anhang zur konsolidierten jahresrechnung

1. Organisation, Geschäftstätigkeiten und Konzerngesellschaften

Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG und ihre Tochtergesellschaften produzieren und verkaufen Premium-Schokoladeprodukte. Die Produkte werden unter den Markennamen Lindt, Ghirardelli, Russell Stover, Whitman’s, Caffarel, Hofbauer, Küfferle und Pangburn’s verkauft. Weltweit gibt es zwölf Produktionsstandorte (sechs in Europa und sechs in den USA). Die Lindt & Sprüngli Gruppe erwirtschaftet ihren Umsatz vor allem in Europa und den NAFTA-Ländern.

Bei der Gesellschaft handelt es sich um eine Aktiengesellschaft mit Sitz in Kilchberg ZH, Schweiz.

Das Unternehmen ist seit 1986 an der SIX Swiss Exchange kotiert (ISIN-Nummern: Namenaktien CH0010570759, Inhaberpartizipationsscheine CH0010570767).

Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 6. März 2017 vom Verwaltungsrat zur Veröffentlichung genehmigt.

Die Tochtergesellschaften der Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG per 31. Dezember 2016 sind:

Land

Sitz

Tochtergesellschaft

Geschäfts- tätigkeit

Eigentums- anteil (%)

Währung

Kapital in Mio.

Schweiz

Kilchberg

Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli (Schweiz) AG

P&D

100

CHF

10,0

Indestro AG 1

V

100

CHF

0,1

Lindt & Sprüngli (International) AG 1

V

100

CHF

0,2

Lindt & Sprüngli Financière AG 1

V

100

CHF

5,0

Deutschland

Aachen

Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli GmbH 1

P&D

100

EUR

1,0

Frankreich

Paris

Lindt & Sprüngli SAS

P&D

100

EUR

13,0

Italien

Induno

Lindt & Sprüngli SpA 1

P&D

100

EUR

5,2

Luserna

Caffarel SpA

P&D

100

EUR

2,2

Grossbritannien

London

Lindt & Sprüngli (UK) Ltd. 1

D

100

GBP

1,5

USA

Kansas City, MO

Lindt & Sprüngli (North America) Inc. 1

V

100

USD

0,1

Stratham, NH

Lindt & Sprüngli (USA) Inc.

P&D

100

USD

1,0

San Leandro, CA

Ghirardelli Chocolate Company

P&D

100

USD

0,1

Kansas City, MO

Russell Stover Chocolates, LLC

P&D

100

USD

0,1

Spanien

Barcelona

Lindt & Sprüngli (España) SA

D

100

EUR

3,0

Österreich

Wien

Lindt & Sprüngli (Austria) Ges.m.b.H. 1

P&D

100

EUR

4,5

Polen

Warschau

Lindt & Sprüngli (Poland) Sp. z o.o. 1

D

100

PLN

17,0

Kanada

Toronto

Lindt & Sprüngli (Canada) Inc. 1

D

100

CAD

2,8

Australien

Sydney

Lindt & Sprüngli (Australia) Pty. Ltd. 1

D

100

AUD

1,0

Mexiko

Mexiko City

Lindt & Sprüngli de México SA de CV 1

D

100

MXN

248,1

Schweden

Stockholm

Lindt & Sprüngli (Nordic) AB 1

D

100

SEK

0,5

Tschechische Republik

Prag

Lindt & Sprüngli (Czechia) s.r.o. 1

D

100

CZK

0,2

Japan

Tokio

Lindt & Sprüngli Japan Co., Ltd.

D

100

JPY

1 227,0

Südafrika

Kapstadt

Lindt & Sprüngli (South Africa) (Pty) Ltd. 1

D

100

ZAR

100,0

Hongkong

Hongkong

Lindt & Sprüngli (Asia-Pacific) Ltd. 1

D

100

HKD

248,3

China

Shanghai

Lindt & Sprüngli (China) Ltd.

D

100

CNY

199,5

Russland

Moskau

Lindt & Sprüngli (Russia) LLC 1

D

100

RUB

15,0

Brasilien

São Paulo

Lindt & Sprüngli (Brazil) Holding Ltda.

D

100

BRL

49,1

Lindt & Sprüngli (Brazil) Comércio de Alimentos S.A. 2

D

51

BRL

39,1

D – Distribution, P – Produktion, V – Verwaltung

1 Tochtergesellschaften, an denen die Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG direkt beteiligt ist.

2 Beim Joint Venture mit CRMPAR Holding S.A. handelt es sich um eine Tochtergesellschaft mit namhafter Minderheitsbeteiligung nach IFRS 10 – Konzernabschlüsse, weshalb sie vollkonsolidiert wird. Die sich daraus ergebenden nicht beherrschenden Anteile betragen CHF 6,8 Mio. Diese sind für den Konzern nicht wesentlich.

2. Rechnungslegungsgrundsätze

Grundlagen

Der Konzernabschluss der Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG (Lindt & Sprüngli Gruppe) wurde nach den Vorschriften der International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt.

Mit Ausnahme der Wertschriften, der Finanzanlagen und der derivativen Finanzinstrumente, die zum Fair Value bilanziert ­werden, wurde der Konzernabschluss auf Basis historischer Anschaffungs- oder Herstellungskosten erstellt.

Bei der Erstellung eines Jahresabschlusses muss die Geschäftsleitung Schätzungen vornehmen und Annahmen treffen, die sich auf die im Geschäftsbericht ausgewiesenen Aktiven und Passiven, die Offenlegung von Eventualverbindlichkeiten und -forderungen zum Zeitpunkt des Jahresabschlusses und auf die ausgewiesenen Aufwendungen und Erträge der Berichtsperiode auswirken. Die tatsächlichen Ergebnisse können von den Schätzungen abweichen.

Neue IFRS Standards und Interpretationen

Änderungen der IFRS und derer Interpretationen (gültig ab dem 1. Januar 2016 und danach)

Die Lindt & Sprüngli Gruppe hat in 2016 die folgenden neuen oder revidierten und in Kraft getretenen IFRS und Interpretationen angewendet:

  • Diverse revidierte Standards und Interpretationen zu den jährlichen Verbesserungen der IFRS der Zyklen 2012 bis 2014
  • Angabeninitiativen – Änderungen an IAS 1 «Darstellung des Abschlusses».

Keine dieser Änderungen haben einen wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis oder die Finanzlage der Lindt & Sprüngli Gruppe.

Neue oder geänderte IFRS und Interpretationen, die in künftigen Berichtsperioden verpflichtend anzuwenden sind

Die folgenden neuen Standards wurden bereits publiziert, sind aber für das Geschäftsjahr 2016 nicht zwingend anzuwenden. Auf eine vorzeitige Anwendung wurde verzichtet.

  • IFRS 9 «Finanzinstrumente» beinhaltet Vorschriften für den Ansatz und die Bewertung von Finanzinstrumenten, deren Ausbuchung und Sicherungsbilanzierung. Der neue Standard wird ab Geschäftsjahr 2018 IAS 39 «Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung» vollständig ablösen
  • IFRS 15 «Erlöse aus Verträgen mit Kunden» wird ab Geschäftsjahr 2018 IAS 11 «Fertigungsaufträge» und IAS 18 «Erlöse» samt den dazugehörigen Interpretationen ablösen
  • IFRS 16 «Leasingverhältnisse» wird ab dem 1. Januar 2019 den gleichnamigen IAS 17 ablösen. Der neue Standard verändert die Jahresrechnung, denn der Grossteil der Leasingverhältnisse wird zu Vermögenswerten, die ein entsprechendes Nutzungsrecht am Leasingobjekt beinhalten und daher bilanzwirksam erfasst werden müssen. Eine vorzeitige Anwendung ist gemeinsam mit IFRS 15 «Erlöse aus Verträgen mit Kunden» möglich.

Diese Neuerungen könnten für den Konzern von Bedeutung sein, weshalb der Einfluss derer Einführung zurzeit geprüft wird.

Konsolidierungsmethode

Im Konzernabschluss werden die Abschlüsse des Mutterunternehmens und der von ihr beherrschten Unternehmen (Tochtergesellschaften) bis zum 31. Dezember eines jeden Jahres einbezogen. Beherrschung liegt vor, wenn das Mutterunternehmen schwankenden Renditen aus ihrer Beteiligung ausgesetzt ist bzw. Anrechte auf diese besitzt und die Fähigkeit hat, diese Renditen mittels ihrer Verfügungsmacht über das Beteiligungsunternehmen zu beeinflussen.

Nicht beherrschende Anteile sind in der Bilanz als Bestandteil des Eigenkapitals ausgewiesen; der Anteil am Gewinn, der nicht beherrschenden Anteilen zurechenbar ist, wird in der Erfolgsrechnung als Bestandteil des Jahresgewinns ausgewiesen.

Neu erworbene Gesellschaften werden vom Zeitpunkt der tatsächlichen Beherrschung gemäss der Erwerbsmethode (Acquisition Method) konsolidiert. Beim Unternehmenserwerb werden identifizierbare Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten einer Tochtergesellschaft zum Fair Value bewertet. Ein Überschuss des Kaufpreises über den Fair Value des identifizierten Nettovermögens der erworbenen Tochtergesellschaft wird als Goodwill bilanziert. Transaktionskosten werden im Entstehungszeitpunkt als Aufwand erfasst.

Fremdwährungsumrechnung

Der Konzernabschluss wird in Schweizer Franken erstellt, der die Funktional- und die Berichtswährung der Muttergesellschaft ist. Zur Absicherung von Währungsrisiken schliesst die Lindt & Sprüngli Gruppe Termin- und Optionsgeschäfte ab. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden dieser derivativen Finanzinstrumente werden weiter hinten im Abschnitt zur Bilanzierung von derivativen Finanzinstrumenten und Sicherungsgeschäften dargestellt.

Bei der Konsolidierung entstehende Differenzen aus der Umrechnung von Darlehen, die als Nettoinvestitionen in ausländische Gesellschaften behandelt werden, sind in der Gesamtergebnisrechnung gesondert im sonstigen Ergebnis erfasst. Die Rückzahlung von Darlehen an Tochtergesellschaften wird nicht als (Teil-)Veräusserung betrachtet und führt somit zu keinem Recycling der Umrechnungsdifferenzen.

Fremdwährungskurse

Die Lindt & Sprüngli Gruppe wendet folgende Fremdwährungskurse an:

Jahresendkurse Bilanz

Durchschnittskurse Erfolgsrechnung

CHF

2016

2015

2016

2015

Euro-Zone

1 EUR

1,07

1,08

1,09

1,07

USA

1 USD

1,02

0,99

0,99

0,97

Grossbritannien

1 GBP

1,25

1,47

1,32

1,48

Kanada

1 CAD

0,76

0,71

0,75

0,75

Australien

1 AUD

0,74

0,72

0,73

0,72

Polen

100 PLN

24,30

25,42

24,97

25,54

Mexiko

100 MXN

4,92

5,70

4,44

5,02

Schweden

100 SEK

11,23

11,77

11,43

11,47

Tschechische Republik

100 CZK

3,97

4,00

4,03

3,94

Japan

100 JPY

0,87

0,82

0,90

0,80

Südafrika

100 ZAR

7,48

6,36

6,77

7,53

Hongkong

100 HKD

13,15

12,76

10,58

10,32

China

100 CNY

14,72

15,24

14,63

15,48

Russland

100 RUB

1,67

1,35

1,50

1,53

Brasilien

100 BRL

31,19

25,21

28,91

27,75

Sachanlagen

Sachanlagen werden zu historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, abzüglich aufgelaufener Abschreibungen. Sie werden über die erwartete wirtschaftliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Planmässige Abschreibungen erfolgen linear bis zum erwarteten Restwert und auf Basis folgender Nutzungsdauern:

  • Gebäude (inklusive Installationen): 5 – 40 Jahre
  • Maschinen: 10 – 15 Jahre
  • Übrige Sachanlagen: 3 – 8 Jahre

Grundstücke werden nicht planmässig abgeschrieben. Gewinne und Verluste aus Abgängen werden in der Erfolgsrechnung erfasst.

Immaterielle Anlagen

Goodwill

Der Goodwill entspricht dem nach der Erwerbsmethode bestimmten Überschuss der Akquisitionskosten am Verkehrswert des identifizierten Nettovermögens. Goodwill wird nicht abgeschrieben, aber im vierten Quartal der Berichtsperiode auf mögliche Wertminderungen untersucht.

Übriges immaterielles Anlagevermögen

Zugänge von «Kundenbeziehungen» und «EDV-Software» werden zu ihren Anschaffungskosten erfasst und linear über die erwartete wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Diese beträgt bei «EDV-Software» drei bis fünf Jahre, bei «Kundenbeziehungen» 10 bis 20 Jahre. Die geschätzte wirtschaftliche Nutzungsdauer dieser immateriellen Vermögenswerte wird regelmässig überprüft. «Marken und geistiges Eigentum» wird nicht abgeschrieben, sondern an jedem Bilanzstichtag auf mögliche Wertminderungen untersucht. Sämtliche identifizierbaren immateriellen Güter (wie zum Beispiel «Marken und geistiges Eigentum» und «Kundenbeziehungen»), die im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworben werden, werden anlässlich der Ersterfassung zu ihrem Fair Value bilanziert.


