der erwartete Geldabfluss eingeschätzt werden kann. Die Fälligkeit der Geldabflüsse ist ungewiss, da sie vom Ergebnis der Verfahren abhängen.

Nach Ansicht des Managements wird der Ausgang der juristischen und administrativen Verfahren keine wesentlichen Verluste bewirken, die über die per 31. Dezember 2015 zurückgestellten Beträge hinausgehen.

20. Lieferantenverbindlichkeiten

Die Lieferantenverbindlichkeiten entfallen auf die folgenden Währungen:

CHF Mio. 2015 2014
CHF 13,3 7,8
EUR 97,5 108,2
USD 50,6 51,3
GBP 8,6 8,1
Übrige Währungen 13,3 14,7
Total 183,3 190,1

21. Passive Rechnungsabgrenzungen

21. Passive Rechnungsabgrenzungen
CHF Mio. 2015 2014
Verpflichtungen gegenüber dem Handel 335,2 328,7
Löhne / Gehälter und Sozialleistungen 107,0 107,8
Übrige 166,4 145,6
Total 608,6 582,1

«Verpflichtungen gegenüber dem Handel» beinhalten Abgrenzungen für Jahresendrabatte, Retouren, Abpreisungen auf saisonalen Produkten und sonstige vom Handel erbrachte Dienstleistungen.

Die Position «Löhne / Gehälter und Sozialleistungen» besteht hauptsächlich aus Abgrenzungen für Boni, Überzeitguthaben und nicht bezogene Ferien.

Die Position «Übrige» beinhaltet vorwiegend Abgrenzungen für nicht erhaltene Rechnungen für bereits erfolgte Dienstleistungen und Kommissionen.

22. Übrige Erträge

22. Übrige Erträge
CHF Mio. 2015 2014
Entgelt Dritte 2,8 3,4
Versicherungserstattungen 3,5 3,3
Übrige 11,6 11,5
Total 17,9 18,2

Die Position «Entgelt Dritte» enthält vorwiegend Weiterverrechnungen von Frachtkosten. Die Position «Übrige» besteht hauptsächlich aus Lizenzeinnahmen, Eigenleistungen für Investitionen in Sachanlagen und Mieterträgen.

23. Personalaufwand

23. Personalaufwand
CHF Mio. 2015 2014
Löhne und Gehälter 604,5 518,1
Sozialaufwendungen 123,6 118,2
Übrige 79,0 83,2
Total 807,1 719,5

Im Berichtsjahr waren im Durchschnitt 13 180 Mitarbeitende (Vorjahr 10 712) beschäftigt.

24. Finanzergebnis

24. Finanzergebnis
CHF Mio. 2015 2014
Zinsertrag 0,6 1,2
Zinsaufwand – 11,0 – 5,0
Finanzertrag (+) / Finanzaufwand (–)    
Erfolgswirksam zum Fair Value zu bewertende finanzielle Vermögenswerte – 0,4
Sonstiges 3,1 2,4
Total – 7,3 – 1,8

25. Steueraufwand

25. Steueraufwand
CHF Mio. 2015 2014
Laufende Steuern 94,8 133,8
Latente Steuern 29,6 – 8,8
Übrige Steuern 6,1 4,9
Total 130,5 129,9

Die Steuer auf dem Vorsteuergewinn weicht vom theoretischen Betrag, der sich bei der Anwendung des gewichteten durchschnittlichen Konzernsteuersatzes ergibt, wie folgt ab:

CHF Mio. 2015 2014
Gewinn vor Steuern 511,5 472,5
     
Erwartete Steuer 1) 119,2 121,3
Veränderung des auf die temporären Differenzen anwendbaren Steuersatzes – 1,8
Verwendung von Verlustvorträgen aus früheren Jahren – 0,2
Steuern aus Vorjahren – 2,5 – 2,0
Übrige 15,9 10,6
Total 130,5 129,9

1) Basierend auf dem erwarteten gewichteten durchschnittlichen Steuersatz (23,3% in 2015; Vorjahr 25,7%).

Die Steuereffekte der Komponenten des Gesamtergebnisses setzen sich wie folgt zusammen:

  2015 2014
CHF Mio. Vor Steuern Steuern Nach Steuern Vor Steuern Steuern Nach Steuern
Hedge Accounting 10,9 – 0,2 10,7 – 2,3 0,6 – 1,7
Leistungsorientierter Vorsorgeplan 339,0 – 102,0 237,0 131,4 – 41,1 90,3
Währungsumrechnung – 67,2 – 67,2 80,8 80,8
Total 282,7 – 102,2 180,5 209,9 – 40,5 169,4

26. Reingewinn pro Aktie / Partizipationsschein (PS)

26. Reingewinn pro Aktie / Partizipationsschein (PS)
  2015 2014
Unverwässerter Reingewinn pro Aktie / 10 PS (CHF) 1 645,7 1 503,5
Reingewinn zurechenbar an Aktionäre gemäss Erfolgsrechnung (CHF Mio.) 380,4 342,4
Gewichteter Durchschnitt der Anzahl Namenaktien / 10 PS im Umlauf 231 149 227 739
     
Verwässerter Reingewinn pro Aktie / 10 PS (CHF) 1 612,4 1 459,9
Reingewinn zurechenbar an Aktionäre gemäss Erfolgsrechnung (CHF Mio.) 380,4 342,4
Gewichteter Durchschnitt der Anzahl Namenaktien / 10 PS im Umlauf und der ausstehenden Optionen pro 10 PS 235 920 234 529

27. Dividende pro Aktie / partizipationsschein (PS)

27. Dividende pro Aktie / partizipationsschein (PS)
CHF 2015 2014
Dividende pro Aktie / 10 PS 800,00 725,00

1) Antrag des Verwaltungsrats.