Wertbeeinträchtigungen

Die Lindt & Sprüngli Gruppe erfasst die Differenz zwischen erzielbarem Wert und Buchwert von Sachanlagen, Goodwill oder immateriellen Anlagen als Wertminderungsaufwand. Die Bewertung erfolgt auf Stufe der einzelnen Vermögensgegenstände oder, falls dies nicht möglich ist, auf Stufe einer Gruppe von Vermögensgegenständen, denen separate Mittelzuflüsse zurechenbar sind. Um den Wert der zukünftigen Nutzenzuflüsse zu bestimmen, werden die erwarteten zukünftigen Cash Flows diskontiert. Aktiven mit unbestimmter Nutzungsdauer, wie zum Beispiel Goodwill oder immaterielle Anlagen, die noch nicht in Gebrauch sind, werden nicht abgeschrieben und es wird jährlich ein Impairment Test durchgeführt. Aktiven, die abgeschrieben werden, werden auf ihre Werthaltigkeit geprüft, wenn es Anzeichen gibt, dass die fortgeführten Anschaffungskosten nicht mehr gedeckt sind.

Leasingverhältnisse

Die Lindt & Sprüngli Gruppe unterscheidet Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing und solche aus operativem Leasing.

Vorräte

Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- / Herstellkosten und Nettoveräusserungswert angesetzt. Die Herstellkosten umfassen alle direkt zurechenbaren Material- und Fertigungskosten sowie Gemeinkosten, die angefallen sind, um die Vorräte an ihren derzeitigen Standort zu bringen und in ihren derzeitigen Zustand zu versetzen. Die Anschaffungs- und Herstellkosten werden nach der FIFO-Methode ermittelt. Der Nettoveräusserungserlös ist der geschätzte Veräusserungserlös abzüglich der geschätzten Kosten für die Fertigstellung und der bis zum Verkauf anfallenden Kosten.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Flüssige Mittel beinhalten uneingeschränkte Kassenbestände, Bankguthaben sowie Geldanlagen bei Banken mit einer ursprünglichen Laufzeit von weniger als 90 Tagen.

Finanzinvestitionen

Der Konzern erfasst, bewertet, berichtigt im Bedarfsfall und gliedert Finanzinvestitionen wie von IAS 39 «Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung», IAS 32 «Finanzinstrumente: Darstellung» und IFRS 7 «Finanzinstrumente: Angaben» vorgeschrieben. Darlehen und Forderungen werden als kurzfristige Vermögenswerte eingestuft, es sei denn, ihre Restlaufzeit nach dem Bilanzstichtag beträgt mehr als zwölf Monate. In der Berichtsperiode war der überwiegende Teil der Darlehen und Forderungen kurzfristig und ist in den Bilanzpositionen «Kundenforderungen» und «Sonstige Forderungen» enthalten. Wertberichtigungen werden für Forderungen gemacht, deren Begleichung als zweifelhaft betrachtet wird.

Kauf und Verkauf von Finanzinvestitionen werden am Handelstag erfasst, das heisst an dem Tag, an dem der Konzern die Verpflichtung zum Kauf oder Verkauf des Vermögenswerts eingegangen ist. Ihr Ansatz erfolgt zum Fair Value, dem – mit Ausnahme der Bewertung finanzieller Vermögenswerte, die als «erfolgswirksam zum Fair Value zu bewerten» eingestuft wurden – noch angefallene, dem Erwerb direkt zurechenbare Transaktionskosten zuzurechnen sind. Die Ausbuchung einer Finanzinvestition erfolgt zu dem Zeitpunkt, zu dem das Recht, künftige Cash Flows aus der Investition zu erhalten, verfällt oder so an einen Dritten transferiert wurde, dass der Konzern im Wesentlichen alle mit der Investition verbundenen Risiken und Chancen abgegeben hat. «Zur Veräusserung verfügbare» Finanzinvestitionen und solche, die als «erfolgswirksam zum Fair Value zu bewerten» kategorisiert wurden, werden nach erstmaliger Erfassung mit dem Fair Value bewertet.

«Darlehen und Forderungen» sowie «bis zur Endfälligkeit zu haltende» Finanzinvestitionen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Realisierte und unrealisierte Gewinne und Verluste aus Änderungen des Fair Value von als «erfolgswirksam zum Fair Value zu bewerten» kategorisierten Finanzinvestitionen werden in der Periode ihres Anfalls erfolgswirksam erfasst.

Der Fair Value der kotierten Finanzinvestitionen wird anhand bezahlter Kurse oder aktueller Geldkurse bestimmt. Sofern kein aktiver Markt existiert beziehungsweise die Wertpapiere nicht börsenkotiert sind, ermittelt der Konzern den Fair Value anhand von Bewertungsverfahren. Hierzu zählen je nach Sachlage das Heranziehen kürzlich zu Marktbedingungen stattgefundener Transaktionen sowie der Preise für ähnliche Finanzinstrumente, die Diskontierung künftiger Cash Flows als auch die Anwendung von Optionspreismodellen.

Liegen die Fair Values der zur Veräusserung verfügbaren Finanzinvestitionen mehr als 40 % unter dem Anschaffungswert oder über eine zusammenhängende Periode von 18 Monaten unter dem Anschaffungswert, dann wird diese bis anhin im Eigenkapital verbuchte Wertbeeinträchtigung der Erfolgsrechnung belastet. Wertberichtigungen für Eigenkapitaltitel werden nicht erfolgswirksam rückgängig gemacht; ein Anstieg des Fair Value nach Wertverminderung wird direkt im Eigenkapital erfasst. Wenn der Fair Value von Schuldkapitaltiteln in einer nachfolgenden Berichtsperiode ansteigt und sich der Anstieg objektiv auf ein Ereignis zurückführen lässt, das nach der erfolgswirksamen Verbuchung der Wertverminderung auftrat, wird der Betrag der Wertaufholung erfolgswirksam erfasst.

Rückstellungen

Rückstellungen werden gebildet, wenn die Lindt & Sprüngli Gruppe aus einem Ereignis in der Vergangenheit eine gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung hat, der Abfluss von Ressourcen zur Erfüllung dieser Verpflichtung wahrscheinlich ist und eine zuverlässige Schätzung des Betrags gemacht werden kann.

Dividenden

In Übereinstimmung mit den gesetzlichen Bestimmungen in der Schweiz und den Statuten werden die Dividenden in dem Geschäftsjahr, in dem sie von der Generalversammlung beschlossen und anschliessend bezahlt werden, als Gewinnverwendung behandelt.

Finanzielle Verbindlichkeiten

Die erstmalige Erfassung von finanziellen Verbindlichkeiten erfolgt sobald die Lindt & Sprüngli Gruppe einen Vertrag eingegangen ist. Sie werden bei der erstmaligen Erfassung zur erhaltenen Gegenleistung angesetzt, netto von Transaktionskosten. Finanzielle Verbindlichkeiten werden anschliessend zu den fortgeführten Anschaffungskosten (Amortized Cost) unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Als fortgeführte Anschaffungskosten wird der Betrag bezeichnet, mit dem eine finanzielle Verbindlichkeit bei der erstmaligen Erfassung bewertet wurde, abzüglich Tilgungen, zuzüglich oder abzüglich der kumulierten Amortisierung einer etwaigen Differenz zwischen dem ursprünglichen Betrag und dem bei Endfälligkeit rückzahlbaren Betrag. Gewinne oder Verluste werden in der Erfolgsrechnung durch den Amortisierungsprozess erfasst oder wenn die finanzielle Verbindlichkeit ausgebucht wird. Eine finanzielle Verbindlichkeit wird aus der Bilanz ausgebucht, wenn diese beglichen, aufgehoben oder verfallen ist.

Vorsorgeverpflichtungen und andere langfristige Leistungen an Mitarbeiter

Der Aufwand und die Vorsorgeverpflichtungen für die wesentlichen leistungsorientierten Pläne und für die anderen langfristigen Leistungen an Arbeitnehmer gemäss IAS 19 (überarbeitet) werden anhand der Methode der laufenden Einmalprämie (Projected Unit Credit Method) bestimmt. Dabei werden die bis zum Bewertungsstichtag zurückgelegten Versicherungsjahre berücksichtigt. Zu den von der Lindt & Sprüngli Gruppe einzuschätzenden Berechnungsannahmen gehören unter anderem Erwartungen über die zukünftige Gehaltsentwicklung, die langfristige Verzinsung von Altersguthaben, die Personalfluktuation und die Lebenserwartung. Die Bewertungen werden jährlich von unabhängigen Versicherungsmathematikern durchgeführt. Das Vorsorgevermögen wird jährlich bewertet und zum ermittelten Marktwert bilanziert.

Die Vorsorgekosten setzen sich aus drei Komponenten zusammen:

  • Dienstzeitaufwand, welcher in der Erfolgsrechnung erfasst wird
  • Netto-Zinsaufwand, welcher ebenfalls in der Erfolgsrechnung erfasst wird, und
  • Neubewertungskomponenten, welche in den Posten des Gesamtergebnisses erfasst werden.


Der Dienstzeitaufwand umfasst den laufenden Dienstzeitaufwand, nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand und Gewinne und Verluste aus nicht routinemässigen Planabgeltungen. Gewinne und Verluste aus Plankürzungen werden nachzuverrechnendem Dienstzeitaufwand gleichgestellt.

Arbeitnehmerbeiträge und Beiträge von Drittpersonen reduzieren den Dienstzeitaufwand und werden von diesem in Abzug gebracht, sofern sich diese aus den Vorsorgereglementen oder einer faktischen Verpflichtung ergeben. Der Netto-Zinsaufwand entspricht dem Betrag, welcher sich ergibt wenn man den Rechnungszinssatz mit der Nettoposition aus Vorsorgeplänen multipliziert. Dabei werden unterjährige Kapitalflüsse und Veränderungen gewichtet berücksichtigt.

Neubewertungskomponenten umfassen aktuarielle Gewinne und Verluste aus der Entwicklung des Barwertes der Vorsorgeverpflichtungen und ergeben sich aus dem Folgenden:

  • Annahmeänderungen und Erfahrungsabweichungen
  • dem Vermögensertrag abzüglich der im Netto-Zinsaufwand enthaltenen Beträge und
  • Veränderungen der nicht erfassten Vermögenswerte abzüglich der Effekte im Netto-Zinsaufwand.

Neubewertungen werden in den Posten des Gesamtergebnisses erfasst und können nicht rezykliert werden.

Der Dienstzeitaufwand und der Netto-Zinsaufwand werden in der konsolidierten Jahresrechnung im Personalaufwand erfasst.

Die in der konsolidierten Jahresrechnung erfassten Pensionsverbindlichkeiten oder Pensionsvermögen entsprechen der Über- oder Unterdeckung der leistungsorientierten Vorsorgepläne. Das erfasste Pensionsvermögen wird jedoch auf den Barwert des wirtschaftlichen Nutzens der Lindt & Sprüngli Gruppe aus künftigen Beitragsreduktionen oder Rückzahlungen beschränkt. Arbeitgeberbeiträge an beitragsorientierte Vorsorgepläne werden im Personalaufwand erfasst, sobald der Mitarbeiter den Anspruch darauf erwirbt.

Verpflichtungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses werden im Personalaufwand verbucht, wenn die Lindt & Sprüngli Gruppe keine andere Möglichkeit mehr hat als die angebotenen Leistungen zu finanzieren. In jedem Falle wird der Aufwand frühestens zu jenem Zeitpunkt verbucht, zu welchem auch der übrige Restrukturierungsaufwand erfasst wird.

Für andere langfristige Leistungen wird der Barwert der erworbenen Verpflichtung am Bilanzstichtag erfasst. Veränderungen des Barwertes werden direkt in der Erfolgsrechnung als Personalaufwand verbucht.

Ertragsrealisierung

Der Umsatz entspricht Warenlieferungen und Dienstleistungen an Dritte nach Abzug von Warenretouren, Preisnachlässen, Umsatz- oder Mehrwertsteuern sowie von allen sonstigen Zahlungen an den Handel, ausser, es handelt sich um eindeutige und klar identifizierbare Gegenleistungen der Handelspartner, die auch durch Dritte zu vergleichbaren Kosten erbracht werden können. Umsätze sind dann in der Erfolgsrechnung erfasst, wenn die mit dem Eigentum der Waren verbundenen massgeblichen Risiken und Chancen auf den Käufer übertragen sind. Für Warenretouren und sonstige Zahlungen im Zusammenhang mit den Verkäufen werden angemessene Rechnungsabgrenzungen vorgenommen.

Zinserträge werden periodengerecht unter Berücksichtigung der ausstehenden Darlehenssumme und des anzuwendenden Effektivzinssatzes abgegrenzt.

Dividendenerträge aus Finanzinvestitionen werden mit Entstehung des Rechtsanspruchs des Anteilseigners auf Zahlung erfasst.

Betriebsaufwand

Der Betriebsaufwand umfasst Marketing-, Vertriebs- und Verwaltungsaufwand.

Fremdkapitalkosten

Zinsen aus der Aufnahme von Fremdkapital zur Finanzierung des Baus von Sachanlagen werden während der Zeitdauer aktiviert, die benötigt wird, um das Aktivum zu erstellen und für den beabsichtigten Zweck fertigzustellen. Alle übrigen Fremdkapitalkosten werden direkt der Erfolgsrechnung belastet.

Steuern

Steuern basieren auf dem Jahresgewinn und enthalten auch nicht rückforderbare Verrechnungssteuern auf erhaltenen oder bezahlten Dividenden, Zinsen oder Lizenzgebühren. Diese Steuern werden aufgrund der steuerlichen Vorschriften in den betreffenden Ländern berechnet.

Latente Steuern werden nach der «Balance Sheet Liability Method» für temporäre Unterschiede zwischen der Steuer- und der IFRS-Bilanz betreffend Vermögenswerten und Verpflichtungen berücksichtigt. Zur Bestimmung der latenten Ertragssteuer wird der für den jeweiligen Zeitpunkt gesetzlich geltende oder angekündigten Steuersatz herangezogen. Diese werden in dem Masse angesetzt, wie es wahrscheinlich ist, dass ein künftig zu versteuerndes Ergebnis erzielt wird, gegen das temporäre Unterschiede verwendet werden.

Latente Steuern entstehen auch aus temporären Differenzen, welche sich aus Investitionen in Tochtergesellschaften und assoziierten Gesellschaften ergeben, ausgenommen in dem Umfang, in dem beide der im Folgenden beschriebenen Bedingungen erfüllt sind: Das Mutterunternehmen ist in der Lage, den zeitlichen Verlauf der Auflösung der temporären Differenz zu steuern und es ist wahrscheinlich, dass sich die temporäre Differenz in absehbarer Zeit nicht auflösen wird. Latente Steuerforderungen für steuerliche Verlustvorträge werden mit dem Betrag aktiviert, zu dem die Realisierung der damit verbundenen Steuervorteile durch zukünftige steuerliche Gewinne wahrscheinlich ist.

Wenn ein einklagbares Recht besteht, die laufenden Steuerforderungen gegen die laufenden Steuerverbindlichkeiten aufzurechnen und wenn latente Steuern gegen dieselbe Steuerbehörde bestehen, werden latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten saldiert.

Forschungs- und Entwicklungskosten

Entwicklungskosten für neue Produkte werden aktiviert, wenn die relevanten Kriterien zur Aktivierung gegeben sind. Zur Zeit sind keine Entwicklungskosten aktiviert.

Aktienbasierte Vergütungsformen

Die Lindt & Sprüngli Gruppe gewährt einigen Mitarbeitern Optionen auf kotierte Partizipationsscheine. Diese Optionen weisen eine Sperrfrist von drei bis fünf Jahren auf und haben eine maximale Lebensdauer von sieben Jahren. Die Optionen verfallen beim Austritt des Mitarbeiters. Ein Cash Settlement ist ausgeschlossen. Die Vergütung dieser Eigenkapitalinstrumente wird zum Zusagezeitpunkt mit dem Fair Value bewertet. Der zum Zusagezeitpunkt bestimmte Fair Value wird linear über die Vestingperiode aufwandswirksam erfasst. Dies geschieht auf der Grundlage der Schätzung der Anzahl Partizipationsscheine, die zu einer Zusatzvergütung berechtigen. Der Fair Value wurde mit Hilfe des Binomialmodells zur Optionspreisermittlung bestimmt. Bei der erwarteten Laufzeit wurden die Besonderheiten des Mitarbeiteroptionsplans, wie zum Beispiel die Sperrfrist und Nichtübertragbarkeit, berücksichtigt.

Bilanzierung von derivativen Finanzinstrumenten und Sicherungsgeschäften

Derivative Finanzinstrumente werden bei Kontraktabschluss erfasst und zu ihrem Fair Value bewertet. Die Behandlung des sich aus der Folgebewertung zum Fair Value ergebenden Gewinns oder Verlusts hängt davon ab, ob das derivative Finanzinstrument als Sicherungsinstrument designiert ist. Die Lindt & Sprüngli Gruppe designiert bestimmte derivative Finanzinstrumente als Sicherungsinstrumente zur Absicherung eines hochwahrscheinlichen erwarteten Geschäftsfalls oder bestimmter bilanzierter Vermögenswerte oder Schulden (Absicherung des Cash Flow).

Zu Beginn des Geschäftsvorfalls dokumentiert die Lindt & Sprüngli Gruppe die Beziehung zwischen Sicherungsinstrumenten und gesicherten Grundgeschäften sowie die Risikomanagementziele und -strategien für den Abschluss verschiedener Sicherungsgeschäfte. Der Konzern dokumentiert ferner sowohl zu Beginn des Sicherungsgeschäfts als auch fortlaufend seine Beurteilung, ob die als Sicherungsinstrumente eingesetzten derivativen Finanzinstrumente die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts oder des Cash Flow gesicherter Grundgeschäfte hochwirksam ausgleichen.

Der effektive Teil der Veränderungen des Fair Value der Derivate, der zur Absicherung des Cash Flow designiert wird und die Voraussetzungen erfüllt, wird erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst. Gewinne und Verluste aus dem ineffektiven Bestandteil der Wertveränderung werden erfolgswirksam erfasst.

Die erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis abgegrenzten Änderungen des Fair Values des Sicherungsinstruments werden in denselben Perioden erfolgswirksam wie das Grundgeschäft erfasst.

Bedeutende Beurteilung bei der Anwendung der Rechnungslegungsgrundsätze

Bei der Erstellung der konsolidierten Jahresrechnung müssen vom Management Einschätzungen und Annahmen getroffen werden. Die Einschätzungen und Annahmen beruhen auf Erkenntnissen der Vergangenheit und verschiedenen sonstigen Faktoren, die unter den gegebenen Umständen als zutreffend erachtet werden. Die tatsächlichen Werte können von diesen Einschätzungen abweichen. Von wesentlichen Einschätzungen und Annahmen sind betroffen:

  • Personalvorsorgeeinrichtungen: Die Berechnungen der bilanzierten Guthaben und Verbindlichkeiten bei leistungsorientierten Vorsorgeplänen basieren auf statistischen und versicherungsmathematischen Berechnungen der Aktuare. Dabei ist insbesondere der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen von Annahmen wie Diskontierungssatz, der zur Berechnung des Barwerts der zukünftigen Rentenverpflichtungen verwendet wird, zukünftige Gehaltssteigerungen und Änderungen der Leistungen an die Arbeitnehmer abhängig. Zusätzlich verwenden die vom Konzern unabhängigen Aktuare für ihre Annahmen statistische Daten wie Austrittswahrscheinlichkeit und Lebenserwartung der Versicherten
  • Bei der Beurteilung möglicher Wertbeeinträchtigungen von Goodwill und immaterieller Anlagen mit undefinierter Nutzungsdauer basieren die künftigen diskontierten Geldflüsse, die entsprechenden Diskontierungssätze und die zugrundeliegenden Wachstumsraten in hohem Masse auf Einschätzungen und Annahmen
  • Die Lindt & Sprüngli Gruppe ist in verschiedenen Steuerhoheiten steuerpflichtig. Schätzungen und Annahmen sind notwendig, um latenten Steueraktiven und Passiven sowie sonstige Steuerabgrenzungen zu beurteilen. Unsicherheiten bestehen hinsichtlich des anzuwendenden gültigen Steuersatzes und den erwarteten Steuerforderungen und -verbindlichkeiten.

Im Zuge der in 2013 erfolgten Umstrukturierung der Vorsorgepläne der Lindt & Sprüngli Gruppe entstanden zwei gemeinnützige Stiftungen. Diese sind im Sinne von IFRS 10 «Konzernabschlüsse» nicht konsolidierungspflichtig, weil unter anderem die Lindt & Sprüngli Gruppe nicht variablen Rückflüssen ausgesetzt ist.

3. Risikomanagement

Aufgrund der globalen Tätigkeit ist die Lindt & Sprüngli Gruppe einer Vielzahl von strategischen, operativen und finanziellen Risiken ausgesetzt. Im Rahmen des jährlichen Risikomanagementprozesses werden die einzelnen Risikopositionen in diesen drei Kategorien erfasst, bewertet, limitiert und Verantwortlichkeiten zugewiesen.

Angesichts der gegebenen und unabdingbaren strategischen und operativen Risiken des Grundgeschäfts ist es das Ziel des Managements, den Einfluss der finanziellen Marktrisiken auf den operativen Gewinn und den Reingewinn zu minimieren.

Der Konzern ist finanziellen Risiken ausgesetzt. Die Finanzinstrumente sind gemäss IFRS 7 nach folgenden Risikokategorien zu beurteilen: Marktrisiken («Commodities», Wechselkurse, Zinssätze), Kreditrisiko und Liquiditätsrisiko. Die Koordination des Risikomanagements obliegt dem Corporate Treasury des Konzerns, in enger Zusammenarbeit mit den operativen Gruppengesellschaften. In der dezentralen Organisationsstruktur geniessen die einzelnen operativen Gruppengesellschaften eine grosse Autonomie, insbesondere in der Bewirtschaftung der Wechselkurs- und Commodityrisiken. Als Grundlage für das gesamte Risikomanagement dienen die vom Audit Committee erlassenen risikopolitischen Richtlinien.

Zentrale Systeme und Prozesse, insbesondere zur laufenden Erfassung und Konsolidierung der gruppenweiten Commodity- bzw. Fremdwährungspositionen, wie auch regelmässiges internes Reporting stellen sicher, dass die Risikopositionen zeitnah konsolidiert und bewirtschaftet werden. Die Lindt & Sprüngli Gruppe geht nur derivative Finanzgeschäfte ein, um die Marktrisiken abzusichern.

Marktrisiken

Commodity-Preisrisiko

Die Herstellung der Produkte des Konzerns bedingt Rohmaterialien, die entsprechend dem klimabedingten Angebot, der saisonalen Nachfrage und den spekulativen Einflüssen grossen Schwankungen unterliegen. Zur Eingrenzung des Preis- und Qualitätsrisikos des erwarteten zukünftigen Nettobedarfs schliessen die produzierenden Tochtergesellschaften des Konzerns mit Lieferanten Kontrakte zur zukünftigen physischen Lieferung der Rohmaterialien ab. Es werden auch Rohmaterial-Futures eingesetzt, die jedoch nur zentral über das Corporate Treasury getätigt werden und schliesslich in einer physischen Lieferung von Kakao der benötigten Qualität enden. Der Bestand an Rohmaterial-Futures ist aufgrund der erwarteten Produktionsmenge und Preisentwicklung während des Jahres unterschiedlich hoch. Aufgrund der bestehenden Kontraktvolumen per 31. Dezember 2016 und 31. Dezember 2015 bestehen keine wesentlichen Sensitivitäten auf diesen Positionen. Die Preisveränderungen seit Abschluss der Futures sind im Wiederbeschaffungswert reflektiert und gemäss IAS 39 behandelt.

Wechselkursrisiken

Die Berichterstattung des Konzerns erfolgt in Schweizer Franken und ist vor allem den Kursbewegungen gegenüber dem Euro, den Dollarwährungen und dem britischen Pfund ausgesetzt. Aus Umsätzen entstehen der Lindt & Sprüngli Gruppe keine Wechselkurs-Transaktionsrisiken, da die Tochtergesellschaften fast ausschliesslich in lokaler Währung fakturieren. Umgekehrt können Wechselkurs-Transaktionsrisiken auf Lieferungen und Leistungen innerhalb der Gruppe oder gegenüber Dritten auftreten. Diese sichern die Tochtergesellschaften mit Devisentermingeschäften ab. Sämtliche Devisengeschäfte werden von den operativen Gesellschaften mit dem Corporate Treasury abgeschlossen, das diese im Gegenzug mit kreditwürdigen Finanzinstituten (kurzfristiges Rating A1 / P1) absichert.

Da die operativen Gesellschaften ihre Transaktionen wenn immer möglich in ihrer funktionalen Währung abwickeln und die verbleibenden Fremdwährungsrisiken mit Devisentermingeschäften absichern, bestehen analog zum Vorjahr per Bilanzstichtag keine wesentlichen Fremdwährungsrisiken. Die Wechselkursveränderungen seit Abschluss der Devisentermingeschäfte sind im Wiederbeschaffungswert reflektiert und gemäss IAS 39 verbucht.

Zinsrisiko

Zinsrisiken aus «Mismatch» von Qualität, Laufzeit und Währung der Finanzposition werden vom Corporate Treasury laufend überwacht und minimiert. Zur Bewirtschaftung des Zinsänderungsrisikos von Bilanzaktiven oder -passiven und zukünftigem Cash Flow kann das Corporate Treasury derivative Instrumente verwenden. Per 31. Dezember 2016 und 31. Dezember 2015 bestanden keine solchen Instrumente.

Der überwiegende Teil der finanziellen Aktiven per 31. Dezember 2016 und per 31. Dezember 2015 sind nicht zinstragend. Diese beinhalten vorwiegend Bankkonten und Geldmarktanlagen in Schweizer Franken. Die Akquisition von Russell Stover Chocolates, LLC in 2014 führte zu einer Reduktion der liquiden Mittel und der Aufnahme von langfristigen Obligationen mit fixen Zinssätzen. Auf den Zeitpunkt der Fälligkeit dieser Obligationen hin trägt der Konzern ein Zinserhöhungsrisiko.

Kreditrisiken

Die Kreditrisiken entstehen dadurch, dass Gegenparteien wie Finanzinstitute, Lieferanten oder Kunden ihre vertraglichen Verpflichtungen nicht erfüllen können. Die finanziellen Kreditrisiken werden limitiert, indem die Anlage liquider Mittel wie auch die derivativen Geschäfte mit verschiedenen Kreditinstituten mit einem kurzfristigen A1 / P1-Rating getätigt werden. Das maximale Ausfallrisiko der Vermögenswerte entspricht den Buchwerten in der Bilanz respektive im Anhang (einschliesslich derivativer Finanzinstrumente). Bei den operativen Gruppengesellschaften gibt es entsprechende Prozesse zur Festlegung von Kreditlimiten für Kunden und Lieferanten, die auf ihre Einhaltung hin laufend überprüft werden. Aufgrund der geografischen Umsatzverteilung und der grossen Anzahl Kunden ist das Konzentrationsrisiko der Lindt & Sprüngli Gruppe eingegrenzt.