Aufgrund von Optionsausübungen im Zeitraum vom 1. Januar 2016 bis zum Record date (26. April 2016) im Zusammenhang mit dem Mitarbeiteroptionsplan sowie aufgrund von Zu- / Abgängen von eigenen Aktien und PS kann das dividendenberechtigte Aktien- und PS-Kapital noch variieren.

28. Aktienbasierte Entschädigungen

Optionen auf Partizipationsscheine (PS) der Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG sind lediglich im Rahmen des bestehenden Mitarbeiteroptionsplans ausstehend. Eine Option gibt das Recht zum Bezug eines PS zu einem Ausübungspreis, der einem fünftägigen Durchschnittskurs vor dem Ausgabezeitpunkt entspricht. Die Optionen weisen eine Sperrfrist über den Erdienungszeitraum von drei bis fünf Jahren auf und verfallen bei Nichtausübung nach sieben Jahren. Die Entwicklung der ausstehenden Optionen ist in der untenstehenden Tabelle ersichtlich:

    2015   2014
  Anzahl Optionen Gewichteter durchschnittlicher Ausübungspreis (CHF / PS) Anzahl Optionen Gewichteter durchschnittlicher Ausübungspreis (CHF / PS)
Ausstehende Optionen am 1. Januar 144 425 2 809 157 509 2 576
Ausgabe neuer Optionsrechte 25 465 4 811 19 550 4 062
Ausgeübte Rechte – 45 139 2 297 – 30 755 2 410
Annullierte Rechte – 3 807 2 977 – 1 879 2 897
Verfallene Rechte – 56 3 149
Ausstehende Optionen am 31. Dezember 1) 120 888 3 416 144 425 2 809
Davon am 31. Dezember bezugsberechtigt 13 354 2 421 26 082 2 126
Durchschnittliche verbleibende Laufzeit (in Tagen) 743   796  

1) Der Ausübungspreis per 31. Dezember 2015 bewegt sich von CHF 1543 bis CHF 4811.

Für Optionen wird der Aufwand linear zum Erdienungszeitraum der Option der Erfolgsrechnung belastet. Der verbuchte Aufwand beträgt CHF 14,0 Mio. (Vorjahr CHF 15,2 Mio.). Die zur Berechnung des Aufwands verwendeten Annahmen der 2012 bis 2015 ausgegebenen Optionen sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:

Ausgabedatum 28.1.2015 13.1.2014 11.1.2013 7.2.2012
Anzahl ausgegebener Optionen 25 465 19 550 33 450 35 725
davon Tranche A (Sperrfrist 3 Jahre) 8 847 6 787 11 649 12 450
davon Tranche B (Sperrfrist 4 Jahre) 8 962 6 883 11 758 12 556
davon Tranche C (Sperrfrist 5 Jahre) 7 656 5 880 10 043 10 719
Ausgabepreis in CHF 4 811 4 062 3 123 2 679
Kurs Partizipationsschein am Ausgabedatum in CHF 4 730 4 036 3 159 2 711
Wert der Option beim Ausgabedatum        
Tranche A (Sperrfrist 3 Jahre) in CHF 607 634 568 492
Tranche B (Sperrfrist 4 Jahre) in CHF 654 692 588 510
Tranche C (Sperrfrist 5 Jahre) in CHF 688 735 592 533
Maximale Lebensdauer (in Jahren) 7 7 7 7
Form des Ausgleichs PS aus dem bedingten Kapital
Erwartete Lebensdauer (in Jahren) 5–6 5–6 5–6 5–6
Erwartete Austrittsrate pro Jahr 2,2% 2,3% 2,4% 2,5%
Erwartete Volatilität 21,3% 22,1% 22,9% 23,8%
Erwartete Dividendenrendite 1,53% 1,49% 1,45% 1,39%
Risikoloser Zinssatz (0,53)–
(0,38)%
0,66–
0,92%
0,46–
0,57%
0,48–
0,63%
Modell Binomialmodell

29. Eventualverpflichtungen

Die Gruppe hat keine Garantien zugunsten Dritter gewährt, weder per 31. Dezember 2015 noch per 31. Dezember 2014.