Liquiditätsrisiken

Das Liquiditätsrisiko besteht darin, dass die Lindt & Sprüngli Gruppe oder eine der Tochtergesellschaften ihren finanziellen Verpflichtungen (zum Beispiel Rückzahlung von Finanzschulden, Bezahlung von Zinsen) nicht nachkommen kann. Mittels einer laufenden, gruppenweiten Überwachung und Planung der Finanzposition sowie einer fristgerechten Anlagepolitik durch das Corporate Treasury wird die Liquidität sichergestellt. Die Nettofinanzposition (flüssige Mittel plus Wertschriften minus Finanzschulden) wird pro Gesellschaft auf Gruppenstufe überwacht. Per 31. Dezember 2016 beträgt die Nettofinanzposition CHF – 472,9 Mio. (Vorjahr CHF  – 681,5 Mio.). Überdies stehen bei Finanzinstituten entsprechende Kreditlinien zur Verfügung.

Die folgenden Tabellen zeigen per 31. Dezember 2016 und 31. Dezember 2015 alle vertraglich fixierten Zahlungsausgänge:

CHF Mio.

< 3 Monate

3 bis 12 Monate

1 bis 3 Jahre

Über 3 Jahre

2016Total

Anleihe (inklusive Zinsen)

0,1

255,3

10,0

765,0

1 030,4

Darlehen

1,2

1,2

Lieferantenverbindlichkeiten

177,1

3,2

180,3

Sonstige Verbindlichkeiten

45,6

1,1

46,7

Derivative Vermögenswerte

– 6,1

– 3,1

– 0,8

– 10,0

Derivative Verpflichtungen

13,9

41,7

2,0

57,6

Banken- und Finanzverpflichtungen

66,1

0,4

66,5

Total vertraglich fixierte Zahlungsausgänge

296,7

298,6

12,4

765,0

1 372,7

CHF Mio.

< 3 Monate

3 bis 12 Monate

1 bis 3 Jahre

Über 3 Jahre

2015Total

Anleihe (inklusive Zinsen)

0,1

5,3

260,5

770,0

1 035,9

Darlehen

1,6

0,2

1,8

Lieferantenverbindlichkeiten

177,4

6,0

183,4

Sonstige Verbindlichkeiten

48,9

1,1

50,0

Derivative Vermögenswerte

– 6,2

– 19,5

– 0,4

– 26,1

Derivative Verpflichtungen

25,7

3,3

0,4

29,4

Banken- und Finanzverpflichtungen

86,6

0,5

87,1

Total vertraglich fixierte Zahlungsausgänge

332,5

– 3,3

262,1

770,2

1 361,5

4. Kapitalbewirtschaftung

Das vorrangige Ziel der Lindt & Sprüngli Gruppe bezüglich Kapitalbewirtschaftung (Capital Management) ist es, sicherzustellen, dass zur Unterstützung der Geschäftstätigkeit eine nachhaltige und risikogerechte Eigenkapitalbasis vorhanden ist und durch die Kapitalstruktur eine angemessene Verzinsung erzielt werden kann. Die Lindt & Sprüngli Gruppe überwacht die Kapitalstruktur laufend und nimmt Anpassungen vor unter Berücksichtigung der Geschäftstätigkeit sowie des Wandels der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Die Lindt & Sprüngli Gruppe überwacht ihr Kapital mit Hilfe der Eigenkapitalquote, die als Prozent des Eigenkapitals am Gesamtvermögen berechnet wird. Per 31. Dezember 2016 betrug die Eigenkapitalquote 57,1 % (Vorjahr 55,7%).

Zum 31. Dezember 2016 wurden gegenüber dem Vorjahr keine Änderungen der Ziele, Richtlinien und Verfahren bezüglich Kapitalsteuerung und -überwachung vorgenommen.

5. Segmentinformationen: Nach geografischen Segmenten

Die Lindt & Sprüngli Gruppe ist bezüglich Unternehmenssteuerung nach Ländergesellschaften organisiert. Für die Bildung berichtspflichtiger Geschäftssegmente hat die Lindt & Sprüngli Gruppe auf Basis ähnlicher volkswirtschaftlicher Strukturen (Fremdwährungsrisiken, Wachstumsaussichten, Bestandteil eines Wirtschaftsraums), ähnlicher Produkte und Handelsstrukturen und betriebswirtschaftlicher Eigenschaften (Bruttomargen) Ländergesellschaften zusammengefasst.

Die Lindt & Sprüngli Gruppe verfügt über die folgenden berichtspflichtigen Geschäftssegmente:

  • «Europa» besteht aus den europäischen Ländergesellschaften und Geschäftseinheiten inklusive Russlands
  • «NAFTA» besteht aus den Ländergesellschaften der USA, Kanadas und Mexikos
  • «Alle übrigen Segmente» besteht aus den Ländergesellschaften Australiens, Japans, Südafrikas, Hongkongs, Chinas und Brasiliens sowie den Geschäftseinheiten Distributorengeschäft und Duty Free.

Die Lindt & Sprüngli Gruppe betrachtet das operative Ergebnis als Segmentsergebnis. Transaktionen zwischen den Geschäftssegmenten werden zu marktkonformen Konditionen («Cost plus»-Methode) abgewickelt.


Segmentergebnis

Segment Europa

Segment NAFTA

Alle übrigen Segmente

Total

CHF Mio.

2016

2015

2016

2015

2016

2015

2016

2015

Umsatz

2 051,4

1 924,6

1 670,5

1 588,7

457,1

414,0

4 179,0

3 927,3

./. Umsatz zwischen Segmenten

269,3

261,4

8,8

12,6

278,1

274,0

Umsatz Dritte

1 782,1

1 663,2

1 661,7

1 576,1

457,1

414,0

3 900,9

3 653,3

Operatives Ergebnis

301,4

263,7

197,7

205,7

63,4

49,4

562,5

518,8

Netto-Finanzergebnis

– 8,4

– 7,3

Gewinn vor Steuern

554,1

511,5

Steuern

– 134,3

– 130,5

Reingewinn

419,8

381,0

Die folgenden Länder erzielten im Jahre 2016 gruppenweit den grössten Umsatz:

  • USA CHF 1471,3 Mio. (Vorjahr CHF 1407,2 Mio.)
  • Deutschland CHF 549,9 Mio. (Vorjahr CHF 492,0 Mio.)

Bilanz und andere Informationen

Segment Europa

Segment NAFTA

Alle übrigen Segmente

Total

CHF Mio.

2016

2015

2016

2015

2016

2015

2016

2015

Aktiven 1

3 919,2

3 935,1

2 278,5

2 107,4

231,1

216,5

6 428,8

6 259,0

Fremdkapital 1

2 172,1

2 295,5

384,1

335,8

198,6

138,0

2 754,8

2 769,3

Investitionen

117,5

116,4

104,0

94,8

12,6

41,6

234,1

252,8

Abschreibungen

90,0

78,5

53,2

44,0

5,6

3,5

148,8

126,0

Wertbeeinträchtigungen

1,1

0,9

1,2

0,4

0,1

2,7

1,0

1 Aktiven in der Höhe von CHF –10,1 Mio. (Vorjahr CHF 4,9 Mio.) und Fremdkapital in der Höhe von CHF 130,1 Mio. (Vorjahr CHF 71,3 Mio.), die nicht zugeordnet werden können, werden in der Kategorie «Alle übrigen Segmente» ausgewiesen.

Die folgenden Länder besassen 2016 gruppenweit den grössten Anteil an Sach- und immateriellen Anlagen:

  • USA CHF 1408,6 Mio. (Vorjahr CHF 1326,6 Mio.)
  • Deutschland CHF 258,6 Mio. (Vorjahr CHF 257,5 Mio.)

6. Finanzinstrumente, FAIR VALUE UND HIERARCHIESTUFEN

Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte und die Fair Values (FV) der im Konzernabschluss erfassten Finanzinstrumente, analysiert nach Kategorie und Hierarchiestufe per Jahresende:

2016

2015

CHF Mio.

Stufe 1

Buchwerte

Fair Value

Buchwerte

Fair Value

Finanzielle Vermögenswerte

Erfolgswirksam zum FV zu bewertende finanzielle Vermögenswerte

Derivative Vermögenswerte

1

0,3

0,3

10,7

10,7

Derivative Vermögenswerte

2

9,8

9,8

15,4

15,4

Wertschriften und kurzfristige Finanzanlagen

1/2

0,2

0,2

0,2

0,2

Total

10,3

10,3

26,3

26,3

Zur Veräusserung verfügbare Finanzinvestitionen

Beteiligung Dritte

3

1,3

1,3

1,3

1,3

Total

1,3

1,3

1,3

1,3

Sonstige finanzielle Vermögenswerte 2

Total

1 649,1

1 649,1

1 377,2

1 377,2

Total finanzielle Vermögenswerte

1 660,7

1 660,7

1 404,8

1 404,8

Finanzielle Verbindlichkeiten

Erfolgswirksam zum FV zu bewertende finanzielle Verbindlichkeiten

Derivative Verpflichtungen

1

21,0

21,0

0,2

0,2

Derivative Verpflichtungen

2

36,6

36,6

29,2

29,2

Total

57,6

57,6

29,4

29,4

Andere finanzielle Verbindlichkeiten

Anleihen 3

1

997,6

1 031,2

997,1

1 029,1

Darlehen 3

1,2

1,2

1,8

1,8

Sonstige langfristige Verbindlichkeiten

7,6

7,6

8,4

8,4

Lieferantenverbindlichkeiten

180,4

180,4

183,3

183,3

Sonstige Verbindlichkeiten

46,8

46,8

50,6

50,6

Banken- und Finanzverpflichtungen 3

66,5

66,5

87,1

87,1

Total

1 300,1

1 333,7

1 328,3

1 360,4

Total finanzielle Verbindlichkeiten

1 357,7

1 391,3

1 357,7

1 389,7

1 Stufe 1 – Die Bewertung von identischen Finanzinstrumenten basiert auf kotierten Kursen für an aktiven Märkten kotierte Instrumente. Stufe 2 – Die Bewertung von identischen Finanzinstrumenten basiert auf beobachtbaren Marktdaten ausser den unter Stufe 1 erwähnten kotierten Kursen. Stufe 3 – Bewertungsmethoden mit nicht beobachtbaren Inputfaktoren. Bei Finanzinstrumenten mit kurzfristiger Fälligkeit wird angenommen, dass der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert darstellt.

2 Beinhaltet Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Kundenforderungen, sonstige Forderungen (exklusive Vorauszahlungen und Steuerforderungen) und Darlehen an Dritte.

3 Siehe Anmerkung 17.

7. Sachanlagen

CHF Mio.

Grundstücke, Gebäude

Maschinen

Übrige Sachanlagen

Anlagen im Bau

2016Total

Anschaffungskosten am 1. Januar 2016

932,5

1 149,1

213,1

141,2

2 435,9

Zugänge

41,2

48,8

17,7

109,1

216,8

Abgänge

– 9,6

– 41,7

– 5,6

– 56,9

Umbuchungen

36,8

39,7

4,6

– 81,8

– 0,7

Währungsumrechnung

8,6

5,0

1,3

3,6

18,5

Anschaffungskosten am 31. Dezember 2016

1 009,5

1 200,9

231,1

172,1

2 613,6

Abschreibungen, kumuliert am 1. Januar 2016

408,4

713,3

163,9

1 285,6

Zugänge

43,3

70,1

18,7

132,1

Wertbeeinträchtigungen

1,4

1,0

0,1

2,5

Abgänge

– 6,0

– 41,0

– 5,5

– 52,5

Währungsumrechnung

2,4

2,8

0,3

5,5

Abschreibungen, kumuliert am 31. Dezember 2016

449,5

746,2

177,5

1 373,2

Sachanlagen, netto 31. Dezember 2016

560,0

454,7

53,6

172,1

1 240,4

CHF Mio.

Grundstücke, Gebäude

Maschinen

Übrige Sachanlagen

Anlagen im Bau

2015Total

Anschaffungskosten am 1. Januar 2015

927,7

1 117,8

207,4

116,7

2 369,6

Zugänge

64,7

48,2

16,7

105,4

235,0

Abgänge

– 31,5

– 7,0

– 2,3

– 1,4

– 42,2

Umbuchungen

16,0

55,0

4,7

– 75,6

0,1

Währungsumrechnung

– 44,4

– 64,9

– 13,4

– 3,9

– 126,6

Anschaffungskosten am 31. Dezember 2015

932,5

1 149,1

213,1

141,2

2 435,9

Abschreibungen, kumuliert am 1. Januar 2015

420,1

701,3

160,1

1 281,5

Zugänge

36,0

58,5

16,4

110,9

Wertbeeinträchtigungen

0,1

0,9

1,0

Abgänge

– 28,1

– 6,5

– 2,0

– 36,6

Umbuchungen

0,1

– 0,1

0,0

Währungsumrechnung

– 19,8

– 40,9

– 10,5

– 71,2

Abschreibungen, kumuliert am 31. Dezember 2015

408,4

713,3

163,9

1 285,6

Sachanlagen, netto 31. Dezember 2015

524,1

435,8

49,2

141,2

1 150,3

Unter Anlagen im Bau sind Anzahlungen in der Höhe von CHF 95,4 Mio. enthalten (Vorjahr CHF 89,9 Mio.). Grundstücke und Gebäude sind nicht mit Hypotheken belastet.

Die Wertbeeinträchtigungen in der Höhe von CHF 2,5 Mio. (Vorjahr CHF 1,0 Mio.) beinhalten Sonderabschreibungen auf Grundstücke und Gebäude von CHF 1,4 Mio. (Vorjahr CHF 0,1 Mio.) sowie Produktions- und Sachanlagen von CHF 1,1 Mio. (Vorjahr CHF 0,9 Mio.).

Der Nettobuchwert der durch Finanzierungs-Leasing aktivierten Leasinggüter beträgt CHF 1,1 Mio. (Vorjahr CHF 1,9 Mio.). Die festen Verpflichtungen aus operativen Leasinggeschäften sind nicht bilanziert.

8. Immaterielle Anlagen

CHF Mio.

EDV-Software & Beratung

Kunden- beziehungen

Marken & geistiges Eigentum

Goodwill

Andere immaterielle Werte

2016Total

Anschaffungskosten am 1. Januar 2016

77,9

132,3

459,8

779,5

13,6

1 463,1

Zugänge

11,8

5,5

17,3

Abgänge

– 5,2

– 5,2

Umbuchungen

0,7

0,7

Währungsumrechnung

0,1

4,1

24,1

1,7

30,0

Anschaffungskosten am 31. Dezember 2016

85,3

136,4

459,8

803,6

20,8

1 505,9

Abschreibungen, kumuliert am 1. Januar 2016

57,2

11,8

0,2

69,2

Zugänge

7,6

8,8

0,2

16,6

Wertbeeinträchtigungen

0,1

0,1

0,2

Abgänge

– 5,2

– 5,2

Währungsumrechnung

0,1

0,6

0,7

Abschreibungen, kumuliert am 31. Dezember 2016

59,8

21,2

0,5

81,5

Immaterielle Anlagen, netto 31. Dezember 2016

25,5

115,2

459,8

803,6

20,3

1 424,4

CHF Mio.

EDV-Software & Beratung

Kunden- beziehungen

Marken & geistiges Eigentum

Goodwill

Andere immaterielle Werte

2015 Total

Anschaffungskosten am 1. Januar 2015

78,0

132,3

459,8

779,7

8,0

1 457,9

Zugänge

10,5

7,3

17,8

Abgänge

– 5,6

– 5,6

Umbuchungen

– 0,1

– 0,1

Währungsumrechnung

– 4,9

– 0,2

– 1,7

– 6,8

Anschaffungskosten am 31. Dezember 2015

77,9

132,3

459,8

779,5

13,6

1 463,1

Abschreibungen, kumuliert am 1. Januar 2015

60,3

3,0

0,1

63,4

Zugänge

6,3

8,6

0,2

15,1

Abgänge

– 5,6

– 5,6

Währungsumrechnung

– 3,8

0,2

– 0,1

– 3,7

Abschreibungen, kumuliert am 31. Dezember 2015

57,2

11,8

0,2

69,2

Immaterielle Anlagen, netto 31. Dezember 2015

20,7

120,5

459,8

779,5

13,4

1 393,9

Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung betrugen CHF 11,6 Mio. (Vorjahr CHF 10,5 Mio.) und wurden direkt der Erfolgsrechnung belastet.

Impairment Test für Goodwill und immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer

Die Wertbeeinträchtigungsprüfung des Goodwills und der immateriellen Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer («Marken und geistiges Eigentum») steht im Zusammenhang mit dem Erwerb von Russell Stover Chocolates, LLC in 2014. Als zahlungsmittelgenerierende Einheiten werden die erworbene Firma sowie ein Teil der kanadischen Gruppengesellschaft verwendet, die ab 2017 die Produkte von Russell Stover Chocolates auch direkt in Kanada vertreibt.

Der Nutzwert entspricht dem Barwert der diskontierten Cash Flows. Dazu dienen Planungsannahmen über die nächsten Jahre plus Residualwert. Die EBIT-Marge wurde aufgrund historisch erzielter Werte und Berücksichtigung von gruppenweiten branchenüblichen Erfahrungswerten geplant. Die nachfolgende Tabelle fasst die Schlüsselannahmen zusammen:

2016

2015

Zeitraum der Geldflussprognosen

5 Jahre

10 Jahre

Jährliches Umsatzwachstum

3,0%

5,0%

Jährliche EBIT-Margenentwicklung

Verbesserung

Verbesserung

Ewige Wachstumsrate

2,3%

2,5%

Diskontsatz nach Steuern

6,2%

6,1%

Die erzielbaren Werte für Goodwill und immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer liegen CHF 50,0 Mio. über dem Buchwert. Die folgenden Änderungen der Schlüsselannahmen würden dazu führen, dass der Nutzwert dem Buchwert entspricht:

Sensitivität

Jährliches Umsatzwachstum

Rückgang um 85 Basispunkte

Jährliche EBIT-Margenentwicklung

Rückgang um 15 Basispunkte

Ewige Wachstumsrate

Rückgang um 15 Basispunkte

Diskontsatz nach Steuern

Erhöhung um 10 Basispunkte

9. Finanzanlagen

CHF Mio.

2016

2015

Vermögenswerte aus Vorsorgeplänen 1

1 300,9

1 565,1

Darlehen

4,9

Beteiligungen Dritte (zur Veräusserung verfügbare Finanzinvestitionen)

1,3

1,3

Total

1 302,2

1 571,3

1 Siehe Anmerkung 18.

10. Steuern

10.1 Latente Steueraktiven und -passiven

Der Nettowert der latenten Steuerpassiven entwickelte sich wie folgt:

CHF Mio.

2016

2015

Bilanz per 1. Januar

429,9

310,5

Latenter Steueraufwand

18,1

29,6

Steuern auf Bewegungen des Gesamtergebnisses

– 79,6

102,2

Steuern auf sonstigen Positionen des Eigenkapitals

– 22,5

– 14,6

Währungsumrechnung

0,3

2,2

Bilanz per 31. Dezember

346,2

429,9

Die latenten Steueraktiven und -passiven ergaben sich aus den folgenden Bilanzpositionen:

CHF Mio.

2016

2015

Latente Steueraktiven

Sachanlagen

7,3

2,5

Vorsorgeguthaben und Vorsorgeverpflichtungen

48,9

44,7

Forderungen

8,3

7,1

Vorräte

22,7

19,9

Verbindlichkeiten und Rückstellungen

58,3

45,1

Übrige

17,8

45,3

Latente Steueraktiven brutto

163,3

165,0

Verrechnung

– 76,0

– 133,2

Total

87,3

31,8

Latente Steuerpassiven

Sachanlagen

40,0

35,1

Immaterielle Vermögenswerte

58,4

45,9

Vorsorgeguthaben und Vorsorgeverpflichtungen

390,1

469,4

Forderungen

2,9

6,9

Vorräte

3,9

4,1

Verbindlichkeiten und Rückstellungen

13,9

14,0

Derivative Vermögenswerte und Verpflichtungen

0,1

Übrige

0,2

19,5

Latente Steuerpassiven brutto

509,5

594,9

Verrechnung

– 76,0

– 133,2

Total

433,5

461,7

Nettowert latenter Steueraktiven und -passiven

346,2

429,9

Die nicht aktivierten Verlustvorträge verfallen wie folgt:

CHF Mio.

2016

2015

Zwischen 1 und 5 Jahren

9,3

6,2

Zwischen 6 und 10 Jahren

6,4

12,6

Über 10 Jahre

2,8

2,9

Total

18,5

21,7

Die im Geschäftsjahr 2016 beanspruchten Verlustvorträge betragen CHF 2,4 Mio. (Vorjahr CHF 1,1 Mio.).

10.2 Steueraufwand

CHF Mio.

2016

2015

Laufender Steueraufwand

110,5

94,8

Latenter Steueraufwand

18,1

29,6

Übrige Steuern

5,7

6,1

Total

134,3

130,5

Die Steuer auf dem Vorsteuergewinn weicht vom theoretischen Betrag, der sich bei der Anwendung des gewichteten durchschnittlichen Konzernsteuersatzes ergibt, wie folgt ab:

CHF Mio.

2016

2015

Gewinn vor Steuern

554,1

511,5

Erwartete Steuer 1

109,6

119,2

Veränderung des auf die temporären Differenzen anwendbaren Steuersatzes

– 0,4

– 1,8

Verwendung von Verlustvorträgen aus früheren Jahren

– 0,7

– 0,2

Steuern aus Vorjahren

– 1,0

– 2,5

Nicht steuerbare Positionen

9,0

0,9

Quellensteuern und übrige Steuern

5,7

6,1

Ertragsbestandteile mit tieferen Steuersätzen

2,4

– 3,0

Übrige

9,7

11,9

Total

134,3

130,5

1 Basierend auf dem erwarteten gewichteten durchschnittlichen Steuersatz von 19,8% in 2016 (Vorjahr 23,3%).

Die Steuereffekte der Komponenten des Gesamtergebnisses setzen sich wie folgt zusammen:

2016

2015

CHF Mio.

Vor Steuern

Steuern

Nach Steuern

Vor Steuern

Steuern

Nach Steuern

Hedge Accounting

– 63,0

– 63,0

10,9

– 0,2

10,7

Leistungsorientierter Vorsorgeplan

– 251,5

79,6

– 171,9

339,0

– 102,0

237,0

Währungsumrechnung

44,6

44,6

– 67,2

– 67,2

Total

– 269,9

79,6

– 190,3

282,7

– 102,2

180,5

11. Warenvorräte

CHF Mio.

2016

2015

Rohmaterial

119,3

113,9

Verpackungsmaterial

96,8

96,9

Halb- und Fertigfabrikate

484,1

478,5

Wertberichtigung

– 42,6

– 41,8

Total

657,6

647,5

Von der per Ende 2015 bilanzierten Wertberichtigung wurden in 2016 CHF 7,9 Mio. (Vorjahr CHF 6,3 Mio.) aufgelöst.

12. Kundenforderungen

CHF Mio.

2016

2015

Bruttoforderungen

1 024,2

934,2

Wertberichtigung

– 29,7

– 27,1

Total

994,5

907,1

Wertberichtigung am 1. Januar

– 27,1

– 27,4

Bildung

– 6,4

– 6,7

Verwendung

3,5

4,8

Auflösung

0,3

0,9

Währungsumrechnung

1,3

Wertberichtigung am 31. Dezember

– 29,7

– 27,1

Die Altersstruktur stellt sich wie folgt dar:

CHF Mio.

2016

2015

Nicht überfällig

849,1

756,0

Überfällig 1–30 Tage

123,6

130,2

Überfällig 31–90 Tage

31,6

29,0

Überfällig über 91 Tage

19,9

19,0

Bruttoforderungen

1 024,2

934,2

In der Vergangenheit war das Ausfallrisiko der nicht überfälligen Debitoren kleiner als 1%. Deshalb wird das Ausfallrisiko als gering eingeschätzt. Die Wertberichtigungen werden basierend auf einer Einschätzung des Ausfallrisikos der überfälligen Debitoren gebucht.

Die Kundenforderungen entfallen auf die folgenden Währungen:

CHF Mio.

2016

2015

CHF

52,5

48,6

EUR

334,3

312,3

USD

364,5

340,6

GBP

60,8

57,3

Übrige Währungen

182,4

148,3

Nettoforderungen

994,5

907,1

13. Derivative Finanzinstrumente und Hedging-Abgrenzungen

Der Fair Value von derivativen Finanzinstrumenten setzt sich am Bilanzstichtag wie folgt zusammen:

2016

2015

CHF Mio.

Vermögen

Verpflichtung

Vermögen

Verpflichtung

Derivate zur Absicherung (Währungen und Rohmaterial)

8,0

57,4

26,1

7,3

Übrige Derivate

2,1

0,2

22,1

Total

10,1

57,6

26,1

29,4

Der gesamte Kontraktwert der Fremdwährungs- und Rohmaterialabsicherungsgeschäfte per 31. Dezember 2016 beträgt CHF 1275,7 Mio. (Vorjahr CHF 1531,2 Mio.). Der grösste Teil der Verluste der Absicherungsgeschäfte, der per 31. Dezember 2016 im Eigenkapital im Umfang von CHF 43,5 Mio. (Vorjahr Gewinn von CHF 19,5 Mio.) ausgewiesen ist, wird innerhalb der nächsten 24 Monate in die Position «Materialaufwand» der Erfolgsrechnung einfliessen. Übrige Derivate, die im Sinne der Risk Policy als Absicherungsgeschäfte eingesetzt werden, gemäss den Kriterien von IAS 39 jedoch nicht als Hedge Accounting qualifizieren, sowie der in­effektive Teil der designierten Hedges, werden über die Erfolgsrechnung erfasst.

14. Wertschriften und kurzfristige Finanzanlagen

CHF Mio.

2016

2015

Erfolgswirksam zum Fair Value zu bewertende finanzielle Vermögenswerte

0,2

0,2

Total

0,2

0,2

Erfolgswirksam zum Fair Value zu bewertende finanzielle Vermögenswerte

CHF Mio.