30. Vertragliche Verpflichtungen

Folgende vertragliche Verpflichtungen sind im Zusammenhang mit Investitionen per 31. Dezember ausstehend:

CHF Mio. 2015 2014
Sachanlagen 62,4 43,2

Die festen Verpflichtungen aus operativen Leasinggeschäften sind wie folgt fällig:

CHF Mio. 2015 2014
Nicht mehr als 1 Jahr 54,8 50,8
Zwischen 1 und 5 Jahren 141,0 125,5
Über 5 Jahre 66,0 59,6
Total 261,8 235,9

Die Leasingverpflichtungen beziehen sich auf Läden, Lager- sowie Büromieten, Fahrzeuge und IT-Hardware.

31. Transaktionen mit nahe stehenden Parteien

Ein Familienmitglied eines Verwaltungsrats besitzt eine Mehrheitsbeteiligung an einer Gesellschaft, an die zu marktüblichen Konditionen Verkäufe im Umfang von CHF 17,4 Mio. (Vorjahr CHF 18,7 Mio.) getätigt wurden und mit der Mieterträge von CHF 0,2 Mio. (Vorjahr 0,3 Mio.) und Lizenzeinnahmen von CHF 0,6 Mio. (Vorjahr CHF 0,6 Mio.) generiert wurden. Die Forderungen gegenüber dieser Gesellschaft betrugen am Bilanzstichtag CHF 12,6 Mio. (Vorjahr CHF 12,5 Mio.).

Vom Fonds für Pensionsergänzungen der Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG wurden im Geschäftsjahr 2015 139 Namenaktien (Vorjahr 750) zum Kurs von CHF 72 316 (Vorjahr CHF 56 034) pro Aktie (inklusive Umsatzabgabe) gekauft, was dem 5-Tages-Durchschnittskurs der Tagesschlusskurse des Titels an der Schweizer Börse vom 9. bis 15. Dezember 2015 entsprach.

Gegenüber der Stiftung Lindt Chocolate Competence Foundation bestand per 31. Dezember 2015 ein Darlehen von CHF 4,9 Mio. (Vorjahr CHF 4,9 Mio.). Der Darlehensvertrag wurde zu marktüblichen Konditionen abgeschlossen.

Entschädigung an Verwaltungsrat, Konzernleitung und erweiterte Konzernleitung

2015 zählte die Lindt & Sprüngli Gruppe 6 Verwaltungsräte («Non-Executive and Executive Director»), einschliesslich eines im August verstorbenen Mitgliedes (Vorjahr 7). Die Konzernleitung und erweiterte Konzernleitung («Executive Officers») bestand aus 8 Mitgliedern (Vorjahr 8). Die gesamte Entschädigung des Verwaltungsrats, Konzernleitung und erweiterter Konzernleitung stellt sich wie folgt dar:

CHF Mio. 2015 2014
Fixe Bruttoentschädigung 1) 6 937 6 449
Variable Bonusentschädigung 2) 4 676 5 410
Sonstige Entschädigung 3) 1 747 1 380
Optionen 4) 6 804 6 060
Namenaktien 2 859 2 450
Total 23 023 21 749

1) Gesamtheit der ausbezahlten Bruttoentschädigungen von Konzernleitung und Verwaltungsrat inklusive Pensionskassenbeiträge des Arbeitgebers (exklusive Sozialabgaben des Arbeitgebers) für Konzernleitungsmitglieder.

2) Accrual Basis für erwartete Zahlung im April des Folgejahres (exklusive Sozialabgaben des Arbeitgebers).

3) AHV-Teil des Arbeitnehmers bei Ausübung der Optionen und Zuteilung von Aktien, der durch den Arbeitgeber bezahlt wird.

4) Die Bewertung der Optionen auf Partizipationsscheine basiert auf dem Marktwert zum Zeitpunkt der Zuteilung.

Neben den oben erwähnten Leistungen erfolgten im Berichtsjahr keine weiteren Vergütungen – weder privat noch über Beratungsunternehmen – an die Mitglieder des Verwaltungsrats und die Mitglieder der Konzernleitung und der erweiterten Konzernleitung. Per 31. Dezember 2015 bestehen keinerlei ausstehende Darlehen, Vorschüsse oder Kredite des Konzerns oder einer seiner Tochtergesellschaften an die Organe des Verwaltungsrats, der Konzernleitung oder der erweiterten Konzernleitung.

32. unternehmenszusammenschlüsse

Am 8. September 2014 hat die Gruppe Russell Stover Candies, LLC erworben. Die Gesellschaft wurde ab Erwerbszeitpunkt voll konsolidiert. Der im Zuge des Asset Deal in bar bezahlte Kaufpreis und die Allokation auf die identifizierten Nettoaktiven wurden unverändert gelassen und sind nun definitiv.

33. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Die Konzernrechnung wurde vom Verwaltungsrat an der Sitzung vom 7. März 2016 zur Veröffentlichung genehmigt. Sie unterliegt zudem der Genehmigung durch die Generalversammlung. Bis zum 7. März 2016 sind keine Ereignisse eingetreten, die die Anpassung der Buchwerte von Aktiven und Passiven des Konzerns erforderlich machten oder zusätzlich offengelegt werden müssten.