2016

2015

CHF-Aktien

0,2

0,2

Total

0,2

0,2

Die oben aufgeführten finanziellen Vermögenswerte sind bei erstmaligem Ansatz als «erfolgswirksam zum Fair Value zu bewertende finanzielle Vermögenswerte» klassifiziert. Gewinne und Verluste aus Änderungen des Fair Value werden in den Zeilen «Finanzertrag» und «Finanzaufwand» in der Erfolgsrechnung erfasst.

15. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

CHF Mio.

2016

2015

Flüssige Mittel

151,8

141,9

Kurzfristige Geldanlagen

440,4

262,4

Total

592,2

404,3

Der durchschnittliche Ertrag der kurzfristigen Bankanlagen entspricht den Durchschnittszinssätzen der Geldmärkte und der Entwicklung der verschiedenen Währungen für Anlagen mit einer ursprünglichen Laufzeit von bis zu drei Monaten.

16. Kapitalstruktur

Anzahl Namenaktien (NA) 1

Anzahl Partizipations- scheine (PS) 2

Aktien- kapital (CHF Mio.)

PS- Kapital (CHF Mio.)

Total (CHF Mio.)

Bilanz per 1. Januar 2015

136 111

956 066

13,6

9,6

23,2

Kapitalerhöhung

45 139

0,451

0,5

Kapitalherabsetzung

– 23

– 12 730

– 0,002

– 0,127

– 0,1

Bilanz per 31. Dezember 2015

136 088

988 475

13,6

9,9

23,5

Kapitalerhöhung

24 661

0,247

0,2

Bilanz per 31. Dezember 2016

136 088

1 013 136

13,6

10,1

23,7

1 Zum Nominalwert von CHF 100.–

2 Zum Nominalwert von CHF 10.–

Das bedingte Kapital umfasst total 459 106 Partizipationsscheine (Vorjahr 483 767) mit einem Nominalwert von CHF 10.–. Von diesem Total sind 204 656 Titel (Vorjahr 229 317) für Mitarbeiterbeteiligungsprogramme und die verbleibenden 254 450 Titel (Vorjahr 254 450) für Kapitalmarkttransaktionen bestimmt. Neben dem bedingten Kapital besteht kein zusätzliches genehmigtes Kapital. Im Berichtsjahr 2016 wurden insgesamt 24 661 Mitarbeiteroptionen (Vorjahr 45 139) zu einem durchschnittlichen Ausübungspreis von CHF 2631 (Vorjahr CHF 2297) ausgeübt. Der Partizipationsschein hat kein Stimmrecht, aber die anteiligen Vermögensrechte wie die Namenaktie.

Davon werden folgende eigene Titel gehalten:

2016

2015

Bestand eigener Aktien und PS

Namenaktien

Partizipationsscheine

Namenaktien

Partizipationsscheine

Anfangsbestand 1. Januar

2 584

2 558

12 730

Zugänge

150

139

Abgänge

– 825

– 90

Kapitalherabsetzung

– 23

– 12 730

Endbestand 31. Dezember

1 909

2 584

Durchschnittlicher Einstandspreis der Zugänge (in CHF)

66 889

72 316

Durchschnittlicher Verkaufspreis der Abgänge (in CHF)

68 079

58 171

Durchschnittlicher Preis für Kapitalherabsetzung (in CHF)

50 076

4 200

17. Finanzverbindlichkeiten

CHF Mio.

2016

2015

Langfristig

CHF 250 Mio. variable Anleihe, 2014 – 2017

249,8

CHF 500 Mio. 0,5% Anleihe, 2014 – 2020

499,3

499,1

CHF 250 Mio. 1,0% Anleihe, 2014 – 2024

248,4

248,2

Darlehen

1,2

1,8

Kurzfristig

Banken- und Finanzverpflichtungen

66,5

87,1

CHF 250 Mio. variable Anleihe, 2014 – 2017

249,9

Total Finanzverbindlichkeiten

1 065,3

1 086,0

Zur Akquisitionsfinanzierung von Russell Stover Chocolates, LLC konnte die Lindt & Sprüngli Gruppe im September 2014 Anleihensobligationen mit einem Nominalwert von insgesamt CHF 1 Mrd. platzieren, verteilt über die folgenden drei Tranchen:

  • Eine CHF 250 Mio. Floating Rate Anleihe mit einer Laufzeit von 3 Jahren und einer variablen Verzinsung auf 3-Monats CHF LIBOR-Basis plus 0,18 % per annum. Die Zinszahlung erfolgt quartalsweise. Diese Tranche wird im Oktober 2017 zur Rückzahlung fällig.
  • Eine CHF 500 Mio. Anleihe mit einer Laufzeit von 6 Jahren und einem fixen Zinssatz von 0,5 % per annum. Die Zinszahlung erfolgt jährlich, jeweils per 8. Oktober.
  • Eine CHF 250 Mio. Anleihe mit einer Laufzeit von 10 Jahren und einem fixen Zinssatz von 1,0 % per annum. Die Zinszahlung erfolgt jährlich, jeweils per 8. Oktober.

Die Buchwerte der verzinslichen Verbindlichkeiten lauten auf folgende Währungen:

CHF Mio.

2016

2015

CHF

997,6

997,1

EUR

65,7

4,5

USD

0,6

83,7

Übrige Währungen

1,4

0,7

Total

1 065,3

1 086,0

18. Vorsorgeleistungen und andere langfristige Leistungen an Mitarbeiter

Die Lindt & Sprüngli Gruppe unterhält in der Schweiz und im Ausland eine Anzahl von Vorsorgeplänen für Mitarbeitende, welche die entsprechenden Kriterien für die Aufnahme erfüllen. Dazu gehören sowohl leistungs- als auch beitragsorientierte Pläne, welche die meisten der Mitarbeiter der Gruppe für die Risiken Alter, Invalidität oder Tod versichern.

18.1 Beitragsorientierte Vorsorgepläne

Die Lindt & Sprüngli Gruppe bietet den Mitarbeitern, welche die entsprechenden Aufnahmekriterien erfüllen, beitragsorientierte Pläne an. Die Unternehmung ist verpflichtet, einen vorgegebenen Prozentsatz des Jahresgehaltes an die Vorsorgepläne zu überweisen. Bei einigen dieser Pläne leisten auch Arbeitnehmer Beiträge. Diese Beiträge werden vom Arbeitgeber typischerweise monatlich vom Lohn in Abzug gebracht und ebenfalls an den Vorsorgeplan überwiesen. Neben der Bezahlung der Beiträge und der Überweisung der Arbeitnehmerbeiträge gibt es derzeit keine weiteren Verpflichtungen des Arbeitgebers.

Für das Geschäftsjahr 2016 betrug der Arbeitgeberbeitrag an beitragsorientierte Pläne CHF 11,9 Mio. (Vorjahr CHF 10,6 Mio.).

18.2 Leistungsorientierte Vorsorgepläne und andere langfristige Leistungen an Arbeitnehmer

Die Lindt & Sprüngli Gruppe finanziert leistungsorientierte Vorsorgepläne für Mitarbeiter, welche die entsprechenden Aufnahmekriterien erfüllen. Die wesentlichsten solcher Pläne befinden sich in der Schweiz, in Deutschland, in den USA, Frankreich, Italien und Österreich.

Daneben bestehen Pläne für Dienstjubiläen und andere von der Dienstzeit abhängige Leistungen, welche als Pläne für andere langfristige fällige Leistungen an Arbeitnehmer qualifizieren. 


18.2.1 Pläne in der Schweiz

Die Lindt & Sprüngli Gruppe unterhält in der Schweiz für die Mitarbeiter verschiedene Vorsorgepläne. Das Vermögen dieser Pläne ist entweder in autonome Stiftungen oder Sammelstiftungen ausgesondert. Der Stiftungsrat der autonomen Stiftungen setzt sich aus einer gleichen Anzahl von Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern zusammen. Die Stiftungsräte sind aufgrund des Gesetzes und des Vorsorgereglements verpflichtet, einzig im Interesse der Stiftung und der Destinatäre (aktive Versicherte und Rentenbezüger) zu handeln. Der Arbeitgeber kann somit nicht selber über die Leistungen und die Finanzierung bestimmen, die Beschlüsse sind paritätisch zu fällen.

Die Stiftungsräte sind verantwortlich für die Festlegung der Anlagestrategie, für die Änderungen der Vorsorgereglemente und insbesondere auch für die Festlegung der Finanzierung der Vorsorgeleistungen.

Die Vorsorgeleistungen basieren auf dem versicherten Lohn und den Versicherungsjahren. Für einige Pläne berechnen sie sich auf einem Altersguthaben. Im Zeitpunkt der Pensionierung haben die Versicherten die Wahl zwischen einer lebenslänglichen Rente, welche eine anwartschaftliche Ehegattenrente einschliesst, oder einem Kapitalbezug. Neben den Altersleistungen umfassen die Vorsorgeleistungen auch Invaliden- und Partnerrenten. Der Versicherte kann zudem Einkäufe zur Verbesserung seiner Vorsorgesituation bis zum reglementarischen Maximum tätigen oder Geld auch vorzeitig für den Kauf eines selbst genutzten Wohneigentums beziehen. Beim Austritt wird die Freizügigkeitsleistung an die Vorsorgeeinrichtung des neuen Arbeitgebers oder an eine Freizügigkeitseinrichtung übertragen. Diese Art der Leistungsformen kann dazu führen, dass sich die Zahlungen von Vorsorgeleistungen zwischen den einzelnen Jahren erheblich verändern können.

Bei der Festlegung der Leistungen sind die Mindestvorschriften des Gesetzes zur beruflichen Alters-, Hinterlassenen und Invalidenvorsorge (BVG) und seinen Ausführungsbestimmungen zu beachten. Im BVG werden der mindestens zu versichernde Lohn und die minimalen Altersgutschriften festgelegt. Der auf diesem minimalen Altersguthaben anzuwendende Mindestzins wird vom Bundesrat mindestens alle zwei Jahre festgelegt. Im Jahr 2016 beträgt dieser 1,25 % (Vorjahr 1,75 %).

Aufgrund der Planausgestaltung und den Bestimmungen des BVG ist der Arbeitgeber versicherungsmathematischen Risiken ausgesetzt. Die wesentlichsten sind dabei das Anlagerisiko, das Inflationsrisiko, falls es zu Lohnanpassungen führt, das Zinsrisiko, das Invaliditätsrisiko und das Risiko der Langlebigkeit. Die Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträge werden von den Stiftungsräten festgelegt.

Der Arbeitgeber trägt mindestens 50% der notwendigen Beiträge. Beiträge können jedoch auch von patronalen Wohlfahrtsfonds oder von Finanzierungsstiftungen des Arbeitgebers geleistet werden. Im Falle einer Unterdeckung können sowohl vom Arbeitgeber als auch vom Arbeitnehmer Sanierungsbeiträge zur Beseitigung der Deckungslücke erhoben werden.

Im Jahr 2016 hat der Stiftungsrat aufgrund der tieferen Zinsen Änderungen der Vorsorgeleistungen beschlossen. Diese Änderungen führten zu einem einmaligen Aufwand von CHF 1,3 Mio.

Neben den Vorsorgeplänen bestehen patronale Stiftungen, welche als Hauptzweck die Finanzierung der anderen Vorsorgepläne haben. Bei diesen Stiftungen wird der Stiftungsrat ausschliesslich vom Arbeitgeber bestimmt.

18.2.2 Pläne in Deutschland

Die Gesellschaft in Deutschland verfügt über eine betriebliche Altersvorsorge, welche auf verschiedenen Regelungen und Betriebsvereinbarungen beruht. Zudem gibt es für leitende Angestellte individuelle Vorsorgelösungen. Grundsätzlich besteht ein Anspruch auf Versorgungsleistungen bei Eintritt des Versorgungsfalls Alter, Invalidität oder Tod. In Abhängigkeit von der massgebenden Versorgungsregelung sind lebenslang zu zahlende Rentenleistungen oder gegebenenfalls Kapitalleistungen vorgesehen. Die Vorsorgeleistungen werden grösstenteils vom Arbeitgeber finanziert. Bei Ausscheiden aus der Firma vor Fälligkeit einer Versorgungsleistung bleiben die Anwartschaften auf die Versorgungsleistungen entsprechend der gesetzlichen Regelungen erhalten.

Aufgrund der Planausgestaltung und den gesetzlichen Bestimmungen (Betriebsrentengesetz) ist der Arbeitgeber versicherungsmathematischen Risiken ausgesetzt. Die wesentlichsten sind dabei das Risiko der Langlebigkeit, das Risiko der Lohnentwicklung und das Risikos des Inflationsausgleichs der Renten.

18.2.3 Pläne in den USA

In den USA bestehen diverse leistungsorientierte Vorsorgepläne. Beim grössten Plan handelt es sich um einen gemeinschaftlichen Plan mehrerer Arbeitgeber. Bei diesem Plan richtet sich der Arbeitgeberbeitrag nach den Arbeitsstunden der betroffenen Mitarbeiter. Es wird pro Stunde ein fixer Beitrag ausgerichtet. Dieser fixe Beitrag wird mit den Gewerkschaften im Rahmen des Gesamtarbeitsvertrages ausgehandelt. Bei Pensionierung wird auf Basis der einbezahlten Beiträge eine lebenslängliche Altersrente ausgerichtet.

Daneben besteht ein geschlossener Vorsorgeplan. Die Altersleistungen berechnen sich in Abhängigkeit der Dienstjahre und einem fixen USD-Betrag. Die Leistungen werden in der Regel als lebenslängliche Altersrenten ausbezahlt. Daneben werden Todesfallleistungen vor Pensionierung ausgerichtet. Der Plan wird vollumfänglich vom Arbeitgeber finanziert. Arbeitnehmerbeiträge sind nicht erlaubt. Aufgrund der Planausgestaltung ist der Arbeitgeber versicherungsmathematischen Risiken, insbesondere dem Risiko der Langlebigkeit ausgesetzt. Da das Vermögen für alle Arbeitgeber gepoolt ist, kann die Höhe des Vermögens durch andere Arbeitgeber beeinflusst werden.

Bei einem weiteren Plan handelt es sich aufgrund der Planausgestaltung um einen beitragsbasierten Plan, dessen Leistungen bei der Pensionierung in Kapitalform ausbezahlt werden. Die Sparbeiträge und die, auf der vom Versicherten gewählten Anlagestrategie, erzielten Kapitalerträge werden auf das entsprechende Sparkonto gutgeschrieben. Das für den Plan ausgesonderte Vermögen qualifiziert nach IAS 19 nicht als Planvermögen, da es einen Rückgriff der Schuldner geben kann. Das Vermögen dient jedoch der Abgeltung der Verpflichtung und wird deshalb als Erstattungsanspruch erfasst. Für diesen Plan bestehen keine versicherungstechnischen Risiken für den Arbeitgeber, sofern die Anlagen die von den Arbeitnehmer gewählte Strategie abdecken.

18.2.4 Übrige Vorsorgepläne

Weitere Pläne bestehen in Frankreich, Italien und Österreich. Diese basieren auf den lokalen gesetzlichen Vorschriften.

Die letzte versicherungsmathematische Bewertung der Barwerte der leistungsorientierten Verpflichtungen und des Dienstzeitaufwandes wurden per 31. Dezember 2016 von unabhängigen Aktuaren durchgeführt. Der beizulegende Zeitwert des Planvermögens wurde per 31. Dezember 2016 basierend auf den im Zeitpunkt der Erstellung des Jahresabschlusses bekannten Informationen bestimmt.

18.2.5 Versicherungsmathematische Berechnungen

Die wesentlichsten Annahmen, welche den versicherungsmathematischen Berechnungen zugrunde liegen, lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Vorsorgepläne

Andere langfristig fällige Leistungen

2016

2015

2016

2015

Technischer Zinssatz

1,6%

2,0%

1,5%

2,0%

Künftige Gehaltssteigerungen

0,9%

1,3%

Künftige Rentenanpassungen

0,2%

0,4%

Für die wesentlichen Länder mit Rentenverpflichtungen werden die folgenden Annahmen zur Lebenserwartung im Alter 65 unterstellt:

2016

2015

Schweiz

Deutschland

USA

Schweiz

Deutschland

USA

Pensionierung in 20 Jahren (Alter 45 per Stichtag)

Männer

24,18

21,77

19,94

23,24

21,64

19,36

Frauen

26,22

25,70

22,21

25,67

25,58

21,51

Pensionierung per Stichtag (Alter 65)

Männer

22,26

19,13

18,14

21,49

18,99

17,69

Frauen

24,32

23,19

20,66

23,96

23,06

20,41

Die in der Erfolgsrechnung und in den sonstigen Ergebnissen erfassten Beträge lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Vorsorgepläne

Andere langfristig fällige Leistungen

CHF Mio.

2016

2015

2016

2015

Vorsorgeaufwand erfasst in der Erfolgsrechnung

Dienstzeitaufwand

Laufender Dienstzeitaufwand

17,4

17,1

0,6

0,5

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand

1,3

0,1

0,1

Planabgeltungen

– 0,8

Netto-Zinsaufwand

– 16,9

– 16,0

0,1

0,1

Technische Verwaltungskosten

0,6

0,6

Aktuarielle (Gewinne)/Verluste

0,4

0,2

Vorsorgeaufwand der Periode

2,4

1,0

1,2

0,8

Neubewertungskomponenten erfasst im sonstigen Ergebnis

Aktuarielle (Gewinne)/Verluste

Aufgrund Anpassung demographischer Annahmen

– 6,1

1,5

Aufgrund Anpassung finanzieller Annahmen

0,3

11,4

Erfahrungsabweichung

– 3,3

– 0,6

Ertrag auf dem Planvermögen (ohne Beträge im Netto-Zinsaufwand)

260,7

– 351,9

Ertrag auf den Erstattungsansprüchen (ohne Beträge im Netto-Zinsaufwand)

– 0,1

0,6

Total im sonstigen Ergebnis erfasste Beträge

251,5

– 339,0

Total (Vorsorgeerträge)/Vorsorgekosten

253,9

– 338,0

Die Entwicklung der Vorsorgeverpflichtungen, des Vorsorgevermögens und der nicht erfassten Vermögenswerte lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Entwicklung Barwert der Vorsorgeverpflichtungen

Vorsorgepläne

Andere langfristig fällige Leistungen

CHF Mio.

2016

2015

2016

2015

Barwert der Vorsorgeverpflichtungen am 1. Januar

607,4

542,3

7,3

8,1

Laufender Dienstzeitaufwand

17,4

17,1

0,6

0,5

Beiträge der Arbeitnehmer

4,6

4,1

Zinsaufwand der Verpflichtungen

11,4

10,3

0,1

0,1

Aktuarielle (Gewinne)/Verluste

– 8,9

12,3

0,4

0,2

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand

1,3

0,1

0,1

Planabgeltungen

– 0,8

Rentenzahlung durch Vorsorgevermögen

– 18,3

– 18,3

Rentenzahlung durch Arbeitgeber

– 5,0

– 10,1

– 0,7

– 1,0

Erfassung leistungsorientierter Vorsorgeplan 1

61,3

Währungsumrechnung

2,0

– 10,9

– 0,6

Barwert der Vorsorgeverpflichtungen am 31. Dezember

611,9

607,4

7,8

7,3

1 Siehe Erläuterungen in Abschnitt 18.2.

Entwicklung Vorsorgevermögen

Vorsorgepläne

CHF Mio.

2016

2015

Vorsorgevermögen am 1. Januar

1 970,2

1 578,5

Beiträge der Arbeitnehmer

4,6

4,1

Beiträge des Arbeitgebers

4,8

3,6

Zinsertrag auf dem Vermögen

27,7

25,9

Ertrag auf dem Planvermögen (ohne Beträge im Zinsertrag)

– 260,7

351,9

Rentenzahlungen durch Vorsorgevermögen

– 18,3

– 18,3

Technische Verwaltungskosten

– 0,6

– 0,6

Erfassung leistungsorientierter Vorsorgeplan 1

25,5

Währungsumrechnung

1,2

– 0,4

Vorsorgevermögen am 31. Dezember

1 728,9

1 970,2

1 Siehe Erläuterungen in Abschnitt 18.2.

Entwicklung der Erstattungsansprüche 1

CHF Mio.

2016

2015

Erstattungsansprüche am 1. Januar

12,0

13,1

Beiträge der Arbeitgeber

0,7

0,8

Zinsertrag auf den Erstattungen

0,5

0,6

Ertrag auf den Erstattungen (ohne Beträge im Zinsertrag)

0,1

– 0,6

Erstattungen an Arbeitgeber

– 1,9

– 1,8

Währungsumrechnung

0,4

– 0,1

Erstattungsansprüche am 31. Dezember

11,8

12,0

1 Betrifft ausschliesslich Erstattungsansprüche der Russell Stover Chocolates, LLC.

Die in der Bilanz erfasste Nettoposition aus Pensionsverbindlichkeiten lässt sich wie folgt zusammenfassen:

Nettoposition aus Pensionsverbindlichkeiten

Vorsorgepläne

Andere langfristig fällige Leistungen

CHF Mio.

2016

2015

2016

2015

Barwert der über einen Fonds finanzierten Vorsorgeverpflichtungen

583,6

579,4

Marktwert des Vermögens

– 1 728,9

– 1 970,2

Unterdeckung (+)/Überdeckung (–)

– 1 145,3

– 1 390,8

Barwert der nicht über einen Fonds finanzierten Vorsorgeverpflichtungen

28,3

28,0

7,8

7,3

Nettoposition aus Pensionsverbindlichkeiten (+)/-vermögen(-)

– 1 117,0

– 1 362,8

7,8

7,3

Davon Pensionsverbindlichkeiten

183,9

202,4

7,8

7,3

Davon Vermögenswerte aus Vorsorgepläne 1

– 1 300,9

– 1 565,1

1 Siehe Anmerkung 9.

Die Vermögenswerte stammen im Wesentlichen aus den Vorsorgeplänen und den patronalen Stiftungen in der Schweiz. Die Stiftungsräte erlassen für die Anlage des Vorsorgevermögens Anlagerichtlinien, welche die taktische «Asset Allocation» und die Benchmarks für den Vergleich der Resultate mit einem allgemeinen Anlageuniversum enthalten. Bezüglich der Diversifikation und der Sicherheit gelten für die Vorsorgepläne die gesetzlichen Vorschriften des BVG. Obligationen weisen in der Regel mindestens ein Rating von A auf. Immobilien werden in der Regel direkt gehalten.

Die Stiftungsräte der Vorsorgepläne prüfen laufend, ob die gewählte Anlagestrategie für die Erfüllung der Vorsorgeleistungen angemessen ist und ob das Risikobudget der demographischen Struktur entspricht. Die Einhaltung der Anlagerichtlinien und die Anlageresultate der Anlageberater werden vierteljährlich geprüft. Periodisch wird zudem von einem externen Beratungsbüro die Anlagestrategie auf ihre Wirksamkeit und Angemessenheit geprüft.

Die Vermögensanlage in den patronalen Stiftungen und hier insbesondere in der Finanzierungsstiftung besteht hauptsächlich aus Aktien der Lindt & Sprüngli Gruppe.

Das Vorsorgevermögen setzt sich im Wesentlichen aus folgenden Vermögenskategorien zusammen:

2016

2015

CHF Mio.

kotiert

nicht kotiert

Total

kotiert

nicht kotiert

Total

Aktien

1 410,9

1 410,9

1 661,0

1 661,0

Obligationen

132,6

132,6

106,4

106,4

Alternative Finanzanlagen

11,7

11,7

5,8

5,8

Immobilien

17,2

108,1

125,3

3,4

105,0

108,4

Qualifizierte Versicherungspapiere

18,5

18,5

18,2

18,2

Flüssige Mittel und Übrige

29,9

29,9

70,4

70,4

Total

1 572,4

156,5

1 728,9

1 776,6

193,6

1 970,2

Das Vermögen per 31. Dezember 2016 enthält Aktien der Lindt & Sprüngli Gruppe mit einem Marktwert von CHF 1267,4 Mio. (Vorjahr CHF 1514,4 Mio.) und von der Lindt & Sprüngli Gruppe bei den Pensionskassen gemietete Liegenschaften mit einem Marktwert von CHF 16,5 Mio. (Vorjahr CHF 16,8 Mio.).

Im Jahr 2016 resultierte auf dem Vermögen ein Verlust von CHF 233,0 Mio. (Vorjahr Ertrag von CHF 380,5 Mio.). Im Jahr 2017 werden Arbeitgeberbeiträge in der Höhe von CHF 5,0 Mio. und Rentenzahlungen an ehemalige Mitarbeiter in der Höhe von CHF 4,1 Mio. erwartet.

Die leistungsorientierten Verpflichtungen teilen sich wie folgt auf aktive Versicherte, unverfallbar Ausgetretene und Rentenbezüger auf.

Vorsorgepläne

CHF Mio.

2016

2015

Aktive Versicherte

337,5

345,9

Unverfallbar Ausgetretene

22,1

23,2

Rentenbezüger

252,3

238,3

Total

611,9

607,4

Die durchschnittliche Laufzeit der Verpflichtungen per 31. Dezember 2016 beträgt 17,1 Jahre (Vorjahr 17,5 Jahre).

Die wesentlichsten Einflussfaktoren auf die Entwicklung der Verpflichtungen stellen der technische Zinssatz, die Lohnentwicklung und die Rentenindexierung dar. Die Auswirkungen der Veränderungen dieser Faktoren auf die Vorsorgeverpflichtungen sind in der untenstehenden Tabelle ersichtlich:

CHF Mio.

2 016

2015

Zunahme (+)/Abnahme (-) der Annahmen um

+0,25%

–0,25%

+0,25%

–0,25%

Technischer Zinssatz

– 24,1

26,0

– 24,9

26,8

Lohnentwicklung

8,4

– 7,5

9,5

– 9,4

Rentenindexierung

14,3

– 2,4

14,5

– 13,8

19. Rückstellungen

CHF Mio.

Geschäftsrisiken

Übrige

Total

Rückstellungen am 1. Januar 2015

60,3

17,1

77,4

Bildung

39,7

6,0

45,7

Verwendung

– 1,5

– 2,9

– 4,4

Auflösung

– 14,2

– 14,2

Währungsumrechnung

– 0,7

– 0,2

– 0,9

Rückstellungen am 31. Dezember 2015

83,6

20,0

103,6

Bildung

22,0

18,0

40,0

Verwendung

– 7,1

– 2,9

– 10,0

Auflösung

– 19,6

– 19,6

Währungsumrechnung

0,1

0,1

0,2

Rückstellungen am 31. Dezember 2016

79,0

35,2

114,2

Die Rückstellungen für Geschäftsrisiken enthalten Risiken aus belastenden Verträgen sowie aus juristischen und administrativen Verfahren, die aus der normalen Geschäftstätigkeit der Unternehmung entstanden. Die Rückstellungen werden gebildet, wenn am Bilanzstichtag eine rechtliche oder faktische Verpflichtung besteht und der erwartete Geldabfluss eingeschätzt werden kann. Die Fälligkeit der Geldabflüsse ist ungewiss, da sie vom Ergebnis der Verfahren abhängen.

Nach Ansicht des Managements wird der Ausgang der juristischen und administrativen Verfahren keine wesentlichen Verluste bewirken, die über die per 31. Dezember 2016 zurückgestellten Beträge hinausgehen.

20. Lieferantenverbindlichkeiten

Die Lieferantenverbindlichkeiten entfallen auf die folgenden Währungen:

CHF Mio.

2016

2015

CHF

11,8

13,3

EUR

96,1

97,5

USD

43,2

50,6

GBP

13,0

8,6

Übrige Währungen

16,3

13,3

Total

180,4

183,3

21. Passive Rechnungsabgrenzungen

CHF Mio.

2016

2015

Verpflichtungen gegenüber dem Handel

342,5

335,2

Löhne/Gehälter und Sozialleistungen

105,4

107,0

Übrige

170,4

166,4

Total

618,3

608,6

«Verpflichtungen gegenüber dem Handel» beinhalten Abgrenzungen für Jahresendrabatte, Retouren, Abpreisungen auf saisonalen Produkten und sonstige vom Handel erbrachte Dienstleistungen.

Die Position «Löhne/Gehälter und Sozialleistungen» besteht hauptsächlich aus Abgrenzungen für Boni, Überzeitguthaben und nicht bezogene Ferien.

Die Position «Übrige» beinhaltet vorwiegend Abgrenzungen für nicht erhaltene Rechnungen für bereits erfolgte Dienstleistungen und Kommissionen.

22. Übrige Erträge

CHF Mio.

2016

2015

Entgelt Dritte

3,0

2,8

Versicherungserstattungen

1,1

3,5

Übrige

13,1

11,6

Total

17,2

17,9

Die Position «Entgelt Dritte» enthält vorwiegend Weiterverrechnungen von Frachtkosten. Die Position «Übrige» besteht hauptsächlich aus Lizenzeinnahmen, Eigenleistungen für Investitionen in Sachanlagen und dem Gewinn aus dem Verkauf von Anlagen.

23. Personalaufwand

CHF Mio.

2016

2015

Löhne und Gehälter

631,3

604,5

Sozialaufwendungen

124,7

123,6

Übrige

90,3

79,0

Total

846,3

807,1

Im Berichtsjahr waren im Durchschnitt 13 539 Mitarbeitende (Vorjahr 13 180) beschäftigt.

24. Finanzergebnis

CHF Mio.

2016

2015

Zinsertrag

2,3

0,6

Zinsaufwand

– 14,1

– 11,0

Finanzertrag aus sonstigen Finanzinstrumenten

3,4

3,1

Total

– 8,4

– 7,3

25. Reingewinn pro Aktie / Partizipationsschein (PS)

2016

2015

Unverwässerter Reingewinn pro Aktie/10 PS (CHF)

1 791,3

1 645,7

Reingewinn zurechenbar an Aktionäre gemäss Erfolgsrechnung (CHF Mio.)

419,7

380,4

Gewichteter Durchschnitt der Anzahl Namenaktien/10 PS im Umlauf

234 298

231 149

Verwässerter Reingewinn pro Aktie/10 PS (CHF)

1 766,8

1 612,4

Reingewinn zurechenbar an Aktionäre gemäss Erfolgsrechnung (CHF Mio.)

419,7

380,4

Gewichteter Durchschnitt der Anzahl Namenaktien/10 PS im Umlauf und der ausstehenden Optionen pro 10 PS

237 546

235 920

26. Dividende pro Aktie / partizipationsschein (PS)

CHF

2016

2015

Dividende pro Aktie/10 PS

880,001

800,00

1 Antrag des Verwaltungsrats.

Aufgrund von Optionsausübungen im Zeitraum vom 1. Januar 2017 bis zum Record date (25. April 2017) im Zusammenhang mit dem Mitarbeiteroptionsplan sowie aufgrund von Zu-/Abgängen von eigenen Aktien und PS kann das dividendenberechtigte Aktien- und PS-Kapital noch variieren.

27. Aktienbasierte Entschädigungen

Optionen auf Partizipationsscheine (PS) der Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG sind lediglich im Rahmen des bestehenden Mitarbeiteroptionsplans ausstehend. Eine Option gibt das Recht zum Bezug eines PS zu einem Aus­übungspreis, der einem fünftägigen Durchschnittskurs vor dem Ausgabezeitpunkt entspricht. Die Optionen ­weisen eine Sperrfrist über den Erdienungszeitraum von drei bis fünf Jahren auf und verfallen bei Nichtausübung nach sieben Jahren. Die Entwicklung der ausstehenden Optionen ist in der untenstehenden Tabelle ersichtlich:

2016

2015

Anzahl Optionen

Gewichteter
durchschnittlicher
Ausübungspreis (CHF/PS)

Anzahl Optionen

Gewichteter
durchschnittlicher
Ausübungspreis (CHF/PS)

Ausstehende Optionen am 1. Januar

120 888

3 416

144 425

2 809

Ausgabe neuer Optionsrechte

26 830

5 401

25 465

4 811

Ausgeübte Rechte

– 24 661

2 631

– 45 139

2 297

Annullierte Rechte

– 4 825

4 027

– 3 807

2 977

Verfallene Rechte

– 56

3 149

Ausstehende Optionen am 31. Dezember 1

118 232

4 005

120 888

3 416

Davon am 31. Dezember bezugsberechtigt

21 018

2 739

13 354

2 421

Durchschnittliche verbleibende Laufzeit (in Tagen)

735

743

1 Der Ausübungspreis per 31. Dezember 2016 bewegt sich von CHF 2200 bis CHF 5401.

Für Optionen wird der Aufwand linear zum Erdienungszeitraum der Option der Erfolgsrechnung belastet. Der verbuchte Aufwand beträgt CHF 13,9 Mio. (Vorjahr CHF 14,0 Mio.). Die zur Berechnung des Aufwands verwendeten Annahmen der 2013 bis 2016 ausgegebenen Optionen sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:

Ausgabedatum

21.1.2016

28.1.2015

13.1.2014

11.1.2013

Anzahl ausgegebener Optionen

26 830

25 465

19 550

33 450

davon Tranche A (Sperrfrist 3 Jahre)

9 353

8 847

6 787

11 649

davon Tranche B (Sperrfrist 4 Jahre)

9 444

8 962

6 883

11 758

davon Tranche C (Sperrfrist 5 Jahre)

8 033

7 656

5 880

10 043

Ausgabepreis in CHF

5 401

4 811

4 062

3 123

Kurs Partizipationsschein am Ausgabedatum in CHF

5 285

4 730

4 036

3 159

Wert der Option beim Ausgabedatum

Tranche A (Sperrfrist 3 Jahre) in CHF

637

607

634

568

Tranche B (Sperrfrist 4 Jahre) in CHF

697

654

692

588

Tranche C (Sperrfrist 5 Jahre) in CHF

747

688

735

592

Maximale Lebensdauer (in Jahren)

7

7

7

7

Form des Ausgleichs

PS aus dem bedingten Kapital

Erwartete Lebensdauer (in Jahren)

5–6

5–6

5–6

5–6

Erwartete Austrittsrate pro Jahr

2,1%

2,2%

2,3%

2,4%

Erwartete Volatilität

21,4%

21,3%

22,1%

22,9%

Erwartete Dividendenrendite

1,57%

1,53%

1,49%

1,45%

Risikoloser Zinssatz

(0,51) – (0,36)%

(0,53) – (0,38)%

0,66–0,92%

0,46–0,57%

Modell

Binomialmodell

28. Eventualverpflichtungen

Die Lindt & Sprüngli Gruppe ist im Zusammenhang mit dem Bauvorhaben der Lindt Chocolate Competence Foundation eine Eventualverpflichtung gegenüber der kreditgebenden Bank eingegangen. Im Vorjahr bestanden keine Eventualverpflichtungen oder Garantien zugunsten Dritter.

29. Vertragliche Verpflichtungen

Folgende vertragliche Verpflichtungen sind im Zusammenhang mit Investitionen per 31. Dezember ausstehend:

CHF Mio.

2016

2015

Sachanlagen

32,1

62,4

Die festen Verpflichtungen aus operativen Leasinggeschäften sind wie folgt fällig:

CHF Mio.

2016

2015

Nicht mehr als 1 Jahr

66,9

54,8

Zwischen 1 und 5 Jahren

176,4

141,0

Über 5 Jahre

72,6

66,0

Total

315,9

261,8

Die Leasingverpflichtungen beziehen sich auf Läden, Lager- sowie Büromieten, Fahrzeuge und IT-Hardware.

30. Transaktionen mit nahe stehenden Parteien

Ein Familienmitglied eines Verwaltungsrats besitzt eine Mehrheitsbeteiligung an einer Gesellschaft, an die zu marktüblichen Konditionen Verkäufe im Umfang von CHF 18,8 Mio. (Vorjahr CHF 17,4 Mio.) getätigt wurden und Lizenzeinnahmen von CHF 0,6 Mio. (Vorjahr CHF 0,6 Mio.) generiert wurden. Die Forderungen gegenüber dieser Gesellschaft betrugen am Bilanzstichtag CHF 13,7 Mio. (Vorjahr CHF 12,6 Mio.).

Die Lindt & Sprüngli Gruppe verkaufte in 2016 der Finanzierungsstiftung für die Vorsorgeeinrichtungen der Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG 180 Namenaktien (Vorjahr 0) zum Kurs von CHF 68 470 pro Aktie (inklusive Umsatzabgabe), was dem 5-Tages-Durchschnittskurs der Tagesschlusskurse des Titels an der Schweizer Börse vom 25. bis 29. Juli 2016 entsprach.

In 2016 hat die Lindt & Sprüngli Gruppe der Lindt Chocolate Competence Foundation für die Errichtung des Chocolate Competence Centres in Kilchberg ein Baurecht erteilt. Der Baurechtsvertrag wurde zu marktüblichen Konditionen abgeschlossen. Des Weiteren wurden von der Lindt Chocolate Competence Foundation 150 Namenaktien zum Kurs von CHF 66 889 pro Aktie (inklusive Umsatzabgabe) gekauft, was dem 5-Tages-Durchschnittskurs der Tagesschlusskurse des Titels an der Schweizer Börse vom 19. bis 23. September entspricht. Die Stiftung hat das per 31. Dezember 2015 bestehende Darlehen in Höhe von CHF 4,9 Mio. vollumfänglich zurückbezahlt.

Entschädigung an Verwaltungsrat, Konzernleitung und erweiterte Konzernleitung

2016 zählte die Lindt & Sprüngli Gruppe 6 Verwaltungsräte, «Non-Executive and Executive Directors» (Vorjahr 6). Die Konzernleitung und erweiterte Konzernleitung («Executive Officers») bestand aus 8 Mitgliedern (Vorjahr 8). Die gesamte Entschädigung des Verwaltungsrats, Konzernleitung und erweiterter Konzernleitung stellt sich wie folgt dar:

TCHF

2016

2015

Fixe Bruttoentschädigung 1

7 085

6 937

Variable Bonusentschädigung 2

4 786

4 676

Sonstige Entschädigung 3

598

1 747

Optionen 4

6 913

6 804

Namenaktien

3 232

2 859

Total

22 614

23 023

1 Gesamtheit der ausbezahlten Bruttoentschädigungen von Konzernleitung und Verwaltungsrat inklusive Pensionskassenbeiträge des Arbeitgebers (exklusive Sozialabgaben des Arbeitgebers) für Konzernleitungsmitglieder.

2 Accrual Basis für erwartete Zahlung im April des Folgejahres (exklusive Sozialabgaben des Arbeitgebers).

3 AHV-Teil des Arbeitnehmers bei Ausübung der Optionen und Zuteilung von Aktien, der durch den Arbeitgeber bezahlt wird.

4 Die Bewertung der Optionen auf Partizipationsscheine basiert auf dem Marktwert zum Zeitpunkt der Zuteilung.

Neben den oben erwähnten Leistungen erfolgten im Berichtsjahr keine weiteren Vergütungen – weder privat noch über Beratungsunternehmen – an die Mitglieder des Verwaltungsrats und die Mitglieder der Konzernleitung und der erweiterten Konzernleitung. Per 31. Dezember 2016 bestehen keinerlei ausstehende Darlehen, Vorschüsse oder Kredite des Konzerns oder einer seiner Tochtergesellschaften an die Organe des Verwaltungsrats, der Konzernleitung oder der erweiterten Konzernleitung.

31. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Die Konzernrechnung wurde vom Verwaltungsrat an der Sitzung vom 6. März 2017 zur Veröffentlichung genehmigt. Sie unterliegt zudem der Genehmigung durch die Generalversammlung. Bis zum 6. März 2017 sind keine Ereignisse eingetreten, die die Anpassung der Buchwerte von Aktiven und Passiven des Konzerns erforderlich machten oder zusätzlich offengelegt werden müssten